Max Eberl war früher ein erfolgreicher Profikicker und ist seit Jahren ein noch viel besserer Fußballmanager. Darin sind sich eigentlich alle einig. An einigen Charaktereigenschaften des 50-Jährigen gibt es jedoch bei vielen Fußballfreunden im Lande seit längerer Zeit immer wieder Kritik, die gestern noch einmal wesentlich größer wurde, als sein Arbeitgeber RB Leipzig ihn aufgrund fehlender Identifikation mit dem Klub, bzw. fehlendem Commitment, wie es der Verein selber nannte, von seinen Aufgaben freistellte.
Seit Tagen hatte Eberl klare Aussagen zu seiner beruflichen Zukunft vermieden, nachdem er in der Öffentlichkeit wiederholt als möglicher Nachfolger von Sportvorstand Hasan Salihamidžić beim FC Bayern München genannt wurde. Das wollte sich sein Arbeitgeber offenbar nicht länger gefallen lassen und zog die Notbremse, ausgerechnet einen Tag vor dem Top-Spiel in der Fußball-Bundesliga zwischen RB und den Bayern am heutigen Samstag in Leipzig.
Viele Beobachter sehen den Weg Eberls in Richtung München damit endgültig geebnet, wird dem Funktionär doch ohnehin schon seit Jahren eine Nähe zum Rekordmeister von der Isar nachgesagt. Doch Vorsicht!
Wer sich mit der Entwicklung der Deutschen Mannschaft in den vergangenen Monaten und der umstrittenen Terminwahl, nach dem Ende der laufenden Saison, auch nur ein paar Minuten beschäftigt hatte, der konnte von dem mauen Auftritt der Deutschen gegen einen international nicht erstklassigen Gegner, der zudem durch den Krieg in seinem Land nicht gerade in sportlicher Bestform sein kann, nicht überrascht sein.
In den Tagen danach rückte der Manager jedoch immer mehr in den Fokus der Diskussionen. Zuletzt war sogar öffentlich über seine Entmachtung spekuliert worden. Dieser kam Bierhoff nun durch seinen Rückzug zuvor. So behält er die Deutungshoheit an der Geschichte. Ein respektabler, aber eben kein wirklich ehrenvoller Abschied.
Die Außendarstellung des DFB in Sachen Fußball-WM in Katar ist und bleibt ein großes Ärgernis. Seit Jahren schon stören sich viele Fußballfreunde an der Tatsache, dass das Turnier, das im Herbst 2022 über die Bühne gehen soll, überhaupt in den Wüstenstaat vergeben wurde. Das Klima, die Arbeitsbedingungen für die Arbeiter an den Stadien, die fehlende Fußballkultur, die Menschenrechtsthematik insgesamt usw.. Die Liste der kritikwürdigen Punkte an der Entscheidung der FIFA ist schier endlos. Auch hier im Blog haben wir darüber ja schon häufiger diskutiert.
Aktuell darf sich die Öffentlichkeit einmal wieder über das Verhalten von Oliver Bierhoff ärgern. Die Kollegen von RTL/ntv konfrontierten den DFB-Geschäftsführer jüngst mit ihren Recherchen über den Umgang mit Mitgliedern der LGBTIQ+-Gemeinschaft in Katar und filmten dessen Reaktion darauf.
Bierhoff gab sich ihnen gegenüber entsetzt und offenkundig völlig überrascht über das ihm gezeigte Film- und Ton-Material, in dem Menschen vom entwürdigenden Umgang mit ihnen vor Ort berichten und über Repressalien und Bedrohungen berichten. Der DFB-Geschäftsführer Nationalmannschaften und Akademie Oliver Bierhoff reagierte damit, wie es von ihm hierzulande von der großen Mehrheit der Menschen auf den ersten Blick sicherlich erwartet wird, zeigte sich erschrocken und hat den Zuschlag für Katar für die Fußball-Weltmeisterschaft grundsätzlich kritisiert.
„Wie konnte die FIFA die Vergabe in dieses Land geben?“, fragt der 54-Jährige als Reaktion auf Recherchen von RTL/ntv im Zusammenhang mit dem Umgang mit Homosexuellen im Emirat. Doch als Zuschauer dieses Interviews fragt man sich als erstes: Wie lange kann und will sich der DFB eine solche Führungskraft wie Oliver Bierhoff eigentlich noch leisten?
Es ist aktuell sehr still geworden um Roman Bürki. Jahrelang war der Schweizer die Stammkraft im Tor von Borussia Dortmund. Seit 2015 steht er inzwischen in Diensten des BVB. Zuletzt suchte man seinen Namen jedoch vergeblich im Spieltags-Kader der Dortmunder.
Das ist nicht nur bitter für den Keeper, sondern wirft auch ein schlechtes Licht auf die Personalpolitik des Klubs.
Das Fachblatt ‚Kicker‘ meldet, dass Sebastian Kehl auserkoren wurde, im Sommer 2022 der Nachfolger des dann scheidenden Managers Michael Zorc beim BVB zu werden. Bislang ist der 41-Jährige als Lizenzspielleiter für alle Belange rund um die Profi-Mannschaft zuständig.
