Wie sich der FC Bayern München immer wieder selbst um die Freude bringt

Ex-BVB-Trainer Thomas Tuchel bei seiner Vorstellung in Dortmund 2015. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

Der FC Bayern München gewann am Wochenende beim Erzrivalen Borussia Dortmund mit 4:0 und zeigte Fußballdeutschland einmal wieder, warum kein anderer Klub ernsthaft am Thron des Rekordmeisters rütteln kann. Eine sportlich erstklassige Leistung wie diese, wäre natürlich Grund genug um über die unglaubliche Überlegenheit der Bayern zu diskutieren. Doch die Nation debattiert aktuell stattdessen über das Verhalten von Münchens Coach Thomas Tuchel, der am Wochenende durch seine auffällige Dünnhäutigkeit nach Kritik der TV-Experten Lothar Matthäus und Didi Hamann auffiel.

Es ist nicht das erste Mal in den vergangenen Monaten, dass vermeintliche Randgeschichten den Bayern die eigentlich im Vordergrund zu erwartenden Feierlichkeiten vermiesen. Was stimmt nicht beim Aushängeschild des deutschen Fußballs?

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Der BVB ist noch nicht der Gewinner, aber Thomas Tuchel jetzt schon der Verlierer der Saison

Thomas Tuchel, hier noch als Dortmund-Coach. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

Der Jubel in Dortmund war am Samstag gleich doppelt groß. Zunächst verlor der FC Bayern München in der Fußball-Bundesliga auswärts gegen Mainz mit 1:3, was dem BVB die in seinem Heimspiel die unerwartete Chance zur Tabellenführung ermöglichte, und dann setzte sich die Borussia am Abend im Westfalenstadion tatsächlich gegen Eintracht Frankfurt mit 4:0 durch und eroberte dadurch am 29. Spieltag Platz eins zurück, den man bei der 2:4-Pleite in München vor wenigen Wochen bei Tuchels-Bayern-Premiere verloren hatte. Damit ist die Chance auf eine Meisterschaft der Schwarzgelben, trotz einer bisher insgesamt durchwachsenen Saison, so groß wie seit Jahren schon nicht mehr.

Doch während in Dortmund längst noch nicht feststeht, ob der BVB am Ende der Saison 2022/23 tatsächlich etwas zu feiern haben wird, oder ob nicht schon am kommenden Wochenende auswärts beim VfL Bochum der nächste Rückschlag folgt, steht der große Verlierer der Spielzeit jetzt schon fest: Es wird Thomas Tuchel sein!

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Vielleicht hätte sich der FC Bayern München eher von Oliver Kahn und Hasan Salihamidžić als von Julian Nagelsmann trennen sollen

Trainer Thomas Tuchel bei seiner Vorstellung in Dortmund 2015. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

Wer an eine ruhige Spielpause in der Fußball-Bundesliga geglaubt hatte, der sah sich bisher getäuscht. Der FC Bayern München füllte das hinter uns liegende spielfreie Wochenende in der Liga mühelos ganz alleine. Durch die verkündete Trennung von Trainer Julian Nagelsmann und die Neuverpflichtung von Ex-BVB-Coach Thomas Tuchel als dessen Nachfolger, bestimmte der Rekordmeister die Schlagzeilen und sorgte bundesweit für lebhafte Diskussionen.

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Nun gerät auch der FC Bayern München in Bedrängnis

Robert Lewandowski. Quelle: Wikipedia, Foto: Sven Mandel, Lizenz: CC BY-SA 4.0

BVB-Fans mussten sich im Laufe der vergangenen Jahre ja schon schmerzhaft daran gewöhnen, dass immer mehr Spieler ihren Lieblingsverein offenbar lediglich als eine Art Sprungbrett benutzten. Die Liste der Profikicker, die sich aus Dortmund gegen den Willen des Vereins und bei laufenden Verträgen vorzeitig wegbewegten ist lang.

