Fanrandale und Pyrotechnik – Die aktuellen Zustände in vielen Stadien sind alarmierend!

Pyrotechnik beim Duell St. Pauli gegen HSV. Archiv-Foto: Daniel Jentsch

Die Corona-Pandemie hat den Fußballfans in den vergangenen Jahren schwer zugesetzt. Über viele Monate war der Zugang zu den Stadien hierzulande eingeschränkt, oder sogar völlig unmöglich. Die ungeliebten Geisterspiele verleideten einem lange den Spaß an diesem eigentlich so tollen Sport. Und auch Begegnungen mit Teilzuschauermengen, wie sie zwischenzeitlich durchgeführt wurden, waren für Fans und Spieler nicht der Hit. Stimmungstechnisch, aber auch aufgrund des unverändert hohen Gesundheits-Risikos für die Zuschauer.

Groß war daher die Freude, als diese Einschränkungen bei Großveranstaltungen zuletzt wieder wegfielen. Seit Saisonbeginn 2022/23 sind Corona-Einschränkungen im Fußball eigentlich jetzt schon gar kein Thema mehr. Obwohl das Virus natürlich noch immer da ist und auch eine Ansteckung mit dem Corona-Virus natürlich nicht nur noch immer möglich ist, sondern eben auch ganz konkret droht. Der Alltag hat uns auch in diesem Bereich des Lebens trotz allem inzwischen weitestgehend wieder, was das betrifft.

Leider sind damit zugleich aber auch viele unschöne Randerscheinungen des modernen Profifußballs auf die Tagesordnung zurückgekehrt. Manche sogar scheinbar mehr als vor der Pandemie. Fanrandale und die Debatten über Pyrotechnik in den Stadien zum Beispiel. Kaum noch ein Spieltag, egal ob in Bundesliga oder auf internationalem Parkett, an dem diese Unarten nicht zu beobachten wären. Fast hat man den Eindruck, einige Chaoten wollen hier derzeit nachholen, was ihnen seit dem Frühjahr 2020 meist durch die Restriktionen verwehrt blieb.

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Zerstören die Ultras jetzt den Fußball?

Pyrotechnik: Schön anzuschauen aus der Entfernung, aber im Stadion verboten! Foto: Daniel Jentsch

Das Rad im Profifußball dreht sich in diesen Tagen rasend schnell weiter. Gerade noch Fußball-Wochenende in der Bundesliga, steht in der Mitte dieser Woche schon wieder DFB-Pokal auf dem Programm. Offiziell zumindest.

Nach den jüngsten Stör-Aktionen der Ultras ist nämlich zu befürchten, dass wir nach den Begegnungen des 1. FC Saarbrücken gegen Fortuna Düsseldorf, Schalke 04 gegen Bayern München, Bayer Leverkusen gegen Union Berlin und Eintracht Frankfurt gegen Werder Bremen am Ende doch wieder schwerpunktmäßig über andere Dinge diskutieren müssen: Den Egoismus der Ultras. Bringen wir es auf den Punkt: Machen die Ultras jetzt den Fußball kaputt?

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DFB- und Hopp-Kritik, Pyro- und Montagsspiel-Debatte: Viele Ultras nehmen sich zu wichtig!

Ultras in Aktion. Foto: Daniel Jentsch

Man kann am DFB und auch an Dietmar Hopp viel kritisieren. Die Art, wie sich der Profi-Fußball in vielen Bereichen auch dank der Mithilfe des Verbandes und des prominenten Mäzens seit Jahren entwickelt, die gefällt vielen Fußballtraditionalisten nicht. Auch ich tue mich in vielen Bereichen schwer diese Entwicklungen so gutzuheißen, geschweige denn sie zu unterstützen.

Womit ich mich inzwischen jedoch mindestens genau schwer tue, so wie die große Mehrheit der Fußballfans in diesem Lande wohl auch, das ist das Verhalten vieler sogenannter ‚Ultras‘, die sich als die wahren ‚Bewahrer der Fußballtradition‘ sehen, sich sogar als die besseren bzw. ‚einzig wahren‘ Fans verstehen. Hier nehmen sich offenkundig einige Zeitgenossen inzwischen viel zu wichtig.