Zwar seien die Verträge noch nicht unterzeichnet, doch sei die Entscheidung per Handschlag intern seit ein paar Tagen bereits besiegelt. Damit schaffen die Schwarzgelben Klarheit in Bezug auf diese wichtige Position im Klub.
Zuletzt war auch über die Rückkehr von Sven Mislintat nach Dortmund spekuliert worden. Der ehemalige Chefscout des BVB ist derzeit beim VfB Stuttgart tätig. Diese Diskussionen scheinen damit überraschend früh vom Tisch zu sein. Aber ist die offenbar getroffene Entscheidung für Kehl auch die Richtige? Zweifel daran bleiben.
Als Sportdirektor Michael Zorc in dieser Woche seinen Vertrag beim BVB vorzeitig um ein Jahr bis zum Sommer 2022 verlängert hat, wurde das allgemein als eine positive Nachricht für Borussia Dortmund aufgenommen. Kontinuität und Stabilität während der vielen Unwägbarkeiten der Corona-Pandemie, das kann sicherlich nicht schaden.
Allgemein gilt Zorc als ein sehr erfolgreicher Manager. Der ehemalige Spieler von Borussia half mit die Dortmunder Borussia von einem finanziellen Pflegefall zu einem der Aushängeschilder der internationalen Fußballszene zu machen. Sicherlich keine schlechte Leistung für einen, der ursprünglich mit dem Treten gegen Fußbälle sein Geld verdient hat.
Der Ur-Dortmunder hat sich nach einer schwierigen Anfangsphase in seiner zweiten Karriere im Laufe der Jahre etabliert. So sehr, dass er nun als Stabilitätsfaktor beim BVB noch etwas länger im Amt bleiben soll als zunächst angedacht. Sein potenzieller Nachfolger, Sebastian Kehl, läuft sich im Hintergrund zwar schon warm, muss nun noch aber noch etwas länger in der Lehrzeit bleiben. Sicherlich auch kein Nachteil für alle Beteiligten.
Doch der im Moment so hoch geschätzte Michael Zorc hat im Laufe der Jahre nicht nur glorreiche Transfercoups vom Schlage eine Ousmane Dembele, P.E. Aubameyang oder Christian Pulisic aufzuweisen, die der Klub allesamt für vergleichsweise kleines Geld kaufte um sie dann wenig später mit hohem Gewinn an andere Vereine weiterzureichen.
Heute mal kein Roman in der Lesefreude für das Stayhome-Office-Sofa. Bei den letzten Buchvorstellungen haben wir an dieser Stelle immer ein Foto des Autors verwendet: Das ist bei der heutigen Buchbesprechung – Auf feindlichem Gebiet – heißt das Werk, schwer möglich:
Der Name des Autors, Gerald Westerby („Kriegsname: Schoolboy“), ist nur ein Pseudonym. Ich glaube, er hat sein Werk – ich habe es nicht zur Hand – als „Crashkurs für Manager oder Firmengründer“ bezeichnet.
Ich konnte mich mit dieser Beschreibung nie anfreunden. Das Buch ist mehr: Ein spannender Blick auf den Nahost-Konflikt in der 70er, 80er und 90er Jahren.
DIE WELT: Lobende Worte für „Auf feindlichem Gebiet“
In der renommierten Tageszeitung DIE WELT wurde der heutige Corona-Shutdonw-Buchtip seinerzeit sehr gelobt.
Als Jugendlicher hab ich diverse Bücher über den BND, die amerikanischen Dienste etc. gelesen.
Diese waren alle interessant und, irgendwo, glaubwürdig. Das Sachbuch KGB (Oleg Gordiewski und Christopher Andrew), das aktuell bei Amazon für stolze 135 Euro angeboten wird (Ich wusste die Namen der Autoren nicht , mußte googeln und werde demnächst ein paar Bücherkisten entstauben!) wirkte in dieser Reihe recht glaubwürdig.
Zum israelischen Nachrichtendienst, für den ich mich thematisch auch interessierte, gab es nur das Standardwerk von Victor Ostrovsky: Ich konnte mich mit diesem Werk niemals anfreunden: Real beschreibt der Autor, der später mit internen Unterlagen zur Presse lief, nur seine Ausbildung und er schildert alle Operationen der Vergangenheit, als wäre er dabei gewesen.
Das er nicht erwähnt, wie er vor 2500 Jahren bei Jericho die Trompeten geblasen hat, verwunderte mich beim Lesen.
Seine Gründe, weshalb er die Ausbildung vorzeitig beendete erschienen auch zweifelhaft. Ich fand das Buch schlecht und unglaubwürdig. Beim zweiten Teil, dass er schrieb als er nicht mehr im Dienst war, schildert er die „Barschel-Ermordung“ – ebenfalls irgendwie unglaubwürdig, da er ja längst ausgeschieden war.
