Wirklich überraschend kam die Nachricht am Sonntagnachmittag nicht, wenngleich doch zumindest etwas früher als vielleicht allgemein erwartet. Nun ist es also schon seit gestern amtlich, was sich eh schon seit Mittwoch abgezeichnet hatte: Thomas Tuchel wird ab 01. Juli 2015 der neue Cheftrainer des BVB sein.
Die Entscheidung als solche ist logisch und auch der frühe Zeitpunkt der Bekanntgabe sicherlich sehr sinnvoll. Jetzt sind die Spekulationen um die Klopp-Nachfolge beendet, noch bevor sie richtig beginnen konnten. Das tut einem Verein, der durchaus noch sportliche Ziele mit dem scheidenden Trainer hat, natürlich gut.
Doch auch wenn die grundsätzliche Trainerfrage nun geklärt ist, der BVB angekündigt hat die Vorstellung Tuchels erst nach Saisonende vornehmen zu wollen, bis dahin auch keine Fragen zu dieser Personalie mehr diskutieren und beantworten zu wollen, werden die Planspiele in den Köpfen diverser Fans und Beobachter nun erst so richtig losgehen. Wer kommt? Wer wird neben Klopp und seinem Trainerteam vielleicht auch gehen? Was plant Tuchel konkret? Alles Fragen, welche nun die Borussia erreichen werden. Man darf gespannt sein, ob wirklich bis zum Saisonende nichts nach außen dringen wird. Zweifel daran erscheinen zumindest angebracht.
Zur Person Thomas Tuchel ist in den letzten Monaten, obwohl sich dieser weitestgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hatte, sehr viel gesagt worden. Sein Fachwissen ist dabei völlig unbestritten. Zu seinem persönlichen Verhalten gegenüber Mannschaft, Funktionären und Fans in Mainz, gerade auch gegen Ende seiner fünfjährigen Amtszeit dort, kann man durchaus kritische Töne nachvollziehen. Auch seine etwas unentschlossen wirkende Art der Stellenfindung zuletzt, welche ihn nach Spekulationen um Teams wie Leipzig und Hamburg nun nach Dortmund geführt hat, wirkt zumindest diskutabel. Wie sich das Ganze allerdings wirklich abgespielt hat, das weiß im Moment aber wohl nur Thomas Tuchel selbst. Ihn für diese Abläufe nun allerdings nur aufgrund von Vorurteilen zu kritisieren, dass erscheint zumindest fragwürdig.
Was sind Verträge im Profifußball aktuell wert?
Wahrlich keine leichten Zeiten aktuell für Horst Heldt, Michael Zorc & Co.!
Ein großes Ziel eines Fußballmanagers war es bisher immer das Gerüst einer Bundesligamannschaft vertraglich möglichst langfristig an den eigenen Verein gebunden zu haben.
Immer beruhigend, wenn die Stars der Truppe noch weit über das aktuelle Saisonende hinaus unter Vertrag standen, der Club damit Planungssicherheit hatte, im Falle von sich anbahnenden Transfers zumindest das ‚Heft des Handeln‘ in der eigenen Hand zu haben glaubte.
Ereignisse in den letzten Monaten bringen diese scheinbar seit seit Jahren schon so vertraute Welt des Profifußballs jedoch zunehmend ins Wanken. Und zwar von völlig unterschiedlichen Richtungen aus.
Nicht nur, dass Spieler in letzter Zeit, trotz laufender Verträge, ob mit, ob ohne Ausstiegsklausel im laufenden Arbeitspapier, immer rascher mit Wechseln zu kokettieren scheinen und damit die Manager ihrer Clubs und die Fans in Unruhe versetzen. Erwähnt seien hier nur die Fälle Julian Draxler und Kevin De Bruyne, welche beide trotz erst jüngst abgeschlossener bzw. frisch verlängerter und noch langfristig laufender Verträge scheinbar ununterbrochen das begehrte Spekulationsobjekt für einen vorzeitigen Vereinswechsel sind. Selbst der Name Marco Reus, der seinen Vertrag in Dortmund ja bekanntlich erst vor wenigen Wochen langfristig und ohne diesmal ohne Ausstiegsklausel in Dortmund verlängert hat, taucht aktuell bereits wieder in diversen Meldungen über ein angebliches Interesse von diversen Clubs in den Medien auf.
