Bodo Wartke: ‚Dann sind halt Konzerte per Zoom-Call jetzt für mich die neue Art des Auftretens!‘

Bodo Wartke. Foto: Sebastian Niehoff

Unser Autor Robin Patzwaldt war kürzlich privat zu Gast bei einem Online-Auftritt des Musikkabarettisten Bodo Wartke. Der 43-jährige Künstler spielte anlässlich eines privaten Geburtstages einige seiner Songs vor den versammelten rund 100 Geburtstagsgästen, die dabei vor ihren Computern quer durch die Republik verteilt waren, in einem Zoom-Call.

Dabei wirkte Wartke so sympathisch, offen und zugänglich, dass ein paar Tage später jetzt auch noch ein exklusives Ruhrbarone-Interview über die besondere Situation des Künstlers in Pandemie-Zeiten und über die aktuell vorherrschenden Probleme des Alltags  zustandegekommen ist.

Was eigentlich ein trauriges Gespräch über die diversen Härten des Künstleralltags im Lockdown hätte werden können, geriet zu einem offenen und ehrlichen Austausch, der auch die kleinen Freuden des Alltags, die speziell  während der Pandemie noch einmal an Bedeutung gewonnen haben, nicht außeracht lässt.

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Ruhrbarone Live: Anti-Israel-Protest bei der ITB in Berlin

Antiisraelische Kundgebung in Berlin (Daniel Fallenstein)

Sonderbehandlung gegen Israel. Der israelische Stand auf der Tourismusmesse ITB in Berlin wurde bereits von einem antisemitischen Mob aus „Sicherheitsleuten“ bedrängt.

Für den morgigen Samstag mobilisiert die Boykott-Organsiation BDS Berlin bereits seit einiger Zeit  zu einer Kundgebung unter dem Titel „Kein Urlaub im Schatten der Apartheid-Mauer!“. Dagegen stellt sich der Verein Israel + Shalom, der zur Gegenkundgebung „Solidarität mit Israel” aufruft. Vor dem Hintergrund des antisemitischen Übergriffs ist Spannung vorprogrammiert.

Die Kundgebungen begegnen sich morgen, Samstag, den 10. März 2017, zwischen 13:00 und 15:00 vor dem Eingang Süd der Messe Berlin (Jaffestraße, 14055 Berlin). Wir werden vor Ort sein und live streamen.

Update: Die Veranstaltung entpuppte sich als umspannend. Hier ist die Aufzeichnung des Livestreams zu finden.

Netzer der Woche: Livestream Champions League

"Come on you Celts", sagte der Sprecher gestern Abend am Anfang der Champions League Partie gegen Barcelona. Hab ich mir noch nichts bei gedacht über den Lokalpatrioten am Mikro. Dann fiel schnell das 1 zu 0 für Barca und der Sprecher mit näselschottischen Akzent sagte plötzlich "for fuck’s sake, fuck, fuck, fuck off, you", bellte, stöhnte, verzweifelte, "oh lord, there playing boys against man, i mean boys, with b o y s not with h". Dann lief ihm die Nase feucht, er schnäuzte sich, redete mit seiner Frau (?), ein Teller klackerte auf die Tischplatte, dann schabten Messer und Gabeln.

Mein Kommentator machte erstmal zwanzig Minuten Pause, – und beim Essen spricht man nicht. Statt Mittagsschläfchen fragte er später, ob wir ihn vermisst hätten. In der Halbzeit schaltete er durch eine beeindruckende Fernsehsendersammlung, schaute sich ein Video von Duffy an, sang mit. Dann wandte er sich wieder Setanta und den Kelten zu, wurde schnell böse, fluchte über die Celtic-Spieler, die zu lang, zu langsam, zu schlecht seien oder doofe Namen hätten wie Jan Vennegoor of Hesselink. Das Internet macht möglich, wovon alle träumen. Sprich deinen eigenen Live-Kommentar, lass die Rethys und Pletis hinter dir, sei gemein, blind und parteiisch!

Kurzum: Wer Fußball im Internet mag, muss diese Seite besuchen, am besten noch heute Abend. Wenn drei, vier Parteien gleichzeitig laufen, entsteht ein fantastischer Soundteppich aus schottischen Fanreportern, englischen Profisprechern, Fangesängen, mexikanischen Hysterikern und arabischen Cholerikern, dazu laufen die Spiele als Mäusekino, und das reicht zumeist vollkommen.

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