Es gibt etwas Neues aus dem Ruhrbaronski-Haus: eBücher. eBücher? Ja, eBücher.
Wir probieren da mal was, und zwar das Publizieren von mehreren Artikeln, unseren Kellerleichen als eBook.
Den Anfang mache ich – mit einer Artikelserie, die sich mit dem Wechselspiel zwischen „Humanisten“ und PEGIDA beschäftigt hat.
Es ist ein Testballon: wir freuen uns über konstruktive Kritik, labendes Lob und hetzerischen Hass dazu in den Kommentar. Nein, ehrlich. Tun wir wirklich. Sowohl was Inhalt, als auch Form als auch das Universum und den ganzen Rest angeht. Haut raus!
Lügenstaat – Jahrelange Desinformation der deutschen Gesellschaft trägt besorgniserregende Früchte. Eine kontraproduktive und – laut Quellen – staatlich verordnete Willkommens- und Respektskultur zwingt uns dazu, die Augen vor spezifischen Problem und Straftätern verschlossen zu halten.
Dabei zeigen die Zahlen und Fakten ebenso eindeutig, wie das persönliche Erleben in unseren Städten: so geht es nicht mehr weiter! Wo etablierte Parteien, wo Hauptstrommedien schweigen, trauen sich die Ruhrbarone sagen offen und ehrlich „Nein!“ zu sagen. Stehen Sie an unserer Seite? Oder sind Sie Feind der Demokratie und unseres Landes?
Heute feiert Pegida in Duisburg Jubiläum: Seit einem Jahr ziehen Wutbürger und Neonazis durch die Stadt. Für heute rechnet die Polizei mit bis zu 700 Demonstranten auf Seiten von Pegida. Zahlreiche Gruppen haben indes Gegenproteste angekündigt. Wir sind vor Ort und berichten live.
Seit einem Jahr versammeln sich in Duisburg jeden Montag Rechte. Zum 44. Mal marschiert Pegida NRW heute vor den Hauptbahnhof. Über das Jahr wurde aus dem Montagsspaziergang besorgter Bürger ein Szenetreff von Nazis und von Hools. Und die Zivilgesellschaft nahm dies stoisch hin.
Duisburg vor einem Jahr, schweinekalt wie heute Abend.
Die Eisenhüttenstadt scheint einig wie in besten Zeiten, 4000 Menschen versammeln sich vor dem Stadttheater. Federführend zusammengetrommelt vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DBG). Der junge Oberbürgermeister Sören Link (SPD) redet Tacheles: „Hier und heute zeigen wir der Pegida, welcher Geist durch unsere Stadt weht. Wir lassen unsere Stadt nicht spalten in Christen und Muslime. Lassen Sie uns heute und in Zukunft daran arbeiten, dass Duisburg eine Stadt des friedlichen Miteinanders vieler Kulturen bleibt. Zeigen wir miteinander unsere Stadt von ihrer besten Seite.“
Als Zeichen des Protestes gegen die Rechten am Hauptbahnhof erloschen die Lichter zentraler Gebäude: Im Rathaus, am Stadttheater, auf dem Stadtwerketurm, an der Salvatorkirche, im Landschaftspark Nord. Auch der Duisburger Handel zeigte Flagge, die Goldene Treppe im Einkaufszentrum Forum und das Gebäude der Sparkasse am Kuhlenwall hüllten sich in Dunkelheit.
Doch das wars dann schon, diese grosse Manifestation der Zivilgesellschaft am 19. Januar 2015 war die einzige ihrer Art.
In Köln wollen heute Neonazis und andere rechtsextreme Gruppen aufmarschieren. Unter dem Label „Pegida NRW“ rufen sie zum „Schutz“ der Kölner Bürger gegenüber Migranten auf. Ihre Demonstrationsroute haben sie bewusst auf den Weg der „Hooligans gegen Salafisten“ Demonstration von 2014 gelegt bei der über 50 Polizeibeamte von Rechtsextremen verletzt wurden.
Daneben haben Nazi-Gegner ab 12 Uhr Proteste gegen den rechten Aufmarsch angekündigt. Wir werden das ganze vor allem über Twitter begleiten.
