LARIZA in Dortmund

LARIZA, Foto: Christian Apwisch

Als Opener der Jazz-Session am kommenden Montag um 20 Uhr im Domicil in Dortmund tritt die aufstrebende Kölner Jazzformation LARIZA auf:
Tänzelnd. treibend. ruhend. knisternd.
Die Kölner Band LARIZA, bestehend aus sechs jungen Musiker*innen, präsentiert eine Musik, die Erwartungen erfüllt und wieder bricht, die Geschichten erzählt, in denen die Grenze zwischen Traum und Realität zerfließt. Sie vertont Illusionen im Weltall, Fragen über die Ursprünge des Lebens, den Zauber der Natur und Wagnisse menschlichen Zusammenseins.
Frontsängerin und Komponistin Lena-Larissa Senge greift in ihren Texten Themen des alltäglichen Lebens auf, die sie in ihrer Einfachheit wirken lässt und ins Absurde entführt. Was daraus musikalisch entsteht, ist eine Form des progressiven Jazz, der durch verschiedene Elemente aus Neo-Soul, Folklore und Popmusik beeinflusst ist. In den schrägen und zarten Klangwogen schmunzelt ein Geist, der zwischen den Extremen balanciert und gleichzeitig nach Einheit strebt. Mit einer intuitiven Neugier, die alles bis auf den Grund durchdringen möchte, führt die Musik das Publikum an unbekannte Orte und lässt auf jeder Reise Raum für Fantasie.
Auf der Sakura Tour wagt sich die Band erneut in unbefahrene Gewässer vor. Neben den Songs ihrer zuletzt online erschienen EP Native Tribes, präsentiert LARIZA neue Songs, darunter Sakura – ein Song über das Erwachen und die schöpfende Kraft des Neubeginns.

Mehr zu den Jam-Sessions im Domicil.

Zweierlei Antisemitismus

Unkritisch hinnehmbar: Kollegah
Unkritisch hinnehmbar: Kollegah

Weil wir gerade bei umstrittenen Konzerten sind. In München hat das Backstage – wahrscheinlich zu recht – einen Auftritt der polnischen Bands Mgła und Deus Mortem abgesagt, weil „Mitglieder der von der Hauptband gebuchten Supportband Deus Mortem auch bei der polnischen antisemitischen Neonaziband Infernal War“ spielen. Stattdessen wollen die Betreiber des Backstage einen Bash against Antisemitism ausrichten.

Um so wichtiger ist da auch ein klares Zeichen zu setzen – nicht nur gegenüber KünstlerInnen, die ganz eindeutig antisemitisch agieren, sondern auch gegen die, welche dies „nur“ unkritisch hinnehmen.

So weit, so gut, so richtig. Am 14. Dezember dieses Jahres findet allerdings ein Konzert des einschlägig vorbelasteten deutschen Rappers Kollegah im Backstage statt.

Was das wohl für ein „Zeichen“ setzt?

Westend Story – Ein Viertel setzt sich ab | Janou live

Hippienest in bester Lage? Frisch sanierter Drogenumschlagplatz? Die neue Spießigkeit auf der Erotikmeile?

Fur das Bochumer Westend mag vieles gelten – verschlafen ist es nicht. Droht jedoch auch hier die Gentrifizierung den einmaligen, lange gereiften Charakter des Viertels zu verwässern und zu verdrängen?

„Westend Story“ ist eine Hörarbeit, die das Spannungsfeld zwischen alternativen Lebensentwurfen, „Milieualltag“ und Umstrukturierungsbegehren betritt. Keine Image- oder Marketingaktion, kein Investitionsratgeber und kein Brennpunktbericht. Personen kommen unmittelbar ins Gespräch, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Hand auf’s Herz: Es ist Zeit fur Realtalk!

Die Präsentation wird mit Livemusik der Bochumer Singer/Songwriterin Janou bereichert.

Sprecher: Tommi Piper; Wissenschaftliche Kommentare: Dr. Hans. H. Hanke; Buch, Regie und Schnitt: Julian Gerhard

2. Februar 2019 | 20.00 Uhr

Q1-Haus fur Kultur, Religion und Soziales im Westend Halbachstraße 1 • 44793 Bochum

Ca. 90 Minuten (Feature inkl. Konzert) • Eintritt frei

#Adventskalender #4

Charlotte Brandi: Sängerin mit viel Charisma /Bild: Maxim Abrossimow
Charlotte Brandi: Sängerin mit viel Charisma /Bild: Maxim Abrossimow
Charlotte Brandi: Sängerin mit viel Charisma /Bild: Maxim Abrossimow

Advent, Advent! Quasi als kleinen Adventskalender stellen wir jetzt bis zum heiligen Abend jeden Tag eine Band aus dem Ruhrgebiet vor.

