Hierzulande ärgern sich Sportfans zunehmend über die um sich greifende Langeweile, die die Profi-Sportligen, zumindest an ihren Spitzen erfasst. In vielen Fällen ist die Anzahl der Kandidaten auf die jeweilige Meisterschaft in den vergangenen Jahren extrem überschaubar geworden. In der Fußball-Bundesliga zum Beispiel feierte der FC Bayern München gerade seine zehnte (!!) Meisterschaft in Serie.
Auch in Spanien, Italien und/oder England ist die Anzahl der Titelaspiranten zuletzt arg überschaubar geworden. Die Möglichkeit vom Tabellenende an die Spitze zu kommen, ja vielleicht sogar Meister zu werden, ist in vielen Ligen schon fast gar nicht mehr vorhanden. Ein Top-Team neu zu entwickeln, dauert in fast jedem Fall schier unzählige Jahre.
Dass es auch anders geht, das hat in diesen Tagen die nordamerikanische Eishockeyliga NHL einmal wieder frisch bewiesen.
Leon Draisaitl und die beste Eishockey-Liga der Welt haben ab sofort ein neues Zuhause. Sky Deutschland erwirbt umfangreiche Übertragungsrechte an der National Hockey League (NHL) und wird die nordamerikanische Eishockey-Liga in den Saisons 2021/22 bis einschließlich 2024/25 in Deutschland, Österreich, Luxemburg, Liechtenstein und Südtirol live übertragen. Der neue Vertrag umfasst die Übertragungsrechte über alle Verbreitungswege.
Mit der Live-Übertragung von rund 300 Spielen pro Saison wird Sky seinen Kunden in den kommenden vier Spielzeiten mehr Begegnungen der NHL anbieten als jemals zuvor im deutschen Fernsehen gezeigt wurden. Umfasst sind darin Spiele der Regular Season und der Stanley Cup Playoffs, mit unter anderem dem NHL Winter Classic, dem NHL All-Star Game und allen Partien der Stanley Cup Finals. Außerdem wird Sky regelmäßig den NHL Saturday und NHL Sunday (ehemals European NHL Game of the Week) zeigen, in dessen Rahmen Spiele an den Wochenenden mit Rücksicht auf die internationalen Eishockeyfans zur europäischen Abendzeit stattfinden.
Dass wir die Corona-Pandemie auch hierzulande noch längst nicht ‚überstanden‘ haben, wie einige fälschlicher Weise zu glauben scheinen, zeigt an diesem Fußball-Wochenende die Begegnung des FC Erzgebirge Aue beim Hamburger SV. Die für den heutigen Sonntag angesetzte Paarung fällt nämlich aufgrund einiger positiver Corona-Testungen bei den Ostdeutschen komplett aus.
Nachdem bereits am Donnerstag die Nachricht von einem positiven Corona-Fall im Umfeld der Auer die Runde machte, kamen am Samstag noch einmal zwei neue positive Testungen bei den Erzgebirglern hinzu, weshalb sich die gesamte Mannschaft vorsorglich in Quarantäne begeben muss.
„Der heute früh durchgeführte PCR-Test ergab zwei neue positive Testungen. Auf Anweisung des Gesundheitsamtes reist die Mannschaft des FC Erzgebirge Aue sofort zurück ins Erzgebirge und begibt sich vorsorglich in Quarantäne“, schrieb der Zweitligist am Samstagabend bei Twitter.
„Es ist sehr bedauerlich. Die gegenwärtige Zeit ist eine Zerreißprobe für Gesellschaft, Wirtschaft und alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens“, schriebt Aue-Präsident Helge Leonhardt via Twitter. „Wir müssen uns dem stellen, und aus negativem Ereignissen gilt es gestärkt hervorzugehen.“
Diese zunächst gar nicht so spektakulär daherkommendenb Abläufe zeigen, dass dieser Herbst tatsächlich zu einer großen Zerreisprobe für den Profisport werden könnte und wohl auch dürfte.
Im US-Sport gab es in dieser Woche zwei neue Champions. In der NHL sicherten sich in der Nacht auf Donnerstag die St. Louis Blues durch einen 4:3-Erfolg in der ‚Best of 7‘-Serie gegen die Boston Bruins den begehrten Stanley Cup, dürfen sich damit als beste Eishockeymannschaft Nordamerikas des Jahres 2019 ansehen. Und heute Nacht finalisierten dann die Toronto Raptors aus der Basketballliga NBA ihr 4:2 gegen den dortigen Titelverteidiger, die Golden State Warriors.
