Junge Presse: Statt Reportagehilfe nur reine PR

Die Reportagehilfe der Jungen Presse e.V. (Netterweise abfotografiert von der Jugendpresse Rheinland)
Die Reportagehilfe der Jungen Presse e.V.

 

Mitte Mai wird vielen Mitgliedern der Jungen Presse e.V. eine „Recherchehilfe“ aufgefallen sein, der dem Infobrief des Vereines beilag. Dieser Brief informiert über aktuelle Veranstaltungen und Angebote für die Nachwuchsjournalisten. So auch dieses mal. Es geht darum, wohin das Geld bei Westlotto fließt, was nicht wieder als Gewinn ausgeschüttet wird. An sich also nichts schlechtes. Ein interessantes Thema, auf das man sonst nicht unbedingt Aufmerksam werden würde. Aber eine Sache stört: Es ist reine PR.

 

 

Die Junge Presse e.V. richtet sich, wie der Name schon sagt an junge Medienschaffende. Viele davon werden vor allem wegen dem Jugendpresseausweis Mitglied in dem Verein sein. Mit unter 18 Jahren muss man als (angehender) Journalist einen Jugendpresseausweis besitzen, um zum Beispiel bei einer Demo hinter die Polizeiabsperrung zu dürfen. Auch viele Festivals erwarten einen Presseausweis bei der Akkreditierung. Einen „richtigen“ Presseausweis kriegt man unter 18 nicht. Man darf bis zum Alter von 27 einen Jugendpresseausweis besitzen.

Die Junge Presse e.V. also, in dem zumindest ein gewisser Prozentsatz an Mitgliedern unter 18 sein dürfte, macht eine „Reportagehilfe“, in der in keinem Wort auf Glücksspielsucht eingegangen wird und vollkommen unkritisch berichtet wird.

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Lotto-Jackpot läßt Norman Faber jammern

Foto: Flickr.com / becsterishbecster

Da gab es denn mal einen dicken Jackpot im Lotto und die Deutschen konnten nicht spielen, weil sie nix davon wußten.

Der mit 35 Millionen Euro drittgrößte Jackpot der deutschen Lottogeschichte brachte nicht die erhofften Einnahmen. Wie die Lottogesellschaften verlautbaren, haben die Länder 100 Millionen weniger eingenommen als bei den zwölf Ziehungen des Mega-Jackpots Ende 2007. Ursache dafür:  Vor allem das Werbeverbot im Internet. So hat Tipp24 zum Jahreswechsel sämtliche Aktivitäten im Bereich Onlinewerbung in Deutschland eingestellt und  sein Lottobusiness nach London verlagert.

"So merkwürdig es angesichts des Lotto-Hypes der vergangenen Tage klingen mag, diese Zahlen übertreffen die düstersten Prognosen", so Norman Faber, Präsident des Deutschen Lottoverbandes. "Das liegt nicht an den Auswirkungen einer Finanzkrise wie der Deutsche Lotto- und Totoblock behauptet und man beim Blick auf die Spielfreude in den europäischen Nachbarländern unschwer erkennen kann. Vielmehr sorgen hierzulande die Werbebeschränkungen und das Internetverbot dafür, dass das deutsche Lotto viel schneller als befürchtet aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwindet und deshalb die Einnahmen drastisch sinken."

Trotzdem haben zwei Glück gehabt und teilen sich den Pot. Aber was das unsinnige Werbeverbot angeht, muß ich Herrn Faber rechtgeben.