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Sicherheitswahn und Freiheit

dom_koeln

Die Ereignisse in der Silvesternacht rund um den Kölner Dom und den Kölner Hauptbahnhof sind widerlich. Ein enthemmter Mob, der Frauen zu Freiwild erklärt, bestiehlt und erniedrigt, hat in dieser Nacht gewütet. Das Ausmaß der Ereignisse von Köln ist bislang noch unklar. Noch immer melden sich Opfer der Übergriffe bei der Polizei. Doch obwohl die Dimension der Verbrechen unbekannt ist und die Hintergründe der Täter äußerst fraglich sind, haben einige Kommentatoren aus Politik und Medien schon Antworten gefunden. Es sind die immer gleichen Antworten, nachdem es Straftaten im großen Umfang gegeben hat. Mehr Polizei, mehr Überwachung, und da es sich bei den Tätern um Migranten handeln soll: „Abschieben, Abschieben, Abschieben“.

Der Rechtsstaat solle hart durchgreifen, ist eine Forderung, die selbst Bundeskanzlerin Merkel gestellt hat. Nun sollte die Bundeskanzlerin am besten wissen, dass der Rechtsstaat nicht hart oder sanft durchgreift, sondern eben nach den Gesetzen. Für die Ereignisse von Köln bedeutet dies, dass Täter identifiziert werden müssen und dass diesen individuell Taten zugeordnet werden müssen. Darauf folgen Strafverfahren, bei denen unabhängige (!) Richter ein individuelles Strafmaß festlegen, das für die angeklagten Taten angemessen ist. So funktioniert der Rechtsstaat.

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2. Liga: Pyrotechnik mal anders


Interessante, neue Variante einer ‘Pyroshow’ gestern Abend vor dem Zweitligaspiel des FC St. Pauli gegen Greuther Fürth.

Was hier so aussieht als würde der Dachstuhl eines größeren Gebäudes in der Nachbarschaft des Stadions brennen, ist bei näherem Hinsehen lediglich ein beim Einmarsch der Mannschaften auf dem Dach des benachbarten Hochbunkers in Gang gesetztes Pyro-Feuerwerk, wie man es in dieser Form so wohl auch noch nicht gesehen hat.
Das Pyro-Verbot des DFB sollte von den Organisatoren so offensichtlich auf ungewöhnliche Art und Weise umgangen werden.
Genützt hat diese ungewöhnliche Art der Unterstützung am Ende übrigens auch nichts. Der Tabellenletzte der 2. Liga aus Hamburg verlor das Spiel gegen die Franken mit 0:1.

Pyrotechnik: Griechen setzen mal wieder ganz eigene Maßstäbe


Schier unglaubliche Bilder kursieren aktuell (mal wieder) vom griechischen Fußball im Internet.

Vor dem Ligaspiel zwischen PAOK Saloniki und Olympiakos Piräus kam es am vergangenen Wochenende in Thessaloniki nicht nur zu schweren Auseinandersetzungen, im Stadion empfingen die PAOK-Fans beide Teams zudem mit einer riesigen ‚Pyroshow‘.

 
Dagegen wirken ähnliche Vorfälle in deutschen Stadien, welche auch zuletzt immer wieder zu Geldbußen durch die Sportgerichtsbarkeit führten, geradezu ‚nicht erwähnenswert‘.

Video von Bochumer ‚Pyroshow‘ gegen St. Pauli spaltet die Meinungen


In den sozialen Netzwerken kursiert aktuell ein Video der Ultras aus Bochum, welche vor dem Heimspiel des VfL gegen den FC St.Pauli am 05.12.14 ihr 15-jähriges Bestehen mit einem spektakulären Pyrofeuerwerk feierten.
Für die einen ein faszinierendes Highlight der Fankultur, optisch gelungen und respektvoll bis bewundernd kommentiert. Für die Kritiker jedoch nur ein weiterer Beweis ihrer Vorurteile gegen die Ultraszene, welche aus Ihrer Sicht unverantwortlich mit Pyrotechnik hantiert und am Fußball eigentlich gar nicht wirklich interessiert ist, lieber sich selbst in den Mittelpunkt des Spieltags stellen will.
Die Diskussionen über die Ultra-Szene, auch das häufig damit verbundene Pro und Contra zum Thema Pyrotechnik, sind so alt wie diese Szene selbst.
Eines haben die Ultras in Bochum vor dem Heimspiel gegen die Vertretung des FC St. Pauli aber eindrucksvoll erreicht. Die Beachtung weiter Teile der Szene ist ihnen nach dieser Aktion gewiss. Dazu trägt auch das aktuell stark verbreitete Video bei.

