Heute Teil zwei des Interviews mit Arye Sharuz Shalicar (Zum ersten Teil!): Es geht um die Situation in Israel nach dem Terrorangriff vom 7. Oktober 2023 und seinen neuen Podcast zum Nahost-Konflikt.
Arye Sharuz Shalicar: „Seit gestern wird Shani Louk unter den Toten gezählt und das ist natürlich eine riesige Tragödie“
Heute Vormittag konnte ich, obwohl er aktuell viel zu tun hat, kurz mit Arye Sharuz Shalicar (IDF-Pressesprecher) telefonieren. Eigentlich sollte es um seinen neuen Podcast – Nahost-Pulverfass: Täglicher Kriegsbericht aus Israel – gehen: Dazu morgen mehr im zweiten Teil vom Interview. Themen heute: Die Lage in Israel, die antisemitischen Demonstrationen in Deutschland und das Schicksal der deutsch-Israelin Shani Louk, deren Tod gestern leider bestätigt wurde.
Terroristen-freundlich und 100% antisemitisch: „Palästina Solidarität Duisburg“
Als am 14. Mai 1948, einen Tag bevor sich Großbritannien aus dem Mandatsgebiet Palästina zurückzog, durch David Ben-Gurion im Dizengoff-Haus (Heute: Independence Hall) der Staat Israel proklamiert wurde, reagieren die arabischen Nachbarstaaten: Ägypten, Syrien, Libanon, Jordanien und Irak überfielen den jungen Staat. Die arabischen Bewohner des ehemaligen britischen Mandatsgebiets wurden von den angreifenden Staaten aufgerufen, Israel zu verlassen. Um freie Bahn bei dem Angriff – der das Ziel hatte, Israel zu vernichten – zu haben. Diese Flucht aus dem britischen Mandatsgebiet, ist im arabischen Sprachgebrauch als Nakba (deutsch: Katastrophe, Unglück) bekannt.
Inzwischen hat sich die Anzahl der damals 750000 Flüchtlinge, laut Angaben des Hilfswerks der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten, auf über fünf Millionen Flüchtlinge vergrößert: Durch Vererbung des Flüchtlingsstatus.
„Es geht darum, über einen Iran jenseits dieses Regimes nachzudenken“
Der Politikwissenschaftler Dr. Stephan Grigat ist Mitbegründer und wissenschaftlicher Direktor der Kampagne Stop the Bomb, die sich gegen das iranische Nuklearwaffenprogramm richtet, in Österreich. Gestern referierte er via Zoom für die Friedrich-Naumann-Stiftung zum Thema Israel und der Nahe Osten: Ein Ausblick auf die kommenden Jahre.
Araber sind keine Tiere
Araber sind keine Tiere. Sie sind Menschen, wie du und ich. Auch wenn derzeit viele Medienkollegen so tun als wäre das anders. Man hört es in den öffentlich-rechtlichen Medien, man liest es in den großen Print-Tageszeitungen. In Folge der Jerusalementscheidung (zur Erinnerung: die USA verlegen ihre Botschaft in die Hauptstadt eines Landes) sei es ja nun zwangsläufig so, dass es zu Gewalt seitens der Araber kommen müsse.
Wieso eigentlich? Wieso sollten „die“ Araber, sollten die sog. „Palästinenser“, keine andere Art von möglicher Reaktion haben, als Gewalt? Wieso müssen sie zwangsläufig „Tage des Zorns“ ausrufen, wieso müssen zwangsläufig israelische Zivilisten wieder um ihr Leben fürchten? Wieso wird es nun für Araber „unzumutbarer“ (und was ist das für ein Komparativ?) mit Israel zu verhandeln? Haben Araber keine Wahlmöglichkeiten, keinen freien Willen?
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Geschichtsstunde auf taz.de: Annexion Jerusalems durch die 68er
Anlässlich der Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt des Staates Israel durch U.S. Präsident Donald Trump wird, erwartungsgemäß, von sehr vielen deutschen Zeitungen sehr viel Falsches geschrieben. Kaum ein Texterzeugnis jedoch ist moralisch derartig verfehlt und inhaltlich so fehlerhaft, wie das Interview der taz-Nahostkorrespondentin Susanne Knaul mit Sami Adwan. Der Professor für Erziehungswissenschaften in Bethlehem, den taz.de aus unerfindlichen Gründen als „Historiker“ bezeichnet, hat anscheinend den Sechstagekrieg verdrängt und wünscht sich einen zweiten.
Das gesamte Interview – und dabei hat es kaum 2500 Zeichen – mutet mindestens so an wie ein 2/3-Lehrbuchbeispiel für den 3-D-Test für Antisemitismus. Ganz so, als ob ein jeder anerkannter Staat nicht auch in jedem anderen Fall seine Hauptstadt selbst bestimmen könne, wird die Entscheidung der U.S.-Regierung offenbar von beiden Gesprächspartnern als illegitim und provokatorisch angesehen, gar als „ein kolonialistischer Akt“. Als wäre es hingegen das normalste und verzeihlichste der Welt, parlieren sie über die Möglichkeit neuer Gewalt – und ob vielleicht mal wieder eine Intifada anstehen könnte: „Wie heftig und wie lang es dauert, hängt auch an der Haltung der arabischen Staaten.„ Die israelische Unabhängigkeit wird hiermit, wie so oft, aber infernalisch folgenschwer in Frage gestellt.