Auffällig ist, dass beide Teams jeweils erstmals in ihrer Geschichte zu Meisterehren gelangten. Eine Art von Premiere, wie sie in vielen unserer heimischen Profi-Sportligen inzwischen viel zu selten geworden ist.
Sich immer weiter öffnende Scheren zwischen ‚Arm‘ und ‚Reich‘ verhindern bei uns inzwischen vielfach solche sportlichen Emporkömmlinge. Die Platzhirsche wie der FC Bayern München im Fußball haben sich inzwischen eine zu deutliche wirtschaftliche Überlegenheit erarbeitet.
Dieses auf Dauer nervige Phänomen ist keinesfalls auf Deutschland beschränkt. Auch in anderen Ländern Europas sind Überraschungs- und Premieren-Meister eine seltene Spezies geworden. Ausnahmen wie vor wenigen Jahren der Leicester City in England, der nach der Spielzeit 2015/16 völlig überraschend den Titel in der Premier League gewann, taugen dann gleich zum sportlichen Wunder.
Was also haben uns die US-Sportligen da voraus? Die Antwort ist relativ einfach: Ein sogenanntes ‚Salary Cap‘-System!
Bücher über die nordamerikanische Profieishockeyliga NHL gibt es in deutscher Sprache nun wirklich nicht viele. Der Markt dafür ist halt relativ klein. Schon von daher verdient das offensichtlich mit viel Leidenschaft verfolgte Projekt von Bernd Schwickerath erst einmal grundsätzlich viel Anerkennung.
Der Autor hat mit „Die stärkste Liga der Welt: Eishockey in der NHL“ vor wenigen Tagen ein Buch auf den Markt gebracht, das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kein Verkaufsschlager werden wird, doch für tausende NHL-Fans in Deutschland durchaus eine öffentliche Empfehlung wert ist.
Auf gut 350 Seiten hat Schwickerath mit erkennbar viel Liebe zum Detail zusammengetragen, was ein NHL-Fan an Basiswissen benötigt: Die Ligageschichte, die Klubs, die gröbsten Hintergründe, Portraits einiger prominenter Spieler.
Wer sich über Grundlagen der NHL, auch durchaus einmal aus deutscher Sicht, informieren will, der findet mit diesem Buch eine geeignete Einstiegsmöglichkeit in die Geschichte der besten Eishockeyliga der Welt.
Seit Jahren schon gibt es die grundsätzliche Tendenz vieler US-Sportligen durch vereinzelte Gastspiele in Europa ihre Popularität auf dem alten Kontinent schrittweise zu steigern. Über 10 Jahre schon spielt beispielsweise die NFL regelmäßig in London, hat sich dort bereits eine fest etablierte Fanbasis geschaffen. Auch die Basketballliga NBA ist mit solchen Spielen in Europa inzwischen vertraut und sehr erfolgreich. Im kommenden Jahr plant auch die Baseballliga MLB einen Europabesuch.
Am vergangenen Wochenende gastierte die Eishockeyliga NHL im Rahmen der Global Series 2018 einmal mehr in Helsinki. Dort trafen sich mit den Winnipeg Jets und den Florida Panthers zwei Teams, die beide prominente Finnen in ihren Reihen haben, somit zu den Publikumsmagneten in der örtlichen Hartwall Arena wurden.
Patrik Laine (Winnipeg) und Alexander Barkov (in Tampere aufgewachsen, für Florida spielend), halfen die Halle in der finnischen Hauptstadt innerhalb weniger Minuten bis auf den letzten Platz zu füllen. Der offizielle Vorverkauf für beide Begegnungen soll insgesamt keine zehn Minuten gedauert haben.
Im Vormonat gastierten schon die Edmonton Oilers mit ihren ‚Deutschen‘ Tobias Rieder und Leon Draisaitl zu einem Testspiel in Köln, maßen sich wenige Tage später mit den New Jersey Devils im schwedischen Göteborg bei einem regulären NHL-Ligaspiel. Auch hier waren die Spiele innerhalb kürzester Zeit komplett ausverkauft.
Die NHL nutzt also, wie andere Ligen aus Übersee, im Herbst inzwischen gerne die Gelegenheit ihre Fanbasis in Europa zu vergrößern. Ihr Comissioner Gary Bettman verkündete in Finnland am Donnerstag bereits, dass im kommenden Herbst wieder einige Spiele in Europa auf den Spielplan gesetzt werden sollen. Die Erfolgsgeschichte soll fortgeschrieben werden.
