Alles außer Pop – Bunter, schwarzer Krieg

Soll mir keiner kommen und sagen, Anaal Nathrakh wären Sell-Outs. Nur weil sie Clean-Gesang, groovende Parts, eingängige Melodien, pathetische Chöre und kitschige symphonische Synthesizer haben, darf man dieses Gewaltgewitter nicht vorverurteilen. Die neue Platte A New Kind Of Horror ist soeben erschienen und ballert mich aus meinem Schleudersitz. Ich muss eine gewisse Empfänglichkeit für Kitsch einräumen, ich mag auch Cradle of Filth, jedenfalls manchmal.

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Alles außer Pop – Rollator Rock Rebellion

Die neue SUICIDAL TENDENCIES („Get Your Fight On“) ist schon ein paar Monate alt, aber ich bin eben auch nicht mehr der Schnellste. Außerdem ist diese Platte gar kein Album, sondern laut Selbstauskunft eine 10-Song-EP. Das ist ungefähr so gaga, wie die Tatsache, dass das angekündigte nächste Album („Still Cyco Punk After All These Years“) so heißt, als wäre es ein Remake des Klassikers „Still Cyco After All These Years“, tatsächlich aber ein Remake von Mike Muirs Solo-Debut „Lost My Brain“ ist.

Normalerweise suche ich ja lieber nach neuen Bands, als mich durch die Spätwerke abgetakelter Legenden zu quälen. Aber bereits die letzte BODYCOUNT hat mich vollends überrascht und mit der neuen SUICIDAL ist es dasselbe Spiel.

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Eko Freshs „Aber“ ist der deutsche Sommerhit 2018

Mit fast vierzig Jahren blickt man ein wenig anders auf die Welt, zumal auch die musikalische. Moderne Musiker sind nicht mehr intuitiv zugänglich, und das umso weniger, je besser sie bei den Menschen ankommen, zu denen man vor noch nicht all zu langer Zeit glaubte, selbst zu gehören. Man hört gerne die neuen Alben der alten Bands, freut ich über Akustiksets von Boysetsfire, Lagwagons Joey Cape oder das entsprechende neue Rise Against-Album. Und lacht über all die Uralt-Rapper wie KKS, Azad oder eben Eko.

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Der fahrende Kugelschreiberhändler

Foto: (c) Christoph Baumgarten

Er zählt zu den fixen Einrichtungen in Sarajevo: Edo, der fahrende Kugelschreiberhändler. Ihn kennen im Stadzentrum der bosnischen Hauptstadt alle. Seinen Namen kennen nur die wenigsten. Das liegt vielleicht daran, dass seine Überlebensstrategie nur allzu typisch ist für bosnische Misere, die schon ein Vierteljahrhundert währt. Christoph Baumgarten hat mit ihm gesprochen. Und ihn beim Menschsein beobachtet.

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Alles außer Pop – Coltrane kocht mit Wasser (aber lecker)

Es ist zwar erfreulich, aber keine umwerfende Überraschung, wenn ein neues Coltrane-Album herauskommt. Selbst bei Musikern, die eine kürzere Schaffensphase hatten, erscheinen postum immer wieder neue Platten und Coltrane hat wahrscheinlich mehr musiziert als jeder andere Mensch. Er soll ja sogar in den Pausen zwischen zwei Auftritten in der Garderobe weiter geprobt haben.

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Alles außer Pop – Sind Schallplatten Lebewesen?

Na klar. Platten sind Individuen, mit einer Geschichte, einem Charakter, Stärken und Schwächen. Das gilt ganz besonders für gebrauchte Platten. Ich habe zwei große Strömungen in meiner Sammlung: Neues Vinyl mit Gitarrenmusik und gebrauchte Jazz-Platten. Natürlich gibt es auch Ausreißer. Aber zumeist kaufe ich Musik aus dem Metal-, Hardcore- und Etcetera-Bereich frisch beim Mailorder. Ich bin sowieso kein systematischer Sammler, der unbedingt alte Lücken füllen muss und dafür bei Discogs und Ebay Archäologe spielt. Aber neben den neuen Gitarrenalben kaufe ich Jazzplatten und da am liebsten Second-Hand.

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Alles außer Pop – Wie die Faust aufs Herz

Es gehört zu den Wundern der Menschheit, dass manche Leute Kunst schaffen, statt sich das Leben zu nehmen. Was dabei entsteht, ist Kunst, die ihrerseits Leben retten kann. In einer Therapie wirkt es oft schon, dass einem jemand hilft, die Verzweiflung in Worte zu fassen. Und auch Musik tut das gelegentlich. Ich weiß nicht, von vielen Menschen ich schon gehört habe, dass The Cure für sie genau diese Rolle gespielt haben. Jedes Cure- Album hat seine eigene Stimmung. Die trostloseste von allen hat Pornography. So sehr, dass hier eben vielleicht nicht mehr Trost zu finden ist, sondern das Gegenteil.

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Alles außer Pop – Argentinische Amis aus Tel Aviv

Letztes Wochenende fand das altehrwürdige Open Ohr Festival in Mainz statt. Auf der Bühne: die Lucille Crew. Diese Band, die seit Jahren quasi auf Dauertour ist, stammt aus Tel Aviv. Oder Argentinien. Oder Baltimore. Oder eben einfach aus der Großstadt. Big City lautet auch ihre wichtigste Single. Lucille Crew spielen Rap und Soul und Funk und Balkanbeat und Crossover oder besser gesagt: Großstadtmusik.

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