Für Updates aus Köln könnt ihr heute diesen Accounts folgen:
Seit 41 Wochen demonstriert Pegida NRW jeden Montag Abend am Duisburger Hauptbahnhof. Nur einmal, im Januar, kam es zu einer Gegenreaktion aus der Stadtgesellschaft: SPD, DGB und Kirchen mobilisierten 4000 Menschen vor das Stadttheater. Gestern mobilisierte die Antifa aus NRW – es kam zu hässlichen Szenen und Verletzten durch Polizeigewalt.
Das Lagebild in Duisburg? Es ist komplex.
Vor allem, weil das politische Establishment der Pegidahauptstadt NRW die drei Affen macht: Die fortandauernden Pedidademos sollen einfach totgeschwiegen werden.
Das empfiehlt der Lokalchef einer Tageszeitung der Eisenhüttenstadt in seinem Leitartikel, eine laufende Berichterstattung über den brauen Spuk würde diesen aufwerten, man käme seiner Berichterstattungspflicht jedoch nach, indem man über Verkehrsstörungen, verursacht durch Demos, berichtete.
Auch DGB und Kirchens haben Manschetten, gegen Pegida mobil zu machen. Aus dem DGB hört man, man kriege nicht mehr genug Mitglieder auf die Strasse. Die christlichen Kirchen teilen das irrige Aufwertungsargument des Lokalchefs.
Dabei weiss man mittlerweile selbst bei Duisburgs Polizei, dass die rechte Meute, die Montags regelmässig nach Duisburg strömt, „mindestens zur Hälfte der Hogesa- bzw Hooliganszene zuzurechnen ist“. Militante Rechtsradikale also.
In kaum einer Revierstadt zeigt sich Pegida so regelmässig wie in Duisburg. Am gestrigen Montag fand deren 36. Abendspaziergang statt. Dieweil bemängelt die Antifa-Szene mangelnde Unterstützung aus der Stadtgesellschaft.
Kurz nach sieben Abends, Hauptbahnhof Duisburg. Fast im Gleichschritt marschiert eine Rotte von 50 Hooligans durch die Bahnhofshalle hin zum Vorplatz, Richtung Innenstadt. Rund um das Stadion formieren sich die Jungs auch zur Division – eine rechtsgerichtete Fanvereinigung des Meidericher Spielvereins.
Doch sie sind gerade nur so dumm wie ein Toastbrot: Auf ihrem Transparent glänzen die Deutschenfreunde mit orthografisch inkorrekter Schreibweise und anatomisch wunderlichen Daumen.
Auf dem Bahnhofvorplatz reihen sich die Däumlinge vorne ein. Der erste Redner freut sich, „viele bekannte Gesichter begrüssen zu können“. Die Rede ist ausserdem von „Neubürgern, die Krieg in unseren Staat bringen“, diese Menschen passten nicht zu „unserer Kultur, zu unserem Land“.
Nicht fehlen darf das übliche Geschimpfe auf die Lügenpresse, noch gäbe es viel zu tun, man liesse sich „von der Politik und der Presse nicht entmutigen“.
Zäh zieht sich die Zeit, nach zwei Reden folgt ein Umzug ums Karree.
Danach ein dritter Redner, der höchstselbst unfreiwillig komisch wirkend, die Bundeskanzlerin beschimpft: „Merkel sieht aus wie ein Brötchen, so seh‘ ich nicht aus, wenn ich mir eine Woche die Lampe begossen habe.“
Dieweil ist bei den Gegendemonstranten die Stimmung höchstens leidlich.
Von denen wird beklagt, dass die Polizei ihre angemeldete Demonstration während der letzten Wochen in den Hintergrund rücke. Tatsächlich ist es nurmehr der Pegidademo erlaubt, den zentralen Bahnhofsvorplatz zu bespielen. Während die Gegendemo hinter Flatterband und Sichtsperre durch Einsatzfahrzeuge in den Hintergrund abgedrängt wurde.