Ousmane Dembele, Pierre-Emerick Aubameyang, Christian Pulisic, Jadon Sancho etc. …. Sie alle hatten irgendwann keine große Lust mehr auf den Klub und drängten auf einen Wechsel, obwohl der Verein grundsätzlich noch gerne mit ihnen weiter zusammengearbeitet hätte und eigentlich auch das Recht dazu hatte, da diese Kicker allesamt noch laufende Verträge in Dortmund hatten.

Sie alle schafften es jedoch, sich frühzeitig aus dem Ruhrgebiet zu Vereinen im Ausland zu verabschieden. Das lief mal mehr und mal weniger zufriedenstellend für beide Seiten ab. Am Ende musste stets Geld den Abschiedsschmerz lindern. Im Kern blieb bei den Schwarzgelben aber in allen Fällen das ungute Gefühl zurück, dass die Spieler bei diesem Poker den deutlich längeren Hebel in der Hand hatten.

Selbst der Abgang von Erling Haaland in diesem Jahr, bei dem der Spieler lediglich eine vereinbarte Vertragsklausel für seinen Wechsel nutzte, hinterließ im Ruhrgebiet die bittere Erkenntnis, dass die große Liebe zum Verein Seitens des Spieler wohl nicht da war, die Borussia von Spielerseite aus bei nüchterner Betrachtung nur dazu genutzt wurde um aus dessen Sicht die nächste Karriere/Finanz-Ebene zu erklimmen.

Jetzt aber scheinen sich diese extremen Auswüchse des modernen Profifußballs sogar auf den Rekordmeister, den FC Bayern München, ausgedehnt zu haben, was den Klub von der Isar aktuell in eine dort bisher ungewohnte Defensive in Personalfragen drängt.

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Mit Sebastian Kehl als Nachfolger von Michael Zorc zementiert der BVB nur seine Verfolgerrolle!

Sebastian Kehl. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

Das Fachblatt ‚Kicker‘ meldet, dass Sebastian Kehl auserkoren wurde, im Sommer 2022 der Nachfolger des dann scheidenden Managers Michael Zorc beim BVB zu werden. Bislang ist der 41-Jährige als Lizenzspielleiter für alle Belange rund um die Profi-Mannschaft zuständig.

Zwar seien die Verträge noch nicht unterzeichnet, doch sei die Entscheidung per Handschlag intern seit ein paar Tagen bereits besiegelt. Damit schaffen die Schwarzgelben Klarheit in Bezug auf diese wichtige Position im Klub.

Zuletzt war auch über die Rückkehr von Sven Mislintat nach Dortmund spekuliert worden. Der ehemalige Chefscout des BVB ist derzeit beim VfB Stuttgart tätig. Diese Diskussionen scheinen damit überraschend früh vom Tisch zu sein. Aber ist die offenbar getroffene Entscheidung für Kehl auch die Richtige? Zweifel daran bleiben.

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Hoeneß geht, Kahn kommt – Gut für den FC Bayern München und die ganze Bundesliga!

Oliver Kahn bei seinem Abschiedsspiel im Jahre 2008. Quelle: Wikipedia, Foto: Tsutomu Takasu, Lizenz: CC BY 2.0

Jetzt nimmt Form an, was sich schon seit Wochen angedeutet hatte: Der frühere Torhüter Oliver Kahn wird in den Vorstand des FC Bayern München berufen. Das teilte der deutsche Fußballmeister offiziell mit.

Kahn wird einen Fünfjahresvertrag bekommen. Zunächst fungiert er ab Januar 2020 als Mitglied des Vorstandes. Nach Ablauf des Vertrages von Kalle Rummenigge Ende des Jahres 2021 übernimmt Kahn von ihm dann das Amt des Vorstandsvorsitzenden.

Erst am Donnerstagabend hatte ja Vereinslegende Uli Hoeneß seinen Rückzug aus der Führungsspitze der Bayern offiziell gemacht. Er wird zukünftig nicht mehr als Präsident und Aufsichtsratsvorsitzender bereitstehen.

