Das Schauspiel Dortmund veranstaltet am Dienstag, 9.Dezember 2014 eine Lesung in deutscher und arabischer Sprache zur Politik der Abschiebung von und mit Miltiadis Oulios. Der Journalist und Sozialwissenschaftler plädiert für einen radikalen Wandel im Denken und für das Recht, seinen Ort frei wählen zu können und nicht abgeschoben zu werden. Angesichts der sehr umstrittenen Asylrechtsverschärfung ist die Veranstaltung ein Beitrag zur aktuellen Asyldebatte.
Internationale Mobilität ist heute gewünscht, Fachkräfte sind überall herzlich willkommen. Aber wer es bis Deutschland geschafft hat, ist noch nicht am Ziel: Denn Deutschland schiebt in großer Zahl ab, wenn der Asylantrag abgelehnt wurde. Im Juni 2014 lebten rund 143.000 Ausreisepflichtige in der Bundesrepublik – Menschen, deren Asylantrag abgelehnt wurde. Von ihnen wurden im ersten Halbjahr diesen Jahres bereits 5700 Menschen abgeschoben. Trotzdem soll demnächst noch rigoroser abgeschoben werden und auch die Haftgründe sollen verschärft werden. Im neu formulierten Gesetzentwurf zur „Neubestimmung von Bleiberecht und Aufenthaltsbeendigungreicht“ reicht für eine Inhaftierung eines Asylsuchenden aus, dass bei einer unerlaubten Einreise Geld an einen Schleuser gezahlt wurde.
Der Journalist Miltiadis Oulios fragt: Was heißt das eigentlich, Abschiebung? Was passiert in einem Abschiebegefängnis? Und welchen Sinn macht überhaupt Abschiebepolitik?