Die NFL in Europa: Auf nach Twickenham!

Große Show in Twickenham. Foto(s): Robin Patzwaldt

Zum inzwischen zehnten Mal in Folge gastierte in diesem Herbst die nordamerikanischen Profi-Footballliga NFL in London, gab dort, in diesem Jahr mit gleich vier Spielen, ihre beeindruckende Visitenkarte ab. Neben zwei Spielen im legendären Wembley-Stadion, wurden zuletzt auch zwei Begegnungen im Rugby-Stadion von Twickenham ausgespielt.

Die Anziehungskraft dieser Veranstaltungen erstreckt sich inzwischen auf halb Europa. Neben zahlreichen Amerikanern und Briten pilgern nämlich inzwischen auch längst immer mehr Mitteleuropäer zu den Spielen nach Großbritannien, kann man sich doch so das NFL-Erlebnis auch einmal ganz ohne vergleichsweise aufwändige Anreise in die USA gönnen. Da auch ich trotz einiger Nordamerika-Aufenthalte in der Vergangenheit bisher noch nie ein Footballspiel live im Stadion miterlebt habe, habe auch ich mich in diesem Jahr von der NFL in ihren Bann ziehen lassen.

Und so trafen am vergangenen Sonntag im Stadion zu Twickenham diesmal die Minnesota Vikings und die Cleveland Browns unter meinen Augen aufeinander. Sicherlich nicht unbedingt ein Leckerbissen der derzeitigen NFL, wie Fans der Liga wissen werden, doch attraktiv genug um immerhin 75.000 Fans und Neugierige in den Londoner Vorort zu ziehen.

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Vor 30 Jahren: Der 17-jährige ‚Bobbele‘ begeistert die Welt

Der Boris im Jahre 2013. Quelle: Wikipedia, Lizenz: Gemeinfrei
Boris Becker im Jahre 2013. Quelle: Wikipedia, Lizenz: Gemeinfrei

Aus gegebenem Anlass möchte ich hier heute auch einmal ganz kurz an den 07. Juli 1985 erinnern, einen Tag, der die deutsche Sportlandschaft tatsächlich nachhaltig verändert hat.
Was war geschehen? Nach einem Turnier voller Überraschungen besiegte an jenem Sommertag ein erst 17-jähriger Jüngling aus dem kleinen Örtchen Leimen, welcher auf den zuvor wohl nur echten Sport-Insidern bekannten Namen Boris Becker hörte, mit dem etablierten Top 10-Spieler Kevin Curren letztendlich auch seinen favorisierten Finalgegner in insgesamt vier Sätzen und schrieb als jüngster Sieger des wohl wichtigsten Tennisturniers aller Zeiten Sportgeschichte in ganz großem Stil, brachte dadurch auch eine zuvor in seinem Heimatland eher beiläufig verfolgte Sportart in das Blickfeld der Massen, wurde schlagartig zu einem internationalen Superstar des Sports.
Wer heute als Leser hier schon über vierzig Jahre alt ist, der dürfte sich vermutlich, so wie ich eben auch, noch genau daran erinnern was er an diesem Tag im Sommer vor 30 Jahren tat, wo er sich aufhielt, als der rotblonde Boris mit seiner etwas unbeholfen und schüchtern wirkenden Art seine überschäumenden Emotionen nach dem Triumph in seinem später von ihm gerne als sein ‚Wohnzimmer‘ bezeichneten Tennisstadions irgendwie halbwegs zu kontrollieren versuchte.

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Ab wann ist man eigentlich alt genug für Ohrringe?

Ab wann ist man eigentlich alt genug für Ohrringe? Foto: privat
Ab wann ist man als Kind eigentlich alt genug für Ohrringe? Foto: privat

Über den Sinn bzw. Unsinn von Online-Petitionen kann man sicherlich grundsätzlich schon alleine lang und breit streiten. Manchmal regen sie einen jedoch, so unsinnig sie in manchen Fällen ja auch sicherlich sind, durchaus mal tatsächlich und über längere Zeit zum Nachdenken an.
So bei mir auch heute. Da stolpere ich am Vormittag doch eher zufällig über eine solche Petition aus Großbritannien, welche sich damit beschäftigt, ob man die Ohren von Babys denn schon für Ohrringe piercen lassen können soll, oder ob dies nicht grundsätzlich untersagt werden sollte. Die konkrete Petition will Ohrlöcher für Kleinkinder bis zu einem bestimmten Alter zukünftig in London und Umgebung nämlich generell verhindert wissen.
Die dazugehörige Diskussion liest sich dann wirklich recht spannend. Ein Problem, welches für mich persönlich bisher, und das sage ich hier ganz offen, so bisher noch gar keines war, offenbart so doch tatsächlich ganz plötzlich ein gewisses Diskussions- und ‚Grübel‘-Potential. Und daher möchte ich diese grundsätzliche Fragestellung nun hier auch einmal ganz kurz zu uns holen. Vielleicht ergibt sich dazu ja auch hier bei den Ruhrbaronen eine spannende Debatte: Ab wann ist man als Kind eigentlich grundsätzlich alt genug für Ohrringe?