Draußen drohen gerade einmal wieder heftige Wärmegewitter, und doch steht das mit Spannung erwartete große Finale im Eishockey noch bevor. Wie in jedem Jahr spielen die Franchises der nordamerikanischen NHL ihren Meister, der der traditionellen ‚Stanley Cup‘ überreicht bekommen wird, in der Phase zwischen Ende Mai und Mitte Juni aus, wenn hierzulande kaum jemand an Eishockey denkt, die DEL längst in der Sommerpause ist und auch der Eishockeyweltmeister schon gekürt ist.
In diesem Jahr erreichten von den aktuell 31 Team der NHL zwei Mannschaften das große Finale, mit denen im Vorfeld wohl kaum jemand ernsthaft gerechnet hätte. Das liegt in erster Linie daran, dass dort mit den Vegas Golden Knights eine Organisation vertreten sein wird, die erst im vergangenen Herbst in die Liga kam, als sogenanntes ‚Expansion Team‘ in ihrem ersten Jahr also direkt bis ins Finale vordrang.
Nicht übel für eine Truppe, die von ihrem Management quasi aus den ‚Resten‘ der Konkurrenz zusammengestellt wurde, so wie es in der Liga üblich ist, wenn ein Eigentümer die Rechte an einer neuen Mannschaft erworben hat, in dem geschlossenen System der NHL einen neuen Standort ins Leben rufen will.
Sportmannschaften müssen wachsen können. Es braucht halt einige Jahre Zeit, bis eine solche wirklich auf Spitzenniveau angekommen ist, ernsthaft um eine Meisterschaft spielen kann. So ist zumindest häufig die allgemeine Annahme, die auch wir hier bei uns im Blog im Laufe der vergangenen Jahre schon häufiger mal andiskutiert haben.
Nun ist der US-Sport ja grundsätzlich ganz anders aufgebaut als die Sportlandschaft hierzulande. Auch das haben wir schon debattiert, mögliche Vor- und Nachteile angesprochen und versucht denkbare Konsequenzen anzudeuten.
In diesen Tagen zeigt sich jedoch in der nordamerikanischen Eishockeyliga NHL, dass die Grundannahme, dass eine gute Sportmannschaft Jahre der Reife und Ausbildung bedarf, nicht immer und grundsätzlich zutreffen muss.
Dort sorgen in diesen Tagen nämlich die Vegas Golden Knights für viele positive Schlagzeilen und ernten weltweit riesige Anerkennung in der Eishockeyszene. Was ist passiert?
Während die Eishockeysaison hierzulande bereits in den sprichwörtlich letzten Zügen liegt, gerade noch das DEL-Finale zwischen den Eisbären Berlin und RB München ins Haus steht, da geht es in Nordamerika in den kommenden rund zwei Monaten in der NHL jetzt erst richtig zur Sache.
Mit dem Start der Stanley Cup Playoffs in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag beginnt der Spaß für Millionen von Fans dort erst so richtig.
Von 15 der insgesamt 31 Teams mussten sich die Fans in diesen Tagen bis zum Herbst schon wieder verabschieden. Für sie beginnt die Zeit der Planungen für die neue Saison, nachdem es für diese Mannschaften nicht für einen Playoff-Einzug gereicht hat.
Die sprichwörtlich bessere Hälfte der Liga startet nun jedoch mit vollem Elan in die entscheidenden KO-Runden, die sich noch bis Mitte Juni hinziehen werden, wenn der Gewinner des traditionsreichen Stanley Cups in der besten Eishockeyliga der Welt einmal mehr feierlich gekrönt werden wird.
In den acht Begegnungen der ersten Playoff-Runde messen sich jetzt ab Mittwoch 16 Teams im Format ‚Best of 7‘, das heißt, welche Mannschaft zuerst vier Spiele für sich entschieden hat zieht in die nächste Runde ein.
Am 3. Oktober 2018 dürfen sich die Sportfans in diesem Lande auf ein echtes Highlight im diesjährigen Kalender freuen. Nicht nur, dass der Tag der Deutschen Einheit ohnehin schon landesweit ein Feiertag ist, diesmal kann man an diesem Tag zudem ein tolles Eishockeyspiel ganz in unserer Nähe anschauen. Was könnte es schöneres geben? 😉
Die Edmonton Oilers aus der nordamerikanischen Eishhockeyliga ‚NHL‘ statten Deutschland bzw. den Kölner Haien einen mit Spannung erwarteten Besuch ab, werden dann ab 16 Uhr gegen die Gastgeber auf dem Eis in der Lanxess Arena antreten.
Es wird das erste Gastspiel der besten Eishockeyliga der Welt in Deutschland seit dem Jahre 2011 sein, als damals, nach einigen Testspielen zuvor, die Buffalo Sabres und die Los Angeles Kings sich sogar bei einem regulären Ligaspiel der NHL in Berlin den Fans präsentiert haben.
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