In dieser Woche sorgte dann zudem ein unerwartetes Urteil für großes Aufsehen, welches die Fachwelt regelrecht in Aufruhe versetzte, und die Befristung vieler Verträge im Profibereich ganz offenkundig grundsätzlich in Frage stellt.
Ein Angriff auf die Planungssicherheit der Manager also quasi genau aus der Gegenrichtung der auf sie einwirkenden Interessen.
Die Bundesliga diskutiert über uneinheitliche Schiedsrichterentscheidungen – Mal wieder…
Nachdem sich am letzten Bundesliga-Wochenende einige unverbesserliche Chaoten im Rheinischen Derby zwischen Mönchengladbach und Köln in den Mittepunkt der Fußballdebatten brachten, indem sie mal wieder ihre völlig sinnlose Krawallneigung öffentlich zur Schau stellten, diskutiert man in der Fußballgemeinde aktuell mal wieder recht intensiv über die Schiedsrichter und ihre Leistungen bzw. Beurteilungen. Dadurch erhitzt sich aktuell auch mal wieder die seit Jahren immer wieder auftauchende Debatte um die damit verbundenen Themen (ungerechter) Doppel- bzw. Dreifachbestrafungen und sogar eine angeblich häufig zu beobachtende Benachteiligung kleinerer Vereine gegenüber den sogenannten ‚Großen‘ der Liga.
Was war passiert? Am Freitag foulte Dortmunds Nuri Sahin in Stuttgart im Strafraum, was einen unstrittigen Elfmeter nach sich zog. Viele Stuttgarter sahen in dem Foul jedoch zudem eine Vereitelung einer klaren Torchance, was dann auch noch eine ‚Rote Karte‘, sprich einen Platzverweis, zur Folge hätte haben müssen. Schiedsrichter Deniz Aytekin zeigte dem Dortmunder allerdings nicht einmal ‚Gelb‘, sah in dem Vergehen offenbar eben keine Vereitelung einer klaren Torchance. Eine zumindest strittige Entscheidung.
Englische Woche zum Rückrundenstart – Willkommen zurück im ‚Zirkus‘ Fußball-Bundesliga
‚Englische Woche‘ zum Jahresauftakt in der Fußball-Bundesliga. Konkret hieß das diesmal, nach wochenlanger Winterpause, nun gleich drei Spiele pro Team innerhalb von 8-9 Tagen.
Und der Vorteil von so vielen Spielen innerhalb weniger Tage, man bekommt als Beobachter direkt mal wieder einen Eindruck wie schnelllebig das Geschäft inzwischen auf vielen Ebenen geworden ist, wie schlagartig sich die Stimmung rund um einige Teams innerhalb nur weniger Tage, ja manchmal sogar nur durch ein einziges Ergebnis, verändern und manchmal sogar komplett umkehren kann.
Hierfür lieferte der aktuelle, der 20. Spieltag, der Bundesliga mal wieder so einige diskutable Beispiele. Genannt seien hier nur die Beispiele FC Schalke 04, Bayern München, Hertha BSC, Hamburger SV und vor allem auch Borussia Dortmund.
Thomas Tuchel als ein möglicher Klopp-Nachfolger beim BVB?
BVB-Trainer Jürgen klopp gab sich auf der Spieltagspressekonferenz vor dem Auswärtsspiel des Tabellenletzten beim SC Freiburg am kommenden Samstag kämpferisch. An Rücktritt denke er derzeit absolut nicht. Er sei nach wie vor vom Klassenerhalt überzeugt, sein Akku durch die Winterpause wieder aufgeladen und es mangele ihm auch bestimmt nicht an Motivation, so der gebürtige Stuttgarter am Donnerstagnachmitag.
Auch BVB-Boss Aki Watzke hatte zuletzt immer wieder betont Klopp von sich aus nicht entlassen zu wollen.
Doch nach dem enttäuschenden Rückrundenauftak der Dortmunder, mit nur einem von sechs möglichen Punkten aus den ersten beiden Spielen gegen Leverkusen und Augsburg auf der Habenseite, stellt sich doch inzwischen wohl ernsthafter denn je die Frage, ob es tatsächlich klug wäre mit dem Meistertrainer der Jahre 2011 und 2012 notfalls tatsächlich in Liga 2 zu gehen?
Was geschehen wird, wenn der BVB auch die nächsten Spiele gegen Freiburg, Mainz, Stuttgart und Schalke nicht erfolgreicher gestalten sollte, darüber kann man aktuell natürlich nur spekulieren.