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Emotionale ‚Eels‘ überzeugen auf „Royal Albert Hall“ in Bild und Ton


Es gibt sie noch, die neuen Musikalben, auf die man sich auch als etwas ‚älteres Semester‘ bereits vor deren Veröffentlichung ganz besonders, auf deren Erscheinen man regelrecht hinfiebert. Ihr kennt das sicher auch.
Ein solches ‚Highlight‘ auf dem Musikmarkt ist nun, für mich persönlich zumindest, in dieser Woche ganz frisch in den Handel gekommen: Mit “Royal Albert Hall” von den ‚Eels‘ veröffentlicht deren künstlerischer Kopf Mark Oliver Everett, der am gestrigen 10. April übrigens auch schon 52 Jahre alt wurde, nämlich nicht nur eine klangliche (2CDs), sondern ebenso eine visuelle Retrospektive seiner London Show aus dem letzten Sommer (DVD). Ziemlich viel Bild und Ton für das Geld eines handelsüblichen Albums.
Und nicht nur das Preis/Leistungsverhältnis ist hier wirklich toll, auch die Qualität der Musik ist auf den drei beinhalteten Silberlingen (natürlich gibt es das Werk auch als Download), wie nicht anders zu erwarten, über jeden Zweifel erhaben, wenn es darum geht sich in die vielen Songs und die Atmosphäre des Abends im legendären Konzertort der britischen Hauptstadt aus dem Jahre 2014 einzufühlen.

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S04 schlägt BVB – Doch der eigentliche Sieger sind nach den gezeigten Leistungen im Derby die Bayern

Schalker Fans zeigen Flagge. Foto: Michael Kamps
Schalker Fans zeigen Flagge. Foto: Michael Kamps

Das gestrige Derby war nichts für schwache Nerven. Auch ich musste erst einmal wieder auf andere Gedanken kommen, etwas Abstand gewinnen, bevor ich mich mit etwas mehr Ruhe daran machen konnte mir ein paar sachliche Gedanken zum Spiel zu machen.

Es bleibt auch am Morgen danach festzuhalten, dass die Schalker das Heimspiel in der Gelsenkirchener Arena mit 2:1 (2:1) gewonnen haben. Bereits nach gut 20 Minuten lagen die Hausherren durch Treffer von Joel Matip (10.) und Eric Maxim  Choupo-Moting (23.) mit zwei Toren Vorsprung in Führung. Pierre-Emerick Aubameyang (26.) verkürzte für die Dortmunder noch bevor überhaupt eine halbe Stunde des Derbys gespielt war.

Es verblieb also noch über eine Stunde Spielzeit für die Gäste etwas Zählbares mitzunehmen. Trotz teilweise drückender Überlegenheit gelang ihnen das nicht. Es blieb letztendlich bei dem Spielstand, welcher auch bereits schon nach 26 Spielminuten bestand hatte.

Die Gelsenkirchener ließen keinen weiteren Treffer der Gäste mehr zu. Ihr Sieg ist somit schlussendlich auch verdient. Die Fans haben ihn anschließend entsprechend gefeiert, wie sich das nach einem Derbysieg gehört.

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Sportpolitischer ‚Kuhhandel‘ bei der Vergabe der Fußball-Europameisterschaft?

Oliver Kahn bei seinem Abschiedsspiel im Jahre 2008. Quelle: Wikipedia, Foto: Tsutomu Takasu, Lizenz:  CC BY 2.0
Bei der EM 2020 werden in München insgesamt vier Spiele stattfinden. Quelle: Wikipedia, Foto: Tsutomu Takasu, Lizenz:CC BY 2.0

Was bereits offen im Vorfeld der heutigen Vergabe der Europameisterschaft spekuliert wurde ist heute also so eingetreten: Die Halbfinalspiele und das Finale der EM 2020 gehen an London und nicht an München. Die Stadt an der Isar erhält für das Turnier in 2020 ‚nur‘ insgesamt 4 Spiele, inklusive einem Viertelfinale.

Doch die scheinbare Niederlage bei der Finalausrichtung in sechs Jahren dürfte seitens der deutschen Sportfunktionäre vermutlich mit Kalkül herbeigeführt worden sein. Denn Deutschland darf sich nun dem Vernehmen nach offenbar bereits ein wenig auf die Fußball-Europameisterschaft 2024 freuen. Es wäre die zweite EM hierzulande, die erste nach 1988.

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BVB: Kreuzfahrten nach Dubai, Mallorca und London für die Kinder reicher Leute

Junge Anhänger des 'Arbeiterclubs' Borussia Dortmund im Jahre 2014. Foto: BVB
Junge Anhänger des ‚Arbeiterclubs‘ Borussia Dortmund im Jahre 2014. Foto: BVB

Dass die Kommerzialisierung im Fußball ständig voranschreitet, auch vor den sogenannten ‚Traditionsvereinen‘ der Bundesliga eben längst nicht mehr halt macht, wie hier im Blog zuletzt noch recht emotional diskutiert, dass beweist mal wieder eine Pressemeldung des BVB vom Tage:

„Als fester Partner wird das führende deutsche Kreuzfahrtunternehmen AIDA auch in Zukunft an der Seite von Borussia Dortmund stehen. Der Kooperationsvertrag wurde um zwei Spielzeiten bis 2016 verlängert.