Dass Kahn in Zukunft eine solch herausragende Rolle im Klub einnimmt, das ist für den FC Bayern und die gesamte Fußball-Bundesliga sicherlich die bestmögliche Lösung.

Wer befürchtet hatte, dass die Szene durch den Rückzug von Hoeneß nicht nur einen unbestrittenen Fachmann, sondern auch eine herausragende Galionsfigur verlieren wird, der kann nun in der Person von Kahn einen würdigen Nachfolger als ‚Lautsprecher‘ der Bayern erkennen.

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Oliver Kahn zukünftig wieder beim FC Bayern? – Viele BVB- und S04-Fans würde das wohl freuen

Oliver Kahn bei seinem Abschiedsspiel im Jahre 2008. Quelle: Wikipedia, Foto: Tsutomu Takasu, Lizenz: CC BY 2.0

Wenn wir mal ganz ehrlich sind, dann gehören herzliche Abneigungen zum Sport doch als besondere Würze mit dazu. Dass in Sachen Fußball ein Dortmunder die Nachbarn aus Gelsenkirchen nicht mag, das gilt bundesweit als selbstverständlich. Natürlich gilt dieses auch genauso gut umgekehrt.

Mit dem Rekordmeister FC Bayern München verhält es sich für die Mehrzahl der Fans beider Lager grundsätzlich nicht anders. Bayern München? ‚Bleib mir bloß weg damit!‘ Da sind sich alle außerhalb Münchens soweit vermutlich fast alle Fußballfreunde einig. Diese Emotionen, diese Rivalität macht letztendlich einen großen Teil des Spaßes für die Millionen Fußballfans aus.

In letzter Zeit fiel es vielen Anhängern, gerade auch aus dem Revier, jedoch immer schwerer ihre tief verwurzelte ‚Verachtung‘ für den Konkurrenten aus dem Süden in alter Intensität aufrecht zu erhalten. Kein Wunder, sicherte sich dieser in den vergangenen Jahren doch nach und nach die Dienste von immer mehr liebgewonnenen Spielern und Gesichtern der Konkurrenz.

Die Ur-Schalker Manuel Neuer und Leon Goretzka wechselten im Zuge dieser Entwicklung ebenso in Richtung Süden wie die Dortmunder Mats Hummels, Robert Lewandowski oder auch Mario Götze. Nicht erstaunlich, dass vielen Fußballfreunden im Revier da die ganz große Abscheu gegenüber der Auswahl der Münchener abhandenkam. Zumindest dann, wenn ein Fan in der Lage war ein wenig über die eigene Vereinsbrille hinauszublicken, das Schicksal des ehemaligen eigenen Lieblingsspielers auch in der Fremde halbwegs offen und aufgeschlossen weiterzuverfolgen.

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Müsste Jürgen Klopp beim BVB aktuell dringend entlastet werden?

Sportdirektor Michael Zorc. Foto: BVB
Sportdirektor Michael Zorc. Foto: BVB

Auch zwei Tage nach der neuerlichen Bundesliga-Niederlage gegen Hannover und dem Abrutschen auf Platz 15 nach dem 9. Spieltag beschäftigen sich die Medien noch intensiv mit Borussia Dortmund. Die üblichen Mechanismen greifen, nur den Trainer stellt bisher kaum jemand in Frage. Sechs Spiele reichen nach übereinstimmender Meinung wohl nicht dazu aus die Arbeit von Jürgen Klopp grundsätzlich in Frage zu stellen. Völlig nachvollziehbar und gut so!
Trotzdem mehren sich vielerorts die kritischen Aspekte in der Berichterstattung über den BVB. Und das ist ebenfalls gut und richtig so. Es wird die Harmonie in der Mannschaft und auch die Neuverpflichtungen der letzten Zeit kritisch beleuchtet. Passt ein Ciro Immobile wirklich zum Spielsystem eines Jürgen Klopp, hat Shinji Kagawa noch die Form vergangener Jahre bzw. Kann er sie noch einmal erreichen? Alles berechtigte Fragen aktuell.

