Recklinghausen leuchtet: Totentanz in der Altstadt

‚Recklinghausen leuchtet‘ 2024. Foto(s): Robin Patzwaldt

Früher war ich regelmäßig zu Gast in Recklinghausen. In den 1990er-Jahren besuchte ich die dortige Innenstadt noch mindestens einmal in der Woche. Mit dem Auto brauche ich dorthin ja auch nur gut 20 Minuten. Viele Einkaufstouren habe ich folglich dorthin unternommen, und auch in den Recklinghäuser Gaststätten war ich damals noch häufig zu Besuch.

Im Laufe der Jahre wurde das weniger. Mein Einkaufs- und Freizeitverhalten hat sich, so wie das vieler anderer auch, verändert. Daran konnte auch das vor einigen Jahren neu errichtete ‚Palais Vest‘ nichts ändern. Ganz im Gegenteil! Der neue Konsumtempel gegenüber dem Rathaus hat der Altstadt zuletzt sogar noch mehr Leben entzogen. Vieles konzentriert sich dort jetzt innerhalb der ‚Mall‘. Dabei ist die Altstadt einst das eigentliche Prunkstück von Recklinghausen gewesen. Nette Gässchen, viele inhabergeführte Geschäfte, urige Gastronomie mit viel Charme. Alles Geschichte!

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Kann Guildo Horn das Waltroper Parkfest retten?

Vorverkauf für das Waltroper Parkfest 2024 auf dem örtlichen Wochenmarkt. Foto(s): Robin Patzwaldt

Gut möglich, dass er sich dessen gar nicht bewusst ist, doch auf dem Schlagersänger Guildo Horn lastet in diesen Tagen ganz schön viel Druck. Als der wohl prominenteste Vertreter unter den diesjährigen ‚Headlinern‘ beim Waltroper Parkfest, kommt auf ihn ganz schön viel Verantwortung zu.

Von Horns verbliebener Zugkraft dürfte es in erster Linie abhängen, ob das Parkfest in Waltrop in der Auflage des Jahrs 2024 am Ende ein Erfolg wird, oder aber ob sich der Abwärtstrend des Stadtfestes, den es seit Jahren zu beklagen gibt, ungebremst weiter fortsetzen wird.

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Führt die fortschreitende Kommerzialisierung das Waltroper Parkfest in den Untergang?

Nicht nur dieses Ankündigungsplakat für das Parkfest 2023 auf dem Marktplatz in Waltrop hat seine besten Tage offenkundig schon hinter sich. Foto: Robin Patzwaldt

Das Waltroper Parkfest hat seine Ursprünge Ende der 1970er-Jahre. Die damals aufstrebende 30.000-Einwohner-Gemeinde im Kreis Recklinghausen feierte sich und seinen neu errichteten Stadtpark seinerzeit mit einem Fest für die Bürger. Der Rahmen war vergleichsweise bescheiden, aber fröhlich und ungezwungen.

Aus dem kleinen Stadtfest von einst wurde rasch

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Die Westruper Heide in Haltern trägt derzeit wieder ihr ’schönstes Kleid‘

Die Westruper Heide in Haltern im August 2023. Foto(s): Robin Patzwaldt

Wer von der vorherrschenden Tristesse in vielen Ecken des Ruhrgebiets die Nase voll hat, dem bietet sich in diesen Tagen einmal wieder ein besonders attraktives Ausflugsziel an, von dem man fast nicht glauben mag, dass es quasi direkt vor unserer Tür liegt.

Die Westruper Heide in Haltern (nein, ich schreibe jetzt nicht ‚am See‘ mit dazu, wie die Marketingexperten der Stadt es sicher gerne hätten 😉 ) blüht in diesen Tagen wieder, wie ich am Freitag bei einem Besuch vor Ort feststellen durfte.

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Aus der Not eine Tugend gemacht: In Waltrop feiern sie Armut und Rückständigkeit

Waltrop feiert die Armut. Foto(s): Robin Patzwaldt

Wer im nördlichen Ruhrgebiet beheimatet ist, der musste sich im Laufe der vergangenen Jahre mehr und mehr an den Gedanken gewöhnen, in einer rückständigen und verarmten Region des Landes zu leben. Insbesondere auch der Kreis Recklinghausen bietet da inzwischen vielerorts ein trauriges Bild.

In Waltrop machen sie aus der Not jetzt eine Tugend und feiern den prekären Zustand, in dem sich die Stadt inzwischen in vielerlei Hinsicht befindet, mit einem großen Fest im örtlichen Stadtpark.

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So trostlos sind die Innenstädte im nördlichen Ruhrgebiet

Der ‚Neumarkt‘ in Datteln im Mai 2023. Foto(s): Robin Patzwaldt

Das nördliche Ruhrgebiet ist seit Jahren das Armenhaus der Republik. Das weiß man längst. Die bittere Realität mit eigenen Augen zu sehen, ist dann aber doch noch einmal eine ganz andere Hausnummer.

