Als ob nur die Worte zählen würden!

Alexander Gauland Foto: Metropolico.org Lizenz: CC BY-SA 2.0

Es ist eine Binsenweisheit, dass eine Botschaft immer auch nonverbale Anteile hat. Diese Binsenweisheit scheint allerdings in der Politik nicht zu gelten. Derzeit wird heiß diskutiert, ob und wie die AfD mit ihrer sprachlichen Verrohung einen Anteil an dem schrecklichen Mord an Walter Lübke hat. Die AfD weist dies natürlich von sich und nutzt die Vorwürfe einmal mehr, um sich als Opfer zu stilisieren. Im Rahmen dieser Diskussion werden die gleichen Beispiele hervorgekramt, die schon vielfach durch die Medien gingen und sie werden seitens der Rechten abermals mit den gleichen Gegenargumenten gekontert.

Da ist auf der einen Seite Gauland, der davon spricht, die etablierten Politiker zu “jagen” oder Aydan Özoguz nach Anatolien zu entsorgen. Und dann ist da das Gegenargument, dass doch Frau Nahles davon gesprochen habe, dem Gegner “auf die Fresse” zu geben oder Journalisten davon sprachen, dass Politiker nach Brüssel entsorgt werden.

Es ist bemerkenswert, dass simple Weisheiten und Gewissheiten aus dem Alltag im politischen Geschäft außer Kraft gesetzt werden.

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So lala bis gut: Das Netzwerk der neuen Rechten

Das Netzwerk der neuen Rechten
Das Netzwerk der neuen Rechten

AfD, PEgIdA, Identitäre Bewegung: Die neue Rechte und deren Strategen – Götz Kubitscheck, Martin Sellner,  Jürgen Elsässer, Björn HoeckePhillip Stein u.a. – sind Thema eines Buches von Christian Fuchs und Paul Middelhoff.  Die beiden Autoren haben die Henri-Nannen-Journalistenschule in Hamburg absolviert und schreiben als Reporter für die Wochenzeitung Die Zeit.

In ihrem im März erschienenem Buch Das Netzwerk der neuen Rechten schauen Christian Fuchs und Paul Middelhoff auf das – der Buchtitel lässt es vielleicht erahnen – Netzwerk der neuen Rechten. Auf ihre Motivation, dieses Buch zu schreiben und die dunklen Stellen des Rechtsextremismus in Deutschland zu beleuchten, gehen die Autoren am Anfang des Buches, mit einem Zitat vor George Orwell ein.

Journalismus ist, zu veröffentlichen, was andere nicht gedruckt sehen wollen: Alles andere ist Öffentlichkeitsarbeit.

Ein guter Ansatz, um sich mit der neuen Rechten auseinanderzusetzen.

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Über Echsenmenschen, die BRD GmbH und andere Verschwörungstheorien

Marcus Bensmann und Christoph Grotepass Foto: Peter Ansmann


Dank Social Media und YouTube ist heute alles besser: Musste man im Jahre 1999 noch jeden Taxifahrer, Bekannten oder Arbeitskollegen von seiner persönlichen Sichtweise vom (angeblichen) Suizid des ehemaligen schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten im Jahre 1987 überzeugen – liquidiert durch Killerkommandos der CDU, um zu verhindern, daß Barschel im Rahmen von Waterkantgate sein Wissen über die CDU-Geheimkonten preisgibt – so erreicht man heute mit ein paar gut platzierten Hashtags, einen im Russland (Ukraine ist heikel, außer man hat Bock sein WordPress-Admin täglich wegen russischen Hackern zu ändern.) oder Island gehorteten Blog, ein paar netten Videos mit (ziemlich) geilen Effekten – gelobt sei Adobe AfterEffects – und Beiträgen auf Twitter, Facebook und Instagram innerhalb von Sekunden eine beeindruckende Anzahl von Menschen rund um den Globus (Außer man ist halt Anhänger der Flachwelt-Theorie, da wird’s dann kompliziert) – die das Potenzial haben Jünger zu werden. Von unserem Gastautor Peter Ansmann.

Es war noch nie einfacher eine neue Religion zu gründen oder Menschen, aus welchen Gründen auch immer, in seinen Kreis zu ziehen. Das 21. Jahrhundert ist schon extrem geil.

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Olle Krautreporter-Kamellen über die Neue Rechte

#Longform (Screenshot)
#Longform á la Krautreporter (Screenshot)

Wir müssen uns den Krautreporter als einen glücklichen Menschen vorstellen. Zum Unglücklichsein fehlt im nicht nur die Seelentiefe. Es ermangelt ihm schon am Begriffsapparat.

Sein Duktus: eine „alberne Babysprache, wie sie auch bei Bento und Vice und den ganzen anderen Kindermedien gepflegt wird“, wie Prinzessinnenreporter Leo Fischer (qua Amt unfehlbar) dekretiert.

Wenn aber körperliche Schmerzen zu ihrem idealen Leseerlebnis gehören, verschlingen Sie dieses Meisterwerk des #Longread-Nachspürjournalismus von Rico Grimm.

Es erwarten Sie tiefschürfende Erkenntnisse wie diese Perle der Journalismusrettung:

„[…] eine Machtergreifung wie 1933 erscheint heute unwahrscheinlich“.

No Shit, Sherlock!

Sie sind nach der Durststrecke zwar außerstande den Gegenstand Neue Rechte zu erfassen, geschweige denn zu kritisieren. Mit den mannigfaltigen Faktenbruchstücken (Gildenschaft! Lincoln! Kubitschek!) haben Sie kein Gesamtbild.

Aber Sie können prima „auf Facebook, am Familientisch, bei der Party“ auftrumpfen.

 

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