Katar-Zoff beim FC Bayern München: Dieser Klub soll wirklich professioneller als alle anderen geführt sein?

Am Stadion in München. Foto: Robin Patzwaldt

Diskussionen zwischen Sportvereinen und ihren Fans über umstrittene Sponsoren und Geldgeber gibt es schon seit Jahren. Egal ob der SC Werder Bremen mit Wiesenhof, der FC Schalke 04 mit Gazprom, oder aber auch der VfL Bochum mit Netto oder Vonovia, viele Klubs entschieden sich zuletzt für Gönner, die bei relevanten Teilen der Fanszene unbeliebt waren und es noch immer sind. Von Hertha BSC und seinem umstrittenen Geldgeber Lars Windhorst einmal ganz zu schweigen.

Die Gründe für die Kritik an diesen Sponsoren sind vielfältig. Es geht und ging dabei schon um Tierwohl, schlechte Arbeitsbedingungen oder sonstige wirtschaftliche Hintergründe, die vielen Anhängern als unwürdig erschienen ausgerechnet mit ihrem Lieblingsverein in der Öffentlichkeit verbunden zu werden.

Im Regelfall entledigten sich die Vereine diesen störenden Debatten durch schlichtes Aussitzen. Das versuchte in der vergangenen Woche auch der FC Bayern München. Jedoch agierten die Vereinsvertreter an der Isar, mit Präsident Herbert Hainer und dem Aufsichtsratsvorsitzenden Oliver Kahn an der spitze, dabei im Rahmen der Jahreshauptversammlung der Bayern so unsouverän und geradezu amateurhaft, dass aus der Angelegenheit  im Nachgang sogar ein nationales Thema wurde, das wieder einzufangen jetzt offenbar das dringende Anliegen der Vereinsführung ist.

Dass ausgerechnet der sportlich und wirtschaftlich allen anderen Vereinen im Lande so deutlich überlegene Branchenprimus im Umgang mit Kritik seiner Fans an seinen Sponsorenverträgen und Geldgebern aus Katar so ungeschickt auftritt, das verwundert dann schon.

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VfL Bochum: Netto Marken-Discount bleibt bis 2017 Hauptsponsor

Logo_VfL_BochumPlanungssicherheit für den VfL Bochum: Seit Sommer 2009 besteht die Partnerschaft zwischen Netto Marken-Discount und dem VfL Bochum 1848. Diese Kooperation wird nun um weitere zwei Jahre verlängert, bis zum 30. Juni 2017. Der Vertrag mit dem Hauptsponsor gilt sowohl für die Bundesliga und 2. Bundesliga als auch für die 3. Liga.

Wie schon in den vergangenen zwei Jahren wird es auch zukünftig zur Einbindung des Energydrinks BOOSTER kommen.

„Wir freuen uns, den VfL Bochum bei seinen ehrgeizigen Zielen weiterhin unterstützen zu können. Unsere knapp sechsjährige Partnerschaft verdeutlicht unsere gegenseitige Wertschätzung und unser Fairplay. In unserer Zusammenarbeit haben wir viele innovative Ideen verwirklichen können, wie zum Beispiel die Zwei-Marken-Strategie mit Netto Marken-Discount und dem Energydrink BOOSTER auf der Trikotbrust sowie zahlreichen Fan-Aktionen und konnten somit das Sponsoring im Rahmen unserer Kommunikationsaktivitäten nutzen“, so Christina Stylianou, Leiterin Unternehmenskommunikation von Netto Marken-Discount.

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Die Fußball-Bundesliga und die häufig gar nicht so heile Welt ihrer Werbepartner


Vor knapp zwei Wochen sorgte der insgesamt ca. 300 Mio. Euro umfassende neue Werbedeal zwischen Borussia Dortmund und dem aus der ehemaligen ‚Ruhrkohle AG‘ hervorgegangenen Essener ‚Evonik‘-Konzern deutschlandweit für Schlagzeilen.

Der Kooperationsvertrag sichert dem Deutschen Fußball-Vizemeister der letzten beiden Jahre eine langfristig konkurrenzfähige Situation beim Kampf um die Ligaspitze mit dem FC Bayern München. Zumindest ein Stück weit.

Zufriedene Gesichter überall. Überall? Nein, längst nicht. Bei etlichen Evonik-Mitarbeitern sorgte der Deal für kritische Minen.

Konzernweit sollen bei Evonik nämlich in den nächsten Jahren, unter dem vornehm klingenden Titel ‚Administration Excellence‘, etwa 1000 Stellen in der Verwaltung abgebaut werden, was etwa 230 Millionen Euro an Kosten einsparen soll. Ziemlich genau also der in den BVB gerade frisch investierte Betrag. Dass das manch einem Mitarbeiter den schwarzgelben Torjubel zukünftig etwas erschweren dürfte, sollte klar sein.

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VfL Bochum-Hauptsponsor ‚Netto Marken-Discount‘ zwischen großzügiger Fanunterstützung und harter Kritik an den eigenen Arbeitsbedingungen.

Fußball. Quelle: Wikipedia, Foto: Anton, Lizenz: cc
Fußball. Quelle: Wikipedia, Foto: Anton, Lizenz: cc

Gerade schneite eine kurze, zunächst ganz unverfänglich wirkende Pressemeldung des VfL Bochum ins Haus, welche bei mir, bei näherer Betrachtung, dann doch ziemliche ‚Bauchschmerzen‘ verursacht hat.

Dort heißt es nämlich zunächst kurz und knackig:

„… Unser Hauptsponsor Netto Marken-Discount unterstützt den VfL Bochum 1848 auf seinem Weg zum Klassenerhalt. Im Rahmen von WIR BLEIBEN DRIN bezuschusst Netto 15 Fan-Busse für die Fahrt zum Auswärtsspiel nach Sandhausen, das am Freitag, 26. April, um 18 Uhr angepfiffen wird. Zudem hat sich unser Hauptsponsor etwas für das Köln-Spiel einfallen lassen.

„Es imponiert uns sehr, wie der VfL und seine Anhänger um den Klassenerhalt kämpfen. Deshalb leisten wir gerne unseren Beitrag, damit auch in Zukunft Bundesliga-Fußball an der Castroper Straße gespielt wird“, so Franz Pröls, Geschäftsführer von Netto Marken-Discount.

Netto wird zum Auswärtsspiel des VfL im Rhein-Neckar-Kreis gegen den SV Sandhausen insgesamt 15 Fan-Busse bezuschussen. Zwölf davon werden für Gruppen ab 30 Personen mit jeweils 500 Euro unterstützt. Interessierte Fanclubs melden sich bitte unter der Ticketing-Rufnummer 0234/9518-37. Dort gibt es Informationen zum weiteren Prozedere.

Zudem stehen drei zusätzliche Fan-Busse für Einzelfahrer und kleinere Gruppen zur Verfügung. Dafür sind Fahrttickets für je 15 Euro pro Person erhältlich. Der Verkauf erfolgt ausschließlich im Fanshop am VfL-Stadioncenter. Die Platzreservierungen laufen parallel zum Vorverkauf für das Spiel beim SV Sandhausen, der noch bis Dienstag, 23. April (14 Uhr), läuft. …“

So löblich und engagiert die zusätzliche Unterstützung des Hauptsponsors beim Kampf des VfL Bochum um das sportliche Überleben in der 2. Liga ja auf den ersten Blick auch scheinen mag, mir kam dazu gleich die (über längere Zeiträume immer wieder bei unterschiedlichen Gelegenheiten auftauchende) Kritik an ‚Netto‘ und deren Arbeitsbedingungen wieder in den Kopf.

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