Nordkorea, mon amour – Laibachs progressiver Klammerblues


Eine sehr griffige Anekdote aus der Frühzeit des mit Laibach eng verknüpften Kollektivs NSK (Neue Slowenische Kunst) ist die einstige Teilnahme beim traditionellen Jugendkunstwettbewerb im Rahmen von Titos Geburtstagszeremonien: Mit einem Gemälde eines athletischen Fackelträgers mit Standarte, auf der ein Emblem der jugoslawischen Flagge und eine Friedenstaube abgebildet waren, wurden sie zum Sieger gekürt. Kurz darauf wurde erkannt, dass das Bild die Überarbeitung eines Werks des Nazikünstlers Richard Klein war. Die jugoslawischen Farben überdeckten ein Hakenkreuz und wo die Friedenstaube abgebildet war, sieht man im Original einen anderen Vogel… 

Ein Gastbeitrag von Julian Gerhard

Continue Reading

LAIBACH, Christuskirche

Laibach Peanuts
Laibach Peanuts

Am 6.4. spielen LAIBACH in der Christuskirche in Bochum. Es ist zum ersten Mal seit vielen Jahren, dass die slowenische Band im Ruhrgebiet wieder an einem adäquaten Ort auftritt. Warum eine Kirche, zumal am Platz des europäischen Versprechens, der ideale Ort für einen Auftritt der wichtigsten Band der Welt ist, wurde bereits an anderer Stelle erläutert. An der gleichen Stelle übrigens, an der die Slowenen feststellten: „Laibach würden enttäuschen, wenn sie nicht enttäuschen würden und das sollten unsere Fans langsam gelernt haben.“

Continue Reading

LAIBACH: das Ende der Missverständnisse

Laibach (foto: Maya Nightingale)
Laibach (foto: Maya Nightingale)

Das slowenische Künstlerkollektiv LAIBACH und NSK werden seit jeher missverstanden. Sie haben allerdings auch alles dafür getan, dass das lange so bleibt.

Missverständnis 1: Laibach ist eine Band.
Waren sie nie und wollten sie nie sein. Zunächst gibt es keine festen Mitglieder von Laibach, sondern nur das Kollektiv. Bereits auf dem Album „Nova Akropola“ von 1987 findet sich der programmatische Song „Vier Personen“. Laibach besteht immer aus vier Personen, deren Namen Eber, Keller, Dachauer und Salinger sind, sobald sie dem Kollektiv angehören. Auf dem Album WAT von 2003, das die erste deutliche Erklärung des Laibach-Selbstverständnisses

Continue Reading
Werbung