„Die besetzung ist beendet, personalien werden aufgenommen. Vielen lieben dank für euren Support. See you soon…“
„wir verabschieden uns jetzt auch. weitere aktionen werden in kürze folgen. wir halten euch auf dem laufenden.“
Mit diesen beiden Tweets der Hausbesetzer endete heute Abend nach gerade einmal etwas mehr als 24 Stunden die Aneignung einer ungenutzten Lagerhalle in Köln-Mülheim. Mit der Stadt Köln und Eigentümern von Besitzständen war mal wieder weder zu spaßen, noch zu debattieren. Eine Gruppe Aktivisten wollte sich einen unabhängigen Ort zum kollektiven Wohnen & Arbeiten schaffen. Kosten sollten der Stadt nicht entstehen. Die Besetzung mag nach gesetzlichem Ermessen nicht legal gewesen sein, war sie deshalb falsch?
Die Lokalpresse hatte ihre Schlagzeile schnell gefunden: „Vermummte besetzen Fabrikhalle.“ (Stadtanzeiger/express) Kurz einmal Copy/Paste der Polizeimeldung und gut ist die Sache. Die Ruhrbarone waren gestern und heute nicht in Köln. Wir haben uns kein Bild von der Lage machen können. Tweets der Besetzter und sonstige Informationen aus dritter Hand müssen nicht der Wahrheit entsprechen.
Was wir allerdings gemacht haben, war den Hausbesetzern fünf einfache Fragen zu stellen. Via Email, deren Adresse ganz einfach auf deren Webseite zu finden war. Das ganze hat zwar keine zehn Minuten in Anspruch genommen, wohl aber zu einem Einblick geführt, dass hier nicht der einfachen Verurteilung halber chaotische Krawallmacher am Werk waren, sondern Menschen mit einer Idee. Die muss man nicht teilen, aber man kann sie verstehen. Fünf Antworten, mehr bedarf es dazu nicht.