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Inklusion im Sport – Die Leichtathletik in der Bredouille

Weitsprung. Quelle: Wikipedia, Foto: Pablo Pérez, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Weitsprung. Quelle: Wikipedia, Foto: Pablo Pérez, Lizenz: CC BY-SA 2.0

Damit hatte bei den Verantwortlichen zuvor offenbar niemand ernsthaft gerechnet. Der Sieg von Markus Rehm im Weitsprung bei den Deutschen Meisterschaften in Ulm stand offenbar nicht ernsthaft auf der Liste der Wahrscheinlichkeiten. Das zeigt die aktuelle Hilflosigkeit mit der der Deutsche Leichtathletik Verband (DLF) auf den Titelgewinn des Leverkuseners reagiert, ihn nun, trotz sportlicher Qualifikation, nicht für den anstehenden Europameisterschaften in Zürich nominiert hat, und die Tatsache, dass selbst der nationale Titel des 25-jährigen Rehm plötzlich wieder in Gefahr zu sein scheint.

Was war geschehen? Rehm war als erster Deutscher mit einer Karbonprothese deutscher Weitsprungmeister geworden. Erstmals übersprang er die 8-Meter-Marke und siegte mit starken 8,24 m.

Anschließend setzte dann rasch eine intensive Debatte über die Vergleichbarkeit der erzielten Leistung mit Karbon-Prothese und einem eventuell vorhandenen Vorteil durch die damit vorhandene Federung ein. Eine Diskussion die man nicht nur bereits deutlich eher hätte führen sollen und wohl auch müssen, sondern die auch den sportlichen Sieger eines Wettkampfes, zu dem der Sportler zuvor offiziell zugelassen wurde, im Nachhinein abzuwerten droht.

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BVB: Auf geht es nach London! Und lasst Wembley mal wieder so richtig rocken!



Fast hat man ja den Eindruck halb Dortmund macht sich derzeit auf die Socken nach London!

In gut 48 Stunden steht der Dortmunder Borussia zweifelsohne ein echtes Highlight ihrer langen und ruhmreichen Vereinsgeschichte bevor. Und völlig unabhängig davon wie es diesmal sportlich am Ende des Champions League-Finales gegen die Bayern auch ausgehen mag, man wird sich noch in Jahren an diese besondere Zeit erinnern.

Aus diesem Anlass, liebe Englandbesucher: Macht uns keine Schande, genießt die Zeit bestmöglich und lasst Wembley mal wieder so richtig rocken! 🙂

CL-Finale: Auch Schalke-Anhänger mit Karten aus BVB-Kontingent in Wembley vor Ort dabei

'U-Boote' bei der Kartenvergabe wollte Aki Watzke eigentlich verhindern. Foto: Robin Patzwaldt
‚U-Boote‘ bei der Kartenvergabe wollte Aki Watzke eigentlich verhindern. Foto: Robin Patzwaldt

Ich bin normalerweise weit davon entfernt moralisch bewerten zu wollen welche Leute sich ein Fußballspiel vor Ort im Stadion ansehen sollen/dürfen, oder auch nicht. Aber als sich am gestrigen Freitag unter meinen Facebook-Freunden Leute über gerade frisch eingetroffene Karten für das Champions League-Finale in London öffentlich kräftig gefreut haben, welche ich schon seit Jahren als treue Schalke-Fans kenne, da wurde ich dann doch kurz mal stutzig.

Da besucht jetzt also ein mir wohlbekannter, langjähriger Schalke-Fan mit seiner Frau ausgerechnet das Finale, zu welchem u.a. zahlreiche BVB-Treue mangels Eintrittskarten keinen Eintritt gewährt bekommen werden.

Das zur Verfügung stehende Kontingent der Dortmunder war bekanntlich extrem hart umkämpft, mit über 500.000 Anfragen gleich ca. 20fach ‚überzeichnet‘. Denn leider gab es offiziell ‚lediglich‘ ca. 24.000 Karten für die Dortmunder Anhängerschaft. Nur ganz wenige davon gingen nach Abzug aller möglichen Privilegierten am Ende wirklich noch in den freien Verkauf, bzw. in die dafür vorgesehene Verlosung.

Auf einer Pressekonferenz vor wenigen Tagen sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke auf die Frage wie er denn verhindern wolle, dass eventuell zahlreiche Bayern-Fans sich auch beim BVB-Kontingent mit um die begehrten Eintrittskarten bewerben würden noch selbstbewusst: Dies wisse man seitens des BVB schon zu verhindern. Man könne ja u.a. aufgrund der Postleitzahlen eventuelle ‚U-Boote‘ erkennen und ggf. dann noch rechtzeitig ‚abschießen‘ so Watzke auf die Journalistenfrage wörtlich.

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