FC Schalke 04: Wochen der Extreme für Trainer Jens Keller

Das Stadion der Gelsenkirchener. Quelle: Wikipedia Foto: Friedrich Petersdorff Lizenz: cc
Das Stadion der Gelsenkirchener. Quelle: Wikipedia Foto: Friedrich Petersdorff Lizenz: cc

Es ist wirklich schon sehr extrem, was da derzeit rund um den FC Schalke 04 abläuft. Da wird ein Spiel vor der Winterpause überraschend Jens Keller als neuer Cheftrainer installiert. Das Team war zuvor, aus eigentlich scheinbar unerklärlichen Gründen, in eine wochenlange sportliche Abwärtsspirale geraten, welche schlussendlich mit der Entmachtung von ‚Jahrhunderttrainer‘ Huub Stevens enden sollte.

Es läuft dann auch zu Beginn seiner Tätigkeit nicht so wirklich ideal bei den Blau-weißen und auch Keller wird, bereits nach wenigen Spielen, in der Öffentlichkeit ernsthaft ‚angezählt‘, über einen erneuten Trainerwechsel bei den Gelsenkirchenern laut und heftig spekuliert.

Vorläufiger Tiefpunkt dieser Entwicklung ist dann die total ‚blutleere‘ Vorstellung der Schalker in München, wo man jedwede Einstellung zu Spiel und Gegner vermissen lässt und dafür von den Bayern mit einem fast noch schmeichelhaften 0:4 recht bitter abgestraft wird.

Doch plötzlich, eine Woche später, als eigentlich schon niemand mehr damit rechnet, gelingt unter dem unerfahrenen Trainer dann doch noch scheinbar die Kehrtwende zum Guten.

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Fußball: Der FC Schalke o4 im radikalen Stimmungsumschwung

Fußball. Quelle: Wikipedia, Foto: Anton, Lizenz: cc

Wie schnelllebig das Tagesgeschäft in der Fußball-Bundesliga geworden ist, das erlebt derzeit der FC Schalke 04 auf eindrucksvolle Weise.

Vor wenigen Wochen noch als potentieller Meisterschaftskandidat und Bayernjäger Nummer Eins gefeiert, steht der Club nun, glaubt man den öffentlich geführten Diskussionen, nach vier sieglosen Ligaspielen in Serie, scheinbar vor dem Scherbenhaufen einer verfehlten Vereinspolitik.

Immer wieder erstaunlich wie schnell die Stimmung, auch die mediale, sich in die ein oder andere Richtung verändern kann, ohne das es dafür, neben den jüngsten Spielergebnissen, wirkliche Gründe zu geben scheint.

Verfolgt man die Berichterstattung der letzten Tage, dann hat der Club aus Gelsenkirchen plötzlich offenbar u.a. ein ernsthaftes Trainerproblem. Es gibt diverse Schwierigkeiten bei der Kaderplanung. Das Verhältnis zu vielen der eigenen Fans gilt als gestört. Zudem gibt es auf Schalke derzeit ein akutes Torhüterproblem. Und die Mannschaft befindet sich in einem großen Formtief, hat seit einigen Spielen, so wie auch beim gestrigen 1:1 gegen Mönchengladbach, nur noch ziemlich dürftige Leitungen auf dem Platz abgeliefert.

Also ist jetzt alles schlecht was vor einem Monat noch so gut und erfolgreich war?

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Fußball: Droht das Projekt 1899 Hoffenheim zu scheitern?

Betrachtet man den bisherigen Saisonverlauf in der Fußball Bundesliga, dann fällt eines auf: 1899 Hoffenheim, das ‚Lieblingsspielzeug‘ von SAP-Mitbegründer Dietmar Hopp, steht noch ohne einen einzigen Punkt auf der Habenseite am Tabellenende. Auch im Pokal ist das Team aus der Nähe von Heidelberg bereits sang und klanglos (bei einem Viertligisten) ausgeschieden. Das ‚Projekt‘ scheint, trotz der in den letzten Jahren von Hopp großzügig investierten Millionen, kurz vor dem Scheitern zu stehen! 

