Das Teilnehmerfeld für die Fußball-WM 2022 in Katar formt sich. Die von Anfang an hoch umstrittene Veranstaltung rückt scheinbar unaufhaltsam näher, scheint sich dabei zudem immer mehr von der ursprünglichen Kritik zu befreien.
Dies wurde unter anderem am Donnerstag noch einmal deutlich, als Europameister Italien sich im Playoff-Halbfinale gegen Außenseiter Nordmazedonien (0:1) in der Qualifikation sportlich bis auf die Knochen blamierte und die Endrunde verpasste. Italien-Trainer Roberto Mancini zeigte sich nach dem Spiel sehr enttäuscht über das Ausscheiden. Und auch Spieler zeigten sich betrübt. So sprach Roberto Mancini sogar von der ‚größten Enttäuschung seiner Karriere‘.
Dies zeigt, dass die Motivation der Sportler an diesem Turnier teilzunehmen trotz aller vielleicht vorhandenen Bedenken grundsätzlich noch immer überraschend groß ist. Auch im Lager des DFB-Teams ist zuletzt nur noch wenig Kritik am Gastgeber zu vernehmen gewesen.
Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass viele Ankündigungen der Vergangenheit, die bis hin zu einem Boykott Katars gingen, am Ende doch reine Lippenbekenntnisse waren. Die Fußball-WM 2022 scheint am Ende ähnlich unkritisch begleitet zu werden, wie vergangene Turniere. Jedenfalls, was die Teilnehmer betrifft. Hier droht eine vertane Chance.