Heute Abend geht es endlich wieder los! Mit dem Spiel des FC Bayern München gegen den FC Schalke 04 geht die Fußball-Bundesliga, nach gut zehn Wochen Sommer-Pause, in ihre vielleicht wichtigste Saison.
Was zunächst nach Spannung und Attraktivität klingt, ist in Zeiten der Corona-Pandemie ein großes Wagnis, das mit vielen Risiken und Unwägbarkeiten zurechtkommen muss, die weit abseits des grünen Rasens liegen.
Noch Anfang 2020 mochte ich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nicht sonderlich, hatte vergleichsweise wenig Respekt vor seinen vollbrachten Leistungen. Dafür gab es unterschiedliche Gründe. Zusammengefasst lässt sich festhalten, ich stimmte mit seiner politischen Grundrichtung nicht überein.
Inzwischen haben wir bekanntlich September, seit rund sechs Monaten leben wir mit der uns alle jeden Tag massiv nervenden Corona-Pandemie. Der 40-jährige Jens Spahn ist eine der politischen Hauptdarsteller in diesen komplizierten Zeiten. Und ich muss sagen, er hat bei mir, wie viele andere Politiker in Verantwortung auch, zuletzt massiv an Ansehen und Respekt hinzugewonnen. Aus guten Gründen, wie ich finde.
Man mag es eigentlich gar nicht so recht glauben, aber die Tour de France soll am kommenden Wochenende trotz stark steigender Corona-Fallzahlen, insbesondere auch und gerade in Frankreich, mit etwas Verspätung auch im Jahre 2020 noch an den Start gehen.
An diesem Samstag soll in Nizza mit dem Grand Départ die 107. Tour beginnen. Geplant sind 21 Etappen mit insgesamt 176 Fahrern. Ob die angesetzten 3500 Rennkilometern quer durchs Land jedoch am Ende wirklich absolviert werden können, daran bestehen jedoch durchaus berechtigte Zweifel.
Klar, es gibt deutlich schöneres als mit einer Mund/-Nasenbedeckung gemeinsam mit mehreren Dutzend Kindern und Jugendlichen in einem Raum zu sitzen und diese zu unterrichten. Insbesondere in Corona-Zeiten.
Dass viele der Lehrer in diesem Lande darüber nicht glücklich sind, dass seit ein paar Tagen der Präsenzunterricht in Nordrhein-Westfalen wieder angedacht ist, verwundert daher nicht.
Es gibt tatsächlich gute Gründe dies abzulehnen und Verbesserungen zu fordern. Diese können und sollten dann auch ernsthaft diskutiert werden. Eigentlich hätte dies sogar längst schon passieren müssen. Doch die vielen Wochen der Sommerferien vergingen, zumindest von außen betrachtet, etwas überraschend weitestgehend ungenutzt.
Lehrer und Schüler genossen mehrheitlich ihre übliche Ferienzeit. Jetzt, wo der Unterricht in NRW wieder anläuft, ist das Erschrecken bei einigen plötzlich groß, dass Corona noch immer unser aller Alltag bestimmt. Eben auch den der Lehrer, die jetzt Großteils wieder täglich in die Schulen müssen.
In Bayern wurden hunderte von Corona-Infizierten über Tage hinweg offenbar nicht über ihren Status informiert. Eine von außen nur schwer nachzuvollziehende Tatsache. Ausgerechnet im von Ministerpräsident Markus Söder bisher in den Augen vieler so vorbildlich agierenden Freistaat Bayern so eine gravierende Panne.
Was lehrt uns das? Nun ja, zum einen zeigt es, dass auch Bayern seine Probleme mit dem Virus hat, wenn es um die Organisation des Kampfes gegen Corona geht. Zum anderen mach es aber auch deutlich, welche Probleme in den kommenden Tagen noch auf uns alle zukommen dürften, wenn die die Masse der Urlauber wieder daheim ist, der Alltag uns endgültig wieder hat.
Regelmäßige Stadiongänger sind bislang die eindeutigsten Verlierer unter den Fußballfans in diesem Lande. Seit März bleibt ihnen ihr geliebtes Hobby inzwischen schon vorenthalten, müssen sie sich, wie Millionen andere auch, mit den Spielen an den TV-Bildschirmen begnügen.
Für zumindest einige von ihnen soll sich das mit Saisonbeginn 2020/21 wieder ändern. Die DFL arbeitet gerade an entsprechenden Konzepten. Zumindest Teilzuschauermengen sollen in den Stadien wieder erlaubt werden.
