Jetzt mal ganz ehrlich. So wirklich viele gute Gründe für einen Besuch in Castrop-Rauxel fallen einem auch als Mensch aus dem Ruhrgebiet ja nicht ein. Das geht auch mir so, obwohl ich als Waltroper ja quasi direkt nebenan wohne. Im Laufe meines Lebens bin ich aber meist an unserer etwas verrufenen Nachbarstadt schlicht vorbei- oder durchgefahren.
An diesem Wochenende habe ich jetzt allerdings ein Ziel für mich entdeckt, das sich schon bald für einen regelmäßigen Aufenthalt anbieten könnte: Den „Natur- und Wasser-Erlebnis-Park Emscherland“.
Wer von der vorherrschenden Tristesse in vielen Ecken des Ruhrgebiets die Nase voll hat, dem bietet sich in diesen Tagen einmal wieder ein besonders attraktives Ausflugsziel an, von dem man fast nicht glauben mag, dass es quasi direkt vor unserer Tür liegt.
Die Westruper Heide in Haltern (nein, ich schreibe jetzt nicht ‚am See‘ mit dazu, wie die Marketingexperten der Stadt es sicher gerne hätten 😉 ) blüht in diesen Tagen wieder, wie ich am Freitag bei einem Besuch vor Ort feststellen durfte.
Das ‚Naturmuseum Dortmund‘, einst über Jahrzehnte hinweg als ‚Naturkundemuseum‘ bekannt, kenne ich schon mein Leben lang. In den 1980-er-Jahren besuchte ich es hin und wieder als Kind zusammen mit meinen Eltern. In den 2000-er-Jahren begleitete ich meine damals noch jungen Nichten dorthin. Danach entstand eine zeitliche Lücke, die einerseits meiner persönlichen Entwicklung geschuldet war, zuletzt aber auch durch die rund sechsjährige Umbauphase der Anlage im Dortmunder Norden entstand.
Als 2020 endlich die Wiedereröffnung unter neuem Namen, aber im alten Gebäude, erfolgte, bremste die Corona-Pandemie die Besucherströme über Monate hinweg radikal aus. Am vergangenen Wochenende schaffte ich es endlich wieder einmal dorthin und habe für unsere Leser ein paar aktuelle Eindrücke von dort mitgebracht.
Der Phoenix See in Dortmund-Hörde spaltet seit jeher die Gemüter. Die einen finden ihn toll, die anderen schreckt seine unbestreitbare Sterilität und sein fehlender Charakter eher ab. Das künstliche Paradies im Osten des Ruhegebiets dient etlichen Prominenten als Wohnumfeld. So leben unter anderem etliche Profis von Borussia Dortmund an den Ufern des künstlichen Gewässers. An Sonnentagen und an vielen Wochenenden tummeln sich hier tausende Besucher aus dem gesamten Revier und darüber hinaus.
Was sie hier zu sehen bekommen, hat aber mit Dortmund und dem Ruhrgebiet insgesamt ungefähr so viel zu tun wie die Hamburger Binnenalster. Wobei diese, im Gegensatz zu dem Dortmunder Vorzeigegewässer, eine echte, über viele Jahre hinweg gewachsene sehenswert ist. Der Phoenix See hingegen wirkt steril und seelenlos.
Was nur fasziniert die Leute an dieser sprichwörtlich aus dem Boden gestampften Blase im Osten Dortmunds, die, wenn man sie mit dem Auto ansteuert, mit der sie unmittelbar umgebenden Stadtkulisse auch nach gut zehn Jahren noch immer rein gar nichts gemein zu haben scheint? Ein Besuch vor Ort sollte ein wenig Klarheit bringen.
Der passionierte Campingliebhaber Björn Staschen legt mit „Gebrauchsanweisung fürs Camping“ ein großartiges Praxishandbuch für das angewandte Übernachten in freier Natur vor.