Und: Der aktuelle Pegidaprotest, der mittlerweile seit einem dreiviertel Jahr einen der zentralen öffentlichen Räume Duisburgs in Beschlag nimmt, wird mittlerweile in der Hauptsache nur noch von antiimperialistischen Kräften rund um die lokale Linkspartei getragen – diese Linken sind also verlässlich bei der Stange geblieben.
Bürgerliche Spektren, wie die Grünen, liessen es sich gestern Abend gar angelegen sein, zu einer nebengleisigen Paralellveranstaltung einzuladen. Gewerkschaften und Sozialdemokraten liessen sich ebenfalls nicht blicken.
Was die offiziellen Zahlen der Polizei erklärt: 120 Gegendemonstranten standen 230 Pegidisten gegenüber.
Könnte aber nicht ganz Duisburg, nächsten Montag, am 9. November, am Gedenktag der Pogromnacht auf die Strasse gehen gegen Rechts, also auch gegen Pegida?
Ende Januar noch kam es vor dem Duisburger Theaterplatz zu einer Kundgebung mit 4000 Menschen veranstaltet von den 40 wichtigsten Organisationen der Stadt. Einschliesslich der Kirchen. Unter Federführung des DGB.
Doch bislang ist nichts in Planung.
Aus Führungskreisen des Duisburger DGB heisst es zur Stunde (13:38 Uhr):
„Es gibt keinen Aufruf zu einer Gegenveranstaltung, Ende der Woche werden die Vorstände die Situation einschätzen, wir lassen uns das Drehbuch nicht von rechten Hetzern vorschreiben.“
Armseliger können die Gewerkschaften, kann die Duisburger Zivilgesellschaft ihre Ignoranz nicht verbrämen.
Terroranschläge, Attentate und terroristische Vereinigungen entstehen nicht aus dem Nichts. Nichts entsteht aus dem Nichts. Im zweiten Teil der dreiteiligen Artikelserie zur Entstehung einer neuen terroristischen Bewegung in Deutschland geht Sebastian Bartoschek der Frage nach, aus welchen Organisationen, Parteien und Strömungen sich eine neue terroristische Bedrohung zusammensetzt.
Zunächst einmal gilt es, sich zu bedanken. Für all den Zuspruch, die Ablehnung und die Diskussionsbereitschaft zum ersten Teil dieser Artikelserie. In verschiedenen sozialen Medien bin ich mit Leserinnen und Lesern in den Austausch getreten und habe manch einen interessanten Gedanken gelesen, den ich mit aufgenommen habe.
Am Montag zogen 9.000 PEGIDAler*innen durch Dresden, am Wochenende zuvor demonstrierten über 100.000 Menschen gegen den freien Handel mit den USA. Im Nachgang zeigten sich Kommentatoren überrascht – sei es über antisemitische und nationalistische Töne am Wochenende oder über zwei Galgen am Montag, die per Beschriftung nahe zu legen versuchten (was bei PEGIDA-Schlümpf*innen natürlich immer so eine Sache ist), dass diese Hinrichtungswerkzeuge für die Kanzlerin und den Vizekanzler gedacht sind. Diese Überraschung wiederum überrascht. Für mich ist sie nur der Zwischenstopp zu einer neuen Terrororganisation in Deutschland, deren Herkunft, Strömungen und Organisation ich in den nächsten drei Wochen zu skizzieren versuchen werde.
Was haben wir nicht über die PEGIDA-Trottel und ihre wirren Forderungen in den letzten Wochen und Monaten gelacht. Nun gehört PEGIDA der Vergangenheit an, kaum jemand kommt noch zu den Spatzenhirngängen. KAUM JEMAND? Na, da muss doch falsch gezählt worden sein. Weltverschwörung. Lügenpresse. Erdbeereis! Und deswegen schlägt PEGIDA-Anwalt Lorek ein revolutionäres Zählverfahren vor.
Sollte jemanden die Pointe entgangen sein (so bspw. dem einen PEGIDA-Trottel, der hier manchmal mitliest): die Dame tut mehrere Geldstücke rein. Und Lorek sagt dazu nix.
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