Törchen 4: Charlotte Brandi. Kürzlich hat sich die aus Dortmund stammende Sängerin von ihrem Schlagzeuger getrennt, das Projekt „Me & My Drummer“ ist nun Geschichte. „Wir sind sau-unterschiedlich“, sagt sie und erklärt: „Ich bin so voll der unberechenbare Temperamentshengst und Matze ist ein vielseitig begabter Mensch und ein richtig klarer Kopf. Und einer, der sehr gut Bullshit vom Rest unterscheiden kann.“ Bald erscheint nun ihr erstes Solo-Debütalbum. Es heißt  „The Magician“ und wird Mitte Februar erhältlich sein. Im Zuge der Veröffentlichung geht Charlotte Brandi im April auf Tour, allerdings spielt sie dann nicht im Ruhrgebiet.

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Alles außer Pop spezial: Spotify hat sich soeben ins Genick geschossen

Update, 28.10.2018, 19:50: Die Funktion „entdecken“ ist unter Suche als neunte Kachel doch noch verfügbar. Spotify hat seinen unique selling point also nicht weggeschmissen, nur sehr, sehr gut versteckt.

Dass ein Internet-Unternehmen die Größe von Spotify erreicht und noch nicht von einem der Giganten gekauft wurde, ist selten. Der schwedische Streaming-Dienst scheint entschlossen, ein eigenständiger Betrieb zu bleiben. Im ersten Halbjahr 2018 hatte er mit 36% Marktanteil die Nase deutlich vor Apple Music (19%) und erst recht vor Amazon, Deezer etc. Derzeit tritt mit Youtube Music ein Konkurrent auf den Plan, der Spotify das Fürchten lehren dürfte. Youtube Music bietet wie Spotify eine werbefinanzierte Gratis-Version. Diese hat zwar einige Nachteile, dafür kriegt momentan jeder Youtube-Nutzer den neuen Dienst unter die Nase gerieben, mit einer Reichweite, die ihresgleichen sucht.
Zeit, sich auf seine Stärken zu besinnen? Offenbar nicht.

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Alles außer Pop – Bunter, schwarzer Krieg

Soll mir keiner kommen und sagen, Anaal Nathrakh wären Sell-Outs. Nur weil sie Clean-Gesang, groovende Parts, eingängige Melodien, pathetische Chöre und kitschige symphonische Synthesizer haben, darf man dieses Gewaltgewitter nicht vorverurteilen. Die neue Platte A New Kind Of Horror ist soeben erschienen und ballert mich aus meinem Schleudersitz. Ich muss eine gewisse Empfänglichkeit für Kitsch einräumen, ich mag auch Cradle of Filth, jedenfalls manchmal.

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Alles außer Pop – Rollator Rock Rebellion

Die neue SUICIDAL TENDENCIES („Get Your Fight On“) ist schon ein paar Monate alt, aber ich bin eben auch nicht mehr der Schnellste. Außerdem ist diese Platte gar kein Album, sondern laut Selbstauskunft eine 10-Song-EP. Das ist ungefähr so gaga, wie die Tatsache, dass das angekündigte nächste Album („Still Cyco Punk After All These Years“) so heißt, als wäre es ein Remake des Klassikers „Still Cyco After All These Years“, tatsächlich aber ein Remake von Mike Muirs Solo-Debut „Lost My Brain“ ist.

Normalerweise suche ich ja lieber nach neuen Bands, als mich durch die Spätwerke abgetakelter Legenden zu quälen. Aber bereits die letzte BODYCOUNT hat mich vollends überrascht und mit der neuen SUICIDAL ist es dasselbe Spiel.

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Eko Freshs „Aber“ ist der deutsche Sommerhit 2018

Mit fast vierzig Jahren blickt man ein wenig anders auf die Welt, zumal auch die musikalische. Moderne Musiker sind nicht mehr intuitiv zugänglich, und das umso weniger, je besser sie bei den Menschen ankommen, zu denen man vor noch nicht all zu langer Zeit glaubte, selbst zu gehören. Man hört gerne die neuen Alben der alten Bands, freut ich über Akustiksets von Boysetsfire, Lagwagons Joey Cape oder das entsprechende neue Rise Against-Album. Und lacht über all die Uralt-Rapper wie KKS, Azad oder eben Eko.

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Der fahrende Kugelschreiberhändler

Foto: (c) Christoph Baumgarten

Er zählt zu den fixen Einrichtungen in Sarajevo: Edo, der fahrende Kugelschreiberhändler. Ihn kennen im Stadzentrum der bosnischen Hauptstadt alle. Seinen Namen kennen nur die wenigsten. Das liegt vielleicht daran, dass seine Überlebensstrategie nur allzu typisch ist für bosnische Misere, die schon ein Vierteljahrhundert währt. Christoph Baumgarten hat mit ihm gesprochen. Und ihn beim Menschsein beobachtet.

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Alles außer Pop – Grüner Druide mit Bong

Im Bermudahosendreieck zwischen Stoner Rock, Sludge und Doom treiben nicht nur jede Menge Kapuzenpullis, Bundeswehrrucksäcke und aufgeweichte Longpapers, sondern auch diverse Bands mit Namen wie Bongzilla, Weedeater oder Bongripper. Und was für ein Chlorophyll-Miraculix das ist, der für Green Druid Pate steht, auch das kann man sich denken.

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