Auf feindlichen Gebiet, von Gerald Westerby (Oder wie auch immer er heißt: Bleiben wir mal einfachhalber bei diesem Namen!) hat diese Bildungslücke weitgehend geschlossen.
Der heutige Buchtipp, um den Corona-Shutdown entspannt und lesend auf dem heimischen Sofa zu verbringen!
Großer ‚Bahnhof‘ heute in Gelsenkirchen. Und die Erwartungshaltung im Vorfeld war tatsächlich riesig. In einer rund einstündigen Pressekonferenz wurde Schalkes neuer Sportvorstand Christian Heidel endlich auch ganz offiziell in der Arena vorgestellt.
Der 52-jährige Ex-Mainzer machte dabei insgesamt dann auch eine sehr gute Figur, gab sich höchst motiviert und gut vorbereitet, auch wenn weite Phasen der Veranstaltung jedoch ein wahres Worthülsenspektakel darstellten.
Rasch wurde dabei auch den zahlreichen Beobachtern klar, als kurz nach 14 Uhr das Blitzlichtgewitter rund um die anwesenden Christian Heidel und Aufsichtsratsboss Clemens Tönnies so langsam wieder nachließ, dass es heute ‚auf Schalke‘ auch noch keine offizielle Verkündung eines neuen Trainers für die Gelsenkirchener Profikicker geben würde.
Viele kleine Andeutungen bestätigten jedoch auch heute den seit Tagen diskutierten ‚Verdacht‘, dass Markus Weinzierl nach wie vor wohl der Top-.Kandidat für diese Position bei den Königsblauen ist.
Als Beobachter durfte man sich letztendlich jedoch vielfach durch Standardformulierungen wie ‚Heidel ist der neue starke Mann auf Schalke‘, wie man sie in der Vergangenheit ja auf ähnliche Art und Weise beim Club ja schon häufiger vernehmen konnte, zwar nur über wenige wirklich neue Aussagen zur Zukunft des Vereins freuen, doch ließ Club-Boss Clemens Tönnies sich am Ende zumindest dazu verleiten, ganz deutlich seinen weiteren Rückzug aus dem Tagesgeschäft der Königsblauen anzukündigen. Tönnies will zukünftig tatsächlich nur noch als eine Art Ratgeber bei S04 fungieren, wie er vorhin ganz deutlich machte.
Der an den neuen Sportchef nun frisch ergangene Auftrag sei die ‚Neuausrichtung des ganzen Clubs‘, so Tönnies vor wenigen Minuten. Klingt anspruchsvoll, aber ebenfalls auch sehr vage.
Mit einer Aussage vom Tage sollte Clemens heute allerdings mehr als richtig liegen: ‚Heidel ist ein Menschenfänger‘, kündigte er gleich zu Beginn der Veranstaltung an. Und das bewies der neue starke Mann im Club im Laufe der weiteren Pressekonferenz dann auch.
Der FC Schalke 04 verlor das Auswärtsspiel in München gegen die Bayern gestern Abend deutlich mit 0:3 (0:0). Eine starke erste Halbzeit, in der man sich erfolgreich gegen die Münchener Offensive stemmte, reichte am Ende nicht aus um einen Überraschungspunkt beim Tabellenführer zu entführen. Mund abputzen weitermachen! Da bis auf den nächsten Gegner Leverkusen auch keiner der direkten Konkurrenten sein Spiel bisher gewinnen konnte, geht das ‚Schneckenrennen‘ um die internationalen Plätze hinter den Bayern und dem BVB auch in den nächsten Wochen noch weiter.
Doch ganz so einfach ist das aktuell ‚auf Schalke‘ in mehrerlei Hinsicht eben nicht. Plötzlich ist die Trainerdebatte rund um Gelsenkirchen voll entbrannt. Schneller als wohl von vielen erwartet sind die von ‚Sky Sport News HD‘-Reporter Dirk große Schlarmann bereits zum Rückrundenstart ursprünglich entfachten Diskussionen scheinbar wieder aktueller denn je.
Große Schlarmann hatte damals bereits von massiver interner Kritik am Trainer berichtet, dafür damals zunächst selber viel Kritik einstecken müssen, gerade auch aus vereinsinternen Kreisen.
Eine sich anschließende kurze sportliche Erfolgsserie beruhigte die Diskussion über die Rolle von Andre Breitenreiter auf Schalke dann erst einmal wieder. Doch spätestens seit ein paar Wochen ist sie inzwischen mehr denn je wieder aktuell.
Kann dieser vom Absteiger aus Paderborn nach Gelsenkirchen gewechselte Übungsleiter tatsächlich perspektivisch ein Team trainieren, welches den Anspruch hat zu den ersten Vieren im Deutschen Fußball zu gehören? Nun, offensichtlich kann er es leiten, aber echte Fortschritte sind gegenüber seinem Vorgänger Roberto Di Matteo eben auch noch immer nicht zu erkennen.
Da ist es dann auch nicht wirklich überraschend, dass die Trainerfrage in Gelsenkirchen zumindest einmal wieder diskutiert wird.
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