Ein Blick auf die Details dieser Pläne offenbart jedoch, dass das nur einen kleinen Teil der Fußballfans am Ende wirklich zufriedenstellen wird. Und damit meine ich nicht einmal die Tatsache, dass nur relativ geringe Prozentzahlen der verfügbaren Plätze in einer Arena ab September wieder besetzt werden soll. Die großen Verlierer der Corona-Pandemie in Sachen Fußball dürften nämlich ausgerechnet diejenigen werden, die sich noch bis März aufgeschwungen hatten den Fußball ‚zu retten‘, ihn nun nach ihren Vorstellungen zumindest ein Stück weit zu reformieren: Die Ultras!
Man mag es ja kaum glauben, aber sie scheinen es tatsächlich geschafft zu haben! Noch fehlt zwar ein finaler zu absolvierender Spieltag, doch die auf den ersten Eindruck vielkritisierte Entscheidung, die Fußball-Bundesliga mit einem extra von der DFL hierfür entwickelten ‚Hygiene-Konzept‘ in Corona-Zeiten ‚durchzuprügeln‘, sie scheint am Ende von einem nicht zu erwartenden Erfolg bestätigt zu werden.
Am kommenden Wochenende wird die Saison 2019/20 in der 1. und 2. Bundesliga mit dem 34. Spieltag sportlich regulär beendet werden können. Es folgen dann noch die fälligen Relegationsspiele und das DFB-Pokal-Endspiel in Berlin. An einer Austragung der Spiele besteht nach aktuellem Stand aber kaum noch ein ernsthafter Zweifel.
Bisher funktionierte, was am Anfang nach einer regelrechten Harakiri-Entscheidung aussah. Wer hätte das noch vor zwei Monaten gedacht?
Die Bundesregierung scheint derzeit alles richtig zu machen. Zuerst die zupackende und bestimmte Reaktion auf den Ausbruch der Corona-Krise. Und nun ein mächtiges und ausgeglichenes Konjunkturpaket zur Überwindung der wirtschaftlichen Krise. Deutschland wird zu den Gewinnern der Corona-Pandemie gehören.
Die Corona-Pandemie hat zu einem Einbruch der Wirtschaft geführt, wie wir es in Friedenszeiten seit der Weltwirtschaftskrise 1929 nicht mehr erlebt haben. In einer unglaublich kurzen Zeit von wenigen Wochen kamen ganze Industriezweige zum Stillstand,
Dass durch das Corona-Virus verursachte grundsätzliche Verbot von Großveranstaltungen bis mindestens Ende August 2020 hat kürzlich für viele enttäuschte Gesichter in diesem Lande gesorgt. Nicht nur bei den Schaustellern und Künstlern schmerzt der ungewohnt veranstaltungsfreie Sommer 2020, auch bei den Organisatoren hinterlässt die aktuelle Situation viele sorgenvolle Gesichter.
Neben den vielen überregional bekannten Events sind dabei auch etliche Großveranstaltungen betroffen, die seit Jahren fest mit zum Kulturprogramm einer kleineren Stadt oder einer Region gehören, diese teilweise sogar prägten.
Mit zuletzt rund 60.000 Besuchern am letzten August-Wochenende gehörte auch das Waltroper Parkfest stets mit zu diesen fixen Terminen, an denen sich seit gefühlten Ewigkeiten die Jahres-Planung ganzer Generationen von Bürgern im Kreis Recklinghausen und darüber hinaus ausgerichtet hatte.
Seit den 1970er-Jahren gehörten Kunst, Musik und kulinarischer Genuss im örtlichen Stadtpark in Waltrop stets zu Highlights des Jahres. In diesem Jahr muss jetzt erstmals darauf verzichtet werden. Ruhrbarone-Autor Robin Patzwaldt, selber seit 1973 in Waltrop wohnend und mit dem Parkfest quasi aufgewachsen, fragte Waltrops Bürgermeisterin Nicole Moenikes (CDU) einmal exklusiv nach den konkreten Auswirkungen dieser für eine Stadt wie Waltrop extrem bitteren Absage und den daraus resultierenden Zukunftsperspektiven der Veranstaltung.
So, liebe Freunde und Kritiker der Ruhrbarone, jetzt haben wir den (ersten) Corona-April quasi auch schon wieder gemeinsam überstanden. Trotz aller Probleme und Sorgen rund um die derzeit alle Schlagzeilen beherrschende Pandemie.
Gut sechs Wochen schon leben wir alle zusammen inzwischen im absoluten Ausnahmezustand. Und doch kann man festhalten, im Großen und Ganzen kommen wir mit der Situation als Gesellschaft doch bisher deutlich besser klar, als man das zunächst hätte befürchten können.
Klar, an vielen Stellen hakt es noch mächtig, vieles könnte zweifelsohne auch schon deutlich besser geregelt sein und in vielen gesellschaftlichen Bereichen fällt es nach wie vor schwer einen konkreten Weg aus der Krise zu erkennen.
Trotz all dieser verbleibenden Sorgen und der zahlreichen Herausforderungen für die Zukunft, möchte ich an dieser Stelle heute einmal kurz ‚Danke‘ sagen.
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