Während wir im vergangenen Corona-Jahr ausgiebig die Gelegenheit hatten, in unserem Home-Office sämtliche Erhebungen der heimischen Rauhfasertapete einzeln zu zählen, nach Wänden geordnet zu kartografieren und als Landschaftskunstwerke auf Instagram zu vermarkten, wird es jetzt Zeit, endlich mal wieder vor die Tür zu kommen. Gelegenheit also für den nächsten Urlaub in der freien Natur.
Nein, ein echter Geheimtipp ist meine heutige Empfehlung an unsere Leserschaft für einen wirklich sehr lohnenswerten Wochenendausflug inzwischen wohl echt nicht mehr. Denn dafür war dort auch heute wieder einmal eindeutig viel zu viel los. Und das, obwohl die Hauptblütezeit der ‚Westruper Heide‘ nun auch schon wieder einige Wochen zurück liegt.
Überfüllt war es dort heute aber eben auch längst noch nicht, und deshalb möchte ich unseren Lesern hier an dieser Stelle nichtsdestotrotz einen Ausflug in das offenbar immer beliebter werdende Naturschutzgebiet bei Haltern am See (im Kreis Recklinghausen), an der Grenze zwischen Ruhrgebiet und Münsterland, einmal mehr an das womöglich dringend nach Erholung verlangende Herz legen. Gerade jetzt, wo die sonnigen Tage seltener werden, uns allen schon bald womöglich gar der erste ‚Herbstblues‘ droht.
Falls Wissen primär oder sogar lediglich abrufbare Kenntnisse, u.a. Fakten umfasst, taugt es nur dazu, möglichst schnell vergessen zu werden. Wissen ist stets mit einem Zeitstempel versehen, ändert sich fortlaufend. Die neoliberale Politik hatte um die Jahrtausendwende ein „lebenslanges Lernen“ als Aufgabe formuliert, nicht jedoch aus der Einsicht, dass sich Wissensstände ändern, sondern um lediglich Schmalspurstudien an Schulen und Universitäten zu ermöglichen, den Staat aus der Verantwortung zu nehmen, finanziell.
Nicht ein Lernen, sondern ein Entdecken könnte aus sachlicher Sicht ins Zentrum rücken. Der Aufwand wäre um ein Vielfaches höher. ‚Lehrern‘ käme eher die Funktion von kritischen Begleitern zu. Mit noch heute typischen Lehrern, – Lehramtsstudiengänge vermitteln im Grunde nichts -, wäre dies allerdings nicht zu leisten.
Dass der Botanische Garten ‚Rombergpark‘ in Dortmund ein wunderbares Beispiel dafür ist, dass das Ruhrgebiet vielerorts eben doch viel schöner und vor allem auch deutlich grüner ist als sein Ruf, das habe ich selber, obwohl inzwischen schon über 40 Jahre hier in der Region wohnend, für mich ganz persönlich leider auch erst im letzten Sommer entdeckt.
Und nachdem sich dieser Eindruck bei mir mit dem Wandel der Jahreszeiten im Herbst und Winter noch einmal verstärkt hatte, stand nun für mich mein nächster Besuch dort, eben diesmal im Frühling, an.
Und genau diesen habe ich dem wunderbaren Areal in unmittelbarer Nähe des Dortmunder Zoos dann am gestrigen Feiertag in aller Ruhe abgestattet. Und erneut wurde ich von der Vielseitigkeit und der Farbenpracht des Botanischen Gartens wahrlich nicht enttäuscht.
Daher möchte ich hier und heute mal ein paar ganz aktuelle Fotos aus der Anlage für unsere Leser im Blog zeigen. Vielleicht bekommt der Ein oder Andere so ja Lust den Park in den nächsten Tagen ebenfalls zu besuchen.
Foto:
Die neue Ausstellung Wunder der Natur im Gasometer Oberhausen zeigt in rund 150 großformatigen Fotografien die evolutionäre Urgewalt der Pflanzen- und Tierwelt und die schöpferischen Fähigkeiten der Natur. Sie erzählen von ihren sinnlichen Fähigkeiten, den Strategien im Überlebenskampf, ihren sexuellen Ritualen und ihre Fähigkeiten, sozial miteinander zu koexistieren. Die opulente Bilderreise führt den Betrachter von
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