Auch, dass nun scheinbar Streit im BVB-Kader aufkommt, so wie zwischen Mats Hummels und Roman Weidenfeller vermutet, ist in Zeiten sportlichen Misserfolgs in Sportmannschaften gar nicht ungewöhnlich.

Der BVB ist es halt nur nicht mehr gewohnt vier Ligaspiele in Folge zu verlieren, nun deutlich mehr Niederlagen als Siege in der Bundesligatabelle auf de Konto zu haben. Dass es da ungemütlicher wird, auf vielen Ebenen gleichzeitig, das ist ganz normal und kann ja auch zur Aufarbeitung der tatsächlichen Problematik beitragen.

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Die TV-Experten Mehmet Scholl und Oliver Kahn gehören zu den Gewinnern dieser Fußball-Weltmeisterschaft

Oliver Kahn bei seinem Abschiedsspiel im Jahre 2008. Quelle: Wikipedia, Foto: Tsutomu Takasu, Lizenz:  CC BY 2.0
Oliver Kahn bei seinem Abschiedsspiel im Jahre 2008. Quelle: Wikipedia, Foto: Tsutomu Takasu, Lizenz:CC BY 2.0

Die Fußball-WM in Brasilien nähert sich mit großen Schritten ihrem Höhepunkt, dem Finale heute Abend. Viele Themen wurden in den vergangenen gut vier Wochen diskutiert, auch hier im Blog.

Zwei Personen haben dabei bisher eine eher bescheidene Rolle eingenommen, was vielleicht doch ein wenig überrascht: Die beiden Fußballexperten von ARD und ZDF, Mehmet Scholl und Oliver Kahn!

Bedenkt man das Ausmaß der Kritik an den diversen Kommentatoren wie z.B. Béla Réthy, Tom Bartels, Gerd Gottlob oder auch Steffen Simon, die allesamt zum Teil sehr heftig für ihre Leistungen in Südamerika in Medien und Foren kritisiert wurden, ist es tatsächlich bemerkenswert, dass Scholl und Kahn offenbar weder positiv noch negativ besonders auffielen. Die beiden dürfen sich somit, streng genommen, sogar als heimliche Sieger der WM-Berichterstattung bei ARD und ZDF fühlen.

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‚Didi‘ Hamann: Ein weiterer Bayern-Experte in der Fußball-Fernsehlandschaft

Dietmar Hamann. Quelle: Wikipedia, Foto: Jonesy702, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Dietmar Hamann. Quelle: Wikipedia, Foto: Jonesy702, Lizenz:CC BY-SA 3.0

Auch abseits der Weltmeisterschaft gibt es aktuell noch interessante Entwicklungen in der Fußballlandschaft. So wurde heute u.a. bekannt, dass ab der kommenden Bundesligaspielzeit ein weiterer ehemaliger Bayernspieler im TV als Experte auftreten wird.

Mit Dietmar ‚Didi‘ Hamann verstärkt der Pay-TV-Anbieter ‚Sky‘ somit die ohnehin bereits von vielen Zuschauern kritisierte Dominanz des Rekordmeisters unter den Fernsehexperten in den nationalen Medien.

Aktuell präsentieren mit Mehmet Scholl und Oliver Kahn bereits bei ARD und ZDF zwei den ‚Bayern‘ noch immer nahestehende Experten ihre Spielanalysen zur Nationalmannschaft. Auch bei ‚Sky‘ sind mit Franz Beckenbauer und Lothar Matthäus bereits ehemalige prominente Bayernspieler landesweit präsent. Nun wird mit dem Ex-Nationalspieler Hamann noch ein weiterer hinzukommen. Das wird sicherlich nicht alle Fußballfreunde in der Republik erfreuen.

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