Bizarre Querfront – Salafisten im Schulterschluss mit Islamhassern, einem Journalisten und der Mahnwache

Joel_Kayser_AnsaarDer vom Verfassungsschutz Nordrhein-Westfalen als extremistisch- salafistische Organisation beobachtete Verein Ansaar International e.V. mit Stammsitz in Düsseldorf baut seine weltweiten Aktivitäten weiter aus. In Syrien baut Ansaar ein Witwen- und Waisenhaus und ein Krankenhaus und organisiert Hilfs-Konvois aus Deutschland in die syrische Kriegsregion. Neu ist das Streben nach einer Querfront. Ansaar-Chef und Ex-Hip Hop Sänger Joel Kayser versucht den Schulterschluss zwischen Islamisten, Islamfeinden und antisemitischen Verschwörungstheoretikern. Er traf sich mit einem Vertreter der Mahnwache München, mit dem Islamhetzer Curd Schumacher und holte sich den Journalisten und Hamas-Versteher Martin Lejeune als Reisereporter mit ins Boot.

Martin Lejeune begleitete als Reporter einen Hilfskonvoi für Syrien bis an die türkisch-syrische Grenze. Nachdem der Transport in Aleppo eingetroffen ist, postet Lejeune begeistert: „Für mich sind diese Menschen Helden der Menschlichkeit“. Obwohl der Verein mit bekannten Salafistenpredigern eng zusammenarbeitet und gute Kontakte zum Islamisten-Promi Pierre Vogel pflegt, hat sich Lejeune den Hilfsverein nach seinen Worten bewusst ausgesucht. Viele Probleme in der Welt würden durch „informelle Reiche“ verursacht, so Lejeune. Er sagt: „Das ist ein System der internationalen Ausbeutung. Deswegen finde ich gut, dass Organisationen wie Ansaar dagegen arbeiten.“

In den Videos auf der Ansaar-Facebook-Seite klingt der Reporter wie ein PR-Mann: Er lobt, dass die Organisation keine politischen Ziele habe und rein humanitär handele. Doch ganz uneigennützig ist Ansaars Hilfe nicht, sie bietet die Chance, Wohltätigkeit mit islamistischen Botschaften zu verbinden.

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Wo terrorverdächtige Islamisten Hilfe finden

B. Falk vor dem OLG Düsseldorf
B. Falk vor dem OLG Düsseldorf

Heute steht im Düsseldorfer Oberlandesgericht der zweite Prozesstag im Verfahren gegen Marco G. und drei weitere Islamisten an. Ihnen wird vorgeworfen, im Dezember 2012 eine Bombe im Bonner Hauptbahnhof platziert und einen Anschlag auf Markus Beisicht, den Vorsitzenden der rechten Gruppe „Pro NRW“ geplant zu haben. Das Zuschauerinteresse am Terrorprozess war schon beim ersten Verhandlungstag vor zwei Wochen nicht sehr groß, diesmal wird es wohl deutlich geringer ausfallen. Doch ein Mann wird auch heute wieder im Gerichtssaal sitzen, um die Angeklagten zu unterstützen: Bernhard Falk, ehemaliger Linksterrorist, und bekennender Al-Qaida-Anhänger. 

Schon der erste Prozesstag im Düsseldorfer Verfahren verdeutlichte, welche Rolle Falk im islamistischen Terrornetzwerk spielt. Als am Abend die Frage erläutert wurde, ob die Inhaftierten Fußfesseln tragen müssten, wurde Horst Salzmann, Vertreter der Generalbundesanwaltschaft, sehr deutlich. Marco G. und Bernhard Falk hätten sich bei einem Gefängnisbesuch Falks über „Gefangenenbefreiung“ unterhalten. Außerdem hätte der Angeklagte in einem Brief genaue Angaben über die Anzahl und Bewaffnung der bei Transporten begleitenden Beamten gemacht. Bernhard Falk findet das alles gar nicht so wild. Es sei „naiv“ von Marco gewesen, im Beisein von BKA-Beamten über so etwas zu sprechen, aber „aus theologischer Sicht hat Marco Recht“, und es sei „eine Pflicht“ muslimische Gefangene zu befreien. Mit „Gefangenschaft“ kennt Bernhard Falk sich aus. Nach einer Anschlagsserie in den 1990er Jahren saß Falk bis 2008 im Gefängnis.

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