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Griechenland: „Vor 5 Jahren waren die Griechen noch zu schnarchig…“

Athanasios Papapostolou ist Inhaber der Animation- und Appproduktion Elevision in Köln. Der gebürtige Gelsenkirchener hat einen griechischen Pass und enge Kontakte in das Land seiner Eltern. Die Krise verfolgt er auch über griechische Medien. Er hadert: Mit Griechenland, aber auch mit der Sicht der Deutschen auf die Krise

Europa gibt Milliarden und die Griechen revanchieren sich, in dem sie eine EU-Fahne schwenken, in denen die Sterne ein Hakenkreuz bilden. Was ist los in Griechenland?

Athanasios Papapostolou: In Griechenland finden seit Wochen friedliche Demonstrationen statt. Neue bunte Bürgerbewegungen haben sich formiert, jeder darf auch 2 Minuten, wie im antiken Athen, auf einem kleinen Podest seine Meinung kundtun. Dabei zeigt sich dann auch das ganze Spektrum der Meinungsvielfalt. Die Nazifahne, die in den deutschen Medien gezeigt wurde, kann man getrost ignorieren. Derjenige der das getan hat, repräsentiert kaum die überwiegende Masse der Demonstranten. Das aber deutsche Medien dieses Bild abgreifen zeigt eigentlich nur die Qualität der hiesigen Berichterstattung. Sie ärgert nicht nur mich sondern auch viele andere Griechen hier in Deutschland.

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Südkreta und Matala im Mai 2010

Blick auf die Bucht von Matala mit den berühmten HöhlenIch muss gestehen: Ich bin ein Freund des Südens von Kreta. Daher kann ich Matala als Vorposten des Massentourismus des Nordens nicht oft ertragen. Trotzdem besuche ich den Ort alle drei bis fünf Jahre. Dieses Jahr hat mich der Beitrag im Spiegel „Katerstimmung in Kreta“ aufgeschreckt und ich wollte mir vor Ort ein Bild machen.

Pauschalangebote findet man nur für Agia Galini, Matala und vereinzelt Plakias. Daher sind im touristisch eher individuell erschlossenen Süden primär Individualtouristen unterwegs. Im Frühsommer trifft man vor allem Alleinreisende, Familien mit kleinen Kindern und ältere Menschen, die durch die verkarsteten Landschaften wandern.
Es ist schon auffällig, dass in diesem Jahr weniger Menschen unterwegs sind. Anders formuliert; es sind die Stammgäste, die ihren Pensions- und Tavernen-Wirten die Stange halten.

Der Spiegelbeitrag, dessen Fakten korrekt recherchiert sind, erweckt aber ein wenig die Sichtweise Matala bzw. Südkreta wäre ein klassisches Urlaubsziel vergleichbar mit den Standards von Bettenburgen in der Türkei, Spanien, Tunesien und anderen Ländern. Der klassische Reisende nach Südkreta kommt jedoch genau nicht mit diesen Erwartungen.

Dabei habe ich gestern Matala so bevölkert wie nie zuvor gesehen.

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New York, Rio, Kabul

Das Bild des Tages (klack) kommt vom Hindukusch. Neben Opel-Opa Jürgen Rüttgers ist Freiherr zu Guttenberg längst das Phänomen der Politik, ein neuer Phänotyp des Politischen. Ob am Times Square in der Krise (klick) oder in der Bundeswehrmaschine über Afghanistan, überall macht Gutte "bella figura". New York, Rio, Kabul. Vom Krisen- zum Kriegsminister. Hauptsache die Frisur stimmt.

 illu: ruhrbarone

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Der Autopapst

Foto: idw-online.de

Wenn Opelaner sich informieren
und Rüsselsheimer sich blamieren,
sie vor dem Ford-Werk demonstrieren:
Wer weiß wieso warum?
Der Autopapst.

Wenn Börsenkurse explodieren
weil Porsches kräftig spekulieren,
die Daimlers Chrysler amputieren:
Wer weiß weshalb wohin?
Der Autopapst.

Dass Zulieferer nun frieren,
weil sie bei Audi keine Türen,
Dächer und Konsolen installieren.
Wer weiß es besser als –
der Autopapst.

Die Wirtschaft steht vorm Kollabieren,
die Autobosse sich massakrieren,
die Branche muss im Blut marschieren –
wer hats gesehen? 
Der Autopapst.

Ein Autopapst wird nicht gewählt,
er wird uns auch nicht vorgestellt.
F. Dudenhöffer heißt kein Held.
Dann doch lieber:
Autopapst. 

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