In den letzten Tagen und Wochen gab es einige Todesfällen, mutmaßliche Totschlags- oder Tötungsdelikte. Die mediale, die Debatte in den Sozialen Netzwerken folgt dabei mittlerweile dem selben Muster: es geht stets darum, wer mutmaßlich am Tod Schuld ist, welcher Gruppe er angehört, und ob man die Gruppenzugehörigkeit politisch ausschlachten kann. Und es geht darum, wie wer eben dies versucht, wer moralische Doppelstandards an den Tag legt, wer wem nachweisen kann, dass er eben auf die Todesfälle auf diese oder jene Weise reagiert, oder eben nicht. Ich bin dieses Musters müde.
Alle Macht den Maschinen?
Auf eine Veränderbarkeit der Welt zu setzen, würde lediglich erlauben, auf eine Möglichkeit zu wetten, die es konzeptionell ohnehin gibt. Nicht eine Möglichkeit ist empirisch entscheidend, sondern der Beginn einer Umorientierung. Dieser Beginn fiele jedoch äußerst schwer, weil er jenseits von Routinen und Gewohntem läge. Als Motivation könnte helfen: wenn die „Schiete bis zum Hals steht“ (Gerhard Roth). Speziell in Deutschland hatte dies nicht einmal der Nationalsozialismus gesellschaftlich bewirkt. In diesem Kontext kann eventuell begreiflich werden, weshalb intelligente Maschinen äußerst wenig von Menschen halten.
Der plappernde Affe
Engine Hedda (AutorenVerlag Matern) ist auf den Ruhrbaronen bereits durch einige Videos aufgefallen. Hier ihr erster Text, der während ihres Pfingsturlaubs entstanden ist:
Herbert Grönemeyer wird heute 60: Nicht alles wird im Alter besser!
Heute feiert einer meiner frühen musikalischen Helden seinen 60. Geburtstag! Herzlichen Glückwunsch, Herbert Grönemeyer!
Seit über 30 Jahren an der Spitze des Deutschen Musikgeschäfts, unzählige ausverkaufte Konzerte, etliche Nummer 1-Alben. Eine beeindruckende Lebensleistung, keine Frage!
Und doch möchte ich hier und heute bei dieser Gelegenheit dann mal kurz anmerken, dass mich seine Musik der letzten gut 15 Jahren einfach nicht mehr anspricht. Ganz im Gegenteil zu der Zeit zwischen den Jahren 1986 und 1998. Damals konnte ich quasi jedes Lied von ihm lauthals mitsingen, besuchte auch rund ein halbes Dutzend seiner Konzerte hier im Ruhrgebiet, bin sogar manchmal extra am Erscheinungstag eines neuen Albums in die Dortmunder Innenstadt gefahren, um mir eine Kopie zu kaufen. Auf unseren damaligen ‚Feten‘ gehörte auch Herbert Grönemeyer stets mit zum Standardliedgut. Heute könnte man mir sein aktuelles Album vermutlich schenken, ich würde es mir gar nicht anhören wollen. Auf ein Grönemeyer-Konzert gehen? Aktuell eher eine Art ‚Horrorvorstellung‘ für mich.
Wie konnte es soweit kommen?
Engagierter Mensch oder PR-Experte? Herbert Grönemeyer beim Danke-Konzert in München
Da standen sie wieder: Die üblichen Verdächtigen und winkten beim Abschlussbild medienwirksam ins Publikum: Herbert Grönemeyer und Wolfgang Niedecken. Das Bild flimmerte über alle TV-Sender.
Von Live Aid über den G8-Gipfel bis zum Danke-Konzert Sonntag (11.10.15) in München – Herbert Grönemeyer darf nicht fehlen. Ein engagierter Mensch eben, mögen ihm wohlwollend gesonnene Fans sagen. Doch der Grad zwischen Engagement und PR ist schmal. Gerade bei Konzerten wie in München.