Als am Montag die offizielle Nachricht von der angedachten Schließung des großen Dortmunder Karstadt-Hauses am Westenhellweg, was seit ein paar Jahren unter dem sperrigen Namen ‚Galeria Karstadt Kaufhof‘ firmiert, verkündet wurde, war ich trotzdem noch irgendwie geschockt.
In dieser Woche richtete SPD-Oberbürgermeister Thomas Westphal im Rahmen der WDR-Lokalzeit aus Dortmund einen flammenden Appell für den Erhalt des Dortmunder Karstadt-Hauses an der Kampstraße an die Öffentlichkeit. Hintergrund ist der sich seit Jahren abzeichnende Niedergang des einstigen Konsumtempels, der dem Vernehmen nach schon zum Februar in einer schnellen Schließung des riesigen Geschäfts in der Dortmunder City führen könnte. Galeria Karstadt Kaufhof ist bekanntlich ‚aktuell‘ wieder einmal, oder sagen wir vielleicht besser ‚immer noch‘, in einer existenzbedrohenden Krise.
Nachdem die Anzahl der Standorte und Filialen zuletzt schon deutlich reduziert wurde, befindet sich der Konzern aktuell noch immer in einer existenzbedrohenden Lage. Selbst das vermeintliche Aushängeschild in Dortmund ist von der Schließung bedroht, wie auch Westphal bestätigte. Hierfür ist dem Vernehmen nach die vergleichsweise hohen Ladenmiete am Standort im Herzen der Reviermetropole die Haupt-Ursache. Der OB machte sich im WDR lautstark für eine Fortführung des Karstadt-Standorts stark, was nicht überraschte, ist der Politiker doch von Berufswegen an der vermeintlich bestmöglichen Lösung für die Stadt interessiert. Und, machen wir uns nichts vor, ein Ende von Karstadt in Dortmund, das wäre für die ohnehin schon länger deprimierende Entwicklung der Innenstadt tatsächlich eine echte Katastrophe.
Seit einigen Tagen findet man sie wieder überall, die Berichte und Diskussionen rund um die Zukunft von Galeria Karstadt Kaufhof. Der Konzern soll derzeit schon wieder staatliche Hilfe benötigen, wenn er nicht in Kürze ganz vor die Hunde gehen soll, und angeblich stehen derzeit weitere rund 40 Filialen deutschlandweit vor dem Aus.
Die Emotionen schlagen deshalb hoch. Es wird auch über mögliche Investoren diskutiert und die Zukunft der Warenhauskette in Gänze. Die dabei teilweise zur Schau gestellte Überraschung und das Entsetzen über die schwierige Lage des Konzerns verwundert dann aber schon.
Um zu erkennen, dass die Zukunft von Galeria Karstadt Kaufhof alles andere als rosig aussehen dürfte, muss man kein ausgewiesener Experte oder gar Wirtschaftsfachmann sein. Schon ein interessierter Blick mit dem Auge des Kunden reicht grundsätzlich um zu bemerken, dass die aktuell noch deutlich über 100 Warenhäuser in der jetzigen Form keine große Zukunft mehr haben werden.
Die Corona-Pandemie verursacht bekanntlich seit vielen Monaten gewaltige Schäden in der Wirtschaft. Kaum ein Unternehmen, das nicht betroffen ist. Immer wieder kursieren daher in diesen Tagen und Wochen Meldungen von in Not geratenen Unternehmen und Konzernen, die auf Hilfe von außen angewiesen sind, wenn sie nicht in Kürze kollabieren wollen.
Jüngstes Beispiel ist der schon vor der aktuellen Krise und dem derzeitigen Lockdown mehr als angeschlagene Kaufhaus-Konzern ‚Galeria Karstadt Kaufhof (GKK)‘.
Im Zusammenhang mit der Schieflage von GKK wurde in den vergangenen Stunden über konkrete Stabilisierungsmaßnahmen zugunsten des letzten deutschen Warenhauskonzerns in Höhe von bis zu 460 Millionen Euro berichtet. Eine Wahnsinnssumme, von der man noch nicht einmal weiß, ob sie am Ende ausreichen wird um den Untergang bis zum Ende der Pandemie zu verhindern.
Und dies Alles vor dem Hintergrund, dass dem Konzern, der dem unaufhaltsamen Trend zum Onlinehandel seit etlichen Jahren schon nicht ausreichend und erfolgreich Rechnung getragen hat, ohnehin vermutlich keine große Zukunft mehr beschieden sein dürfte.
Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) steckt nicht nur durch die Corona-Pandemie aktuell in einer schweren Krise. Etliche Filialschließungen wurden beschlossen um den Konzern zu retten. Insbesondere auch die Ruhrgebietsstädte Dortmund und Essen waren von den Plänen betroffen. In Dortmund sollten ursprünglich sogar alle drei Häuser im Innenstadtbereich dem berüchtigten Rotstift zum Opfer fallen.
Inzwischen ist klar, dass einige dieser zunächst von den Schließungen betroffenen Häuer nun doch nicht geopfert werden sollen. Sowohl in Dortmund als auch in Essen führten Verhandlungen mit den jeweiligen Vermietern der Gebäude offenbar zu besseren Konditionen, so dass die auf der Kippe stehenden Filialen nun, zumindest vorerst, teilweise weitermachen dürfen.
Die Freude bei den Mitarbeitern dieser Niederlassungen war und ist groß. Es sollen sogar Freudentränen geflossen sein. Das kann man verstehen, schließlich ist die Lage auf dem Arbeitsmarkt, insbesondere hier bei uns im Ruhrgebiet, mehr als angespannt. Einen neuen Job zu finden, von dem man dann auch angemessen leben kann, das ist eine riesige Herausforderung. Wer seine Arbeit verliert, der hat häufig ein existenzbedrohendes Problem. Vor diesem Hintergrund ist die Freude der Mitarbeiter, die nun an ihren angestammten Arbeitsplätzen weitermachen dürfen, natürlich verständlich.
Doch die Nachrichten sollten auch keine Illusionen hervorrufen
Es sieht aktuell einmal mehr schlecht aus um den Kauhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof.
Erst am gestrigen Montag haben wieder Kunden vereinzelt vor verschlossenen Türen gestanden. Wegen einer Betriebsversammlung öffneten viele Häuser im Lande erst später.
Die Unruhe begleitet die Mitarbeiter ja schon länger. Gerüchte über Schließungspläne und Stellenabbau kursieren bereits seit Jahren, haben kürzlich erst wieder neue Nahrung erhalten.
Bis zu 80 Filialen sollen wohl in Kürze geschlossen werden. Tausende Arbeitsplätze sind dadurch in Gefahr. Eine Situation, die Corona noch einmal verschärft hat, die jedoch auch ohne die Pandemie bedrohlich genug wäre.
Kaufhäuser im Innenstadtbereich haben sich halt grundsätzlich überlebt. Daran wird sich nichts mehr ändern lassen. Besser also, Mitarbeiter und die verbliebenen Kunden gewöhnen sich schon einmal an diesen Gedanken.
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