Kampf gegen Homophobie – Der FC St. Pauli geht voran!



Fast hätte man es angesichts der Negativberichterstattung über Fußballfans ja schon vergessen: In letzter Zeit konnte man, glücklicher Weise, ja auch schon häufiger kleinere Aktionen gegen Homophobie und für mehr Toleranz in den Stadien der Republik beobachten.

Der Hamburger Zweitligist FC St. Pauli hat am vergangenen Wochenende jedoch ganz eindeutig neue Maßstäbe in diese Richtung gesetzt und sich unzweifelhaft an die Spitze dieser Bewegung unter den Fans hierzulande gesetzt! Dafür gebührt ihm und zahlreichen seiner Fans Respekt und große Anerkennung.

Nun gibt es auch beeindruckendes, schönes Videomaterial davon im Netz zu bestaunen. Dieses bildet zudem einen schönen, positiven Kontrastpunkt zu der leidigen Pyro-Debatte die wir hier im Ruhrgebiet zuletzt geführt haben.

Daher möchte ich Euch dieses Positivbeispiel hier an dieser Stelle auch nicht vorenthalten.

Es gibt sie also doch noch, die toleranten, friedlichen, aber trotzdem begeisterten Fans im Lande!

Tolle Aktion! Danke! 🙂

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Nach dem Derby-Krawall: Wie will man diesen Leuten denn beikommen?

Fußball im Stadion kann so schön sein. Foto: BVB
Fußball im Stadion kann so schön sein. Foto: BVB

Auch drei Tage nach dem Revierderby spricht Fußballdeutschland noch immer über die Krawalle, die das Fußballfest des Ruhrgebietes am Wochenende in ein negatives Licht getaucht haben. Ärger mit Pyrotechnik gab es dabei aber längst nicht nur in Gelsenkirchen. Auch z.B. in Dresden und in Bochum zündelten überdrehte Gästefans.

Man sieht daran, es handelt sich keineswegs um ein Problem der Dortmunder Borussia, sondern es wird rasch deutlich, dass es eigentlich Anhänger (fast) aller Vereine zu betreffen scheint. Wobei das Augenmerk der Medien naturgemäß auf der von der Öffentlichkeit meistbeachteten Begegnung des Wochenendes lag und liegt. Und das war eben das Derby.

Nun scheinbar neu aufflammende Diskussionen über strengere Eingangskontrollen, härtere Strafen gegen ermittelte Täter usw. kursieren aktuell quer durch Medien und Internetforen.

Meiner Meinung nach wird das aber Alles nichts bringen, solange das Problem nicht an der Wurzel gepackt wird, die wirkliche Ursache bekämpft wird.

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‚IG Unsere Kurve‘ fordert den sofortigen Stopp der ‚Hetzjagd‘ auf Fußballfans

Das Stadion des BVB von innen. Foto: Robin Patzwaldt
Das Stadion des BVB von innen. Foto: Robin Patzwaldt

Zahlreiche Fußballfans quer durch die Republik kämpfen nach wie vor auf unterschiedlichen Ebenen für eine Verbesserung ihres Ansehens und gegen die sich ihrer Meinung nach zuletzt wiederholenden, unverhältnismäßigen Einsätze der Polizei in den Stadien des Landes.

Ganz aktuell wurde heute Mittag eine Erklärung der ‚IG Unsere Kurve‘, einem Zusammenschluss von Fußballfans aus der gesamten Republik, veröffentlicht, welche zu weiteren Überlegungen und Diskussionen Anlass bieten dürfte:

„Das gerade in den letzten Wochen in Dortmund, Essen und Gelsenkirchen brutale Vorgehen der Polizei gegen Fußball-Fans muss sofort gestoppt werden. Die von der Polizei durchgeführten Maßnahmen gegen die Besucher erscheinen zurzeit willkürlich und nicht mehr Ausgewogen. Auch die politische Aufarbeitung bedarf der Verbesserung.

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