In meiner Jugend war ich stolz auf meine Heimat. Sowohl über mein geliebtes Dortmund, als auch über die Städte im Kreis Recklinghausen, wo ich seit 1973 lebe, berichtete ich ortsunkundigen immer mit einer gehörigen Portion Lokalpatriotismus. Heute frage ich mich immer häufiger, warum eigentlich….

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Sebastian „Sebel“ Niehoff im LWL-Museum Schiffshebewerk Henrichenburg

‚Sebel‘ im Schiffshebewerk. Foto: Sebastian Niehoff

Im Zeitalter der Smartphones sind Selfies aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Sebastian „Sebel“ Niehoff hat sie zu einem Kunstobjekt erhoben. Das LWL-Museum Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop zeigt in der Studioausstellung „Selfies“ eine Auswahl seiner Arbeiten.

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Die Halde Hoheward im Kreis Recklinghausen: Peinlich und sehenswürdig zugleich

Die Halde Hoheward im April 2023. Foto(s): Robin Patzwaldt

Wohin führt man jemanden, der zum ersten Mal bei uns hier im Ruhrgebiet zu Besuch ist? Eine gute Möglichkeit ist definitiv die Halde Hoheward an der Stadtgrenze zwischen Recklinghausen und Herten.

Hier bekommt der Gast direkt einen Überblick über das Herz der Region. An guten tagen kann man hier bis nach Essen schauen. Auch der Osten des Ruhrgebiets ist zu erspähen. Besonders scharfblickende wollen sogar schon bis nach Düsseldorf geschaut haben. Der Ausblick vom Haldengipfel lohnt aber auch schon bei weniger idealen Bedingungen.

Der geneigte Besucher kann auch direkt erkennen, dass das Ruhrgebiet viel grüner ist, als es die Vorurteile einen noch immer glauben machen wollen. Da sieht man dann auch großzügig darüber hinweg, dass das ursprünglich als zusätzliche Attraktion angedachte Horizontobservatorium noch immer einem Schrotthaufen gleicht. Doch auch daraus lässt sich mit etwas gutem Willen durchaus eine Sehenswürdigkeit machen, denn das im Jahre 2008 errichtete Horizontobservatorium ist seit Jahren eine der größten Peinlichkeiten des Ruhrgebiets.

Am Freitag habe ich der Halde zum ersten Mal seit drei Jahren wieder einmal besucht und von dort ein paar aktuelle Aufnahmen mitgebracht.

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Helikopter-Eltern in Waltrop zeigen den ganzen Irrsinn an unseren Schulen!

An der ‚Galenschule‘ in Waltrop gibt es immer wieder Ärger. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

Die Erkenntnis, dass Eltern von schulpflichtigen Kindern eine ganz spezielle Gruppe von Menschen ist, die ist nicht neu. Wer das Geschehen rund um die Schulpolitik und das Verhalten von Schülern und Eltern an seinem Wohnort und im gesamten Lande mal ein paar Jahre lang mit etwas Abstand beobachtet hat, der wird mir sicherlich zustimmen.

Wer, wie ich, zudem in unmittelbarer Schulnähe wohnt, der kann ein besonderes Lied davon singen. Leute, denen viele gesellschaftliche Entwicklungen vielfach am sprichwörtlichen Hintern vorbeizugehen scheinen, wenn die Probleme außerhalb der eigenen Familie liegen, werden plötzlich sehr eifrig, wenn ihre Kleinen irgendwie betroffen sind. Man erlebt das immer wieder.

In dieser Woche konnte man das bei mir vor der Haustür einmal wieder sehr schön miterleben.

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Waltrop – Meine Schlafstadt im Grünen

Diskutiert wird über die B474n schon über Jahrzehnte. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

Regelmäßig am eigenen Wohnort auch die Lokalpolitik zu verfolgen, das kann einen gelegentlich schon zur Verzweiflung treiben. Mit dieser Feststellung bin ich sicherlich hier nicht alleine. Als jemand, der seit 1973 in Waltrop (Kreis Recklinghausen) lebt, hat man im Laufe der Jahre diesbezüglich schon viel erlebt. Das früher einmal so schöne, aufstrebende Vorzeige-Städtchen nördlich von Dortmund hat sich seit den 70er-Jahren sehr verändert. Nicht zu seinem Vorteil, wie ich hier im Blog immer wieder beschrieben habe.

Heute bot mir die Lokalzeitung etwas unerwartet ein weiteres Kapitel dieser traurigen Geschichte, die ich hier im Blog aufgrund ihrer Bedeutung über die Stadtgrenzen hinaus nicht unerwähnt lassen möchte.

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