Doch nach den zuletzt noch immer unerklärlich harmlosen Auftritten des Champions League-Achtelfinalisten in der Liga, vor allem in der Offensive, stellt sich allmählich tatsächlich die Frage ob es beim BVB einen ‚Plan B‘ in der Schublade gibt, wenn Klopp, der bisher noch immer als relativ unumstritten galt, nach weiteren Rückschlägen irgendwann tatsächlich den Rückhalt bei Mannschaft und Fans verlieren sollte, und tatsächlich ‚hinwerfen‘ sollte?
Westfalen auf Beutezug in Bayern?
In der Fußball-Bundesliga ist aktuell eine ‚englische Woche‘ angesagt. Kaum eine Pause für Fußballfans also mal etwas durchzuatmen. Bereits heute Abend trifft Aufsteiger SC Paderborn auf den großen FC Bayern München. Der Auftritt an der Isar ist sicherlich für viele Profis im Kader der Westfalen das bisherige Karrierehighlight. Und es sei ihnen von Herzen gegönnt.
Was einige Medien daraus allerdings zu machen versuchen, dass kann nur als Extremvermarktung bezeichnet werden, denn der SC Paderborn steht nach einem gelungenen Saisonstart mit aktuell acht Punkten an der Tabellenspitze der Liga, reist also als Tabellenführer zum Rekordmeister. Und schon ist das marktschreierisch angepriesene Spitzenspiel des fünften Spieltags auserkoren.
17. Mai: ‚Tag gegen Homophobie‘
Auch wenn man aktuell vielleicht leicht den Eindruck gewinnen könnte, dass halb Deutschland heute im Banne des am Abend anstehenden Pokalendspiels in Berlin zwischen dem BVB und den Bayern steht, möchte ich hier heute kurz noch erwähnt haben, dass der 17. Mai seit einigen Jahren auch der ‚Tag gegen Homophobie‘ ist:
Der International Day Against Homophobia (IDAHO) wird seit 2005 jeweils am 17. Mai gefeiert. Die Initiative zum Internationalen Tag gegen Homophobie ging von Louis-George Tin aus, der heute der französischen Sektion der International Lesbian and Gay Association vorsteht.
Ziel des Tages war es von Beginn an, internationale Aktivitäten zu koordinieren und Respekt für Lesben und Schwule einzufordern. Das Datum wurde zur Erinnerung an den 17. Mai 1990 gewählt, den Tag, an dem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Homosexualität aus ihrem Diagnoseschlüssel strich.
Bei aller verständlichen Begeisterung rund um das zu erwartende Fußballfest am Abend, sicherlich am heutigen Tage ein weiterer Anlass, der es mehr als wert ist sich auch darüber mal ein paar Minuten lang Gedanken zu machen….
Kämpfen wie die ‚Löwen‘ reicht nicht – Eintracht Braunschweig droht in der Bundesliga bereits abgehängt zu werden
Werfen wir auch an diesem Montag einen kurzen Blick zurück auf das vergangene Bundesligawochenende. Themen bieten sich da in dieser Woche viele an. Schalke suspendiert Jermaine Jones, der BVB zerlegt den SC Freiburg in seine Einzelteile, der FSV Mainz 05 legt unter Trainer Thomas Tuchel eine so noch nicht gekannte Negativserie hin usw.. Ich will mich hier an dieser Stelle aber in dieser Woche einmal mit den Aufsteigern von Eintracht Braunschweig beschäftigen.
Die Braunschweiger zieren nämlich, nach der gestrigen 0:4-Heimklatsche gegen den ebenfalls nicht gerade als Spitzenteam geltenden VfB Stuttgart, mit lediglich einem von 21 möglichen Punkten, das Tabellenende der Fußball Bundesliga! Ein neuer Negativrekord in der Ligageschichte, zu diesem Saisonzeitpunkt.
Und das besonders Kuriose daran ist
BVB: Julian Koch wechselt nach Mainz
Wie bereits zuletzt vielfach spekuliert wurde, wechselt BVB-Spieler Julian Koch nach Mainz. Entsprechende Gerüchte wurden von der Borussia soeben offiziell bestätigt. Koch hatte seit Jahren immer wieder mit gesundheitlichen Rückschlägen zu kämpfen, war zuletzt an den MSV Duisburg ausgeliehen. Nun verlässt er die Schwarzgelben in Richtung des Ex-Clubs von Jürgen Klopp.
Hier die Verlautbarung von der BVB-Pressestelle dazu: