Rettungsdienst: „Wer morgen sicher leben will, muss heute für Reformen kämpfen.“

Magnus Memmeler Foto : Privat

Der Entwurf des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) zur „ Reform der Notfall- und Akutversorgung: Rettungsdienst und Finanzierung“ wurde vorgelegt. Die Ruhrbarone sprachen mit Magnus Memmeler.  Neben aller Zuversicht und seiner Begeisterung sorgen ihn die föderalen Herausforderungen, der Standesdünkel und die Besitzstandsängste der Beteiligten.

Ruhrbarone: Herr Memmeler, das in der vergangenen Woche veröffentlichte Papier des BMG hat für viele spontane Reaktionen und für einen Niederschlag in den Medien gesorgt. Bei unserer Anfrage, ob Sie sich zu dieser großen Reformidee äußern wollen, blieben Sie recht gelassen und haben darauf verwiesen, dass das Thema auch noch eine Woche später interessant ist.

Woher kommt diese plötzliche Gelassenheit, obwohl aktuelle Themen doch sonst auch direkt von Ihnen aufgegriffen werden? Taugt das Papier etwa nichts?

Memmeler: Das Papier ist aus meiner Sicht großartig, weil es von vornherein gut in flankierende Reformen eingebettet platziert wurde. Außerdem greift es die von der Bertelsmann Stiftung und der Björn Steiger Stiftung angeregten Novellierungen auf, über die wir hier bereits berichtet hatten. Endlich soll der Rettungsdienst als medizinische Leistung wertgeschätzt werden und nicht länger auf den Transport von A nach B reduziert bleiben, bei dem halt nebenbei Leben gerettet wird. Nebenbei wurden hier zahlreiche Schnellschüsse korrigiert, die den Novelierungsversuch der Notfallversorgung durch Jens Spahn einst unweigerlich scheitern ließen.

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Dieser FIFA ist nicht mehr zu helfen!

Foto: Robin Patzwaldt

Es war eine Nachricht, welche die Sportinteressierten unter unseren Lesern nicht überrascht haben dürfte. FIFA-Präsident Gianni Infantino ist am Donnerstagvormittag auch ohne die Unterstützung aus Deutschland in seinem Amt bestätigt worden.

Der 52 Jahre alte Schweizer wurde beim Kongress des Fußball-Weltverbands in Kigali erneut an dessen Spitze gewählt. Die Abstimmung erfolgte in der ruandischen Hauptstadt per Akklamation. Die Delegierten zeigten mit Applaus ihre Zustimmung. Infantino war der einzige Kandidat. „Alle, die mich lieben, alle die mich hassen, ich weiß, es gibt da ein paar – ich liebe euch alle“, sagte Infantino nach seiner Wahl und sorgte damit einmal mehr für viel Aufsehen und Diskussionen.

Wer sich hier noch an die Hoffnungen erinnert, mit denen Infantino einst zum Nachfolger seines vielkritisierten Landsmannes Sepp Blatter gewählt wurde, der kann über sein Wirken in den vergangenen Jahren eigentlich nur bitter enttäuscht sein.

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Nein zur Modernisierung: Hat Papst Franziskus die letzte Chance vertan seine Kirche zu retten?

Foto: Robin Patzwaldt

Als jemandem der schon im Jahre 1996 aus der Katholischen Kirche ausgetreten ist, könnte es mir eigentlich völlig egal sein, was der Papst sagt. Doch als gestern die Nachricht die Runde machte, dass es Papst Franziskus entgegen der Hoffnung vieler Gläubiger nicht über das Herz gebracht hat seine Organisation zu modernisieren, da hat mich das schon einige Zeit beschäftigt.

Franziskus ist damit nicht dem Votum der Amazonas-Synode vom Oktober gefolgt, die wünschte, dass in Ausnahmefällen auch verheiratete Männer der Eucharistie vorstehen können. Nur geweihten und damit zölibatär lebenden Priestern bleibt das vorbehalten.

Auch dem Wunsch vieler verbliebener Aktiver ein Weiheamt für Frauen zumindest zu diskutieren lehnte das Kirchenoberhaupt ab. Der Papst fand in seiner Erklärung viele freundliche Worte. Konkrete Schritte der Modernisierung fanden kritische Geister darin hingegen kaum.

Hat er damit die letzte Chance auf eine Neuausrichtung der Kirche verpasst, bevor sie in unseren Breiten endgültig in der Bedeutungslosigkeit verschwindet?

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Braucht die Bundesrepublik ein Langfrist-Parlament?

Beurkundungsseite der Verfassungsurkunde Foto: Andreas Praefcke Lizenz: Gemeinfrei

Siebzig Jahre ist unser Grundgesetz kürzlich geworden. Es ist ein gutes, ein sehr gutes Grundgesetz. Aber es ist Zeit für eine grundsätzliche Reform.

Die Bundesrepublik hat eine der besten Verfassungen der Welt, ganz bestimmt die beste der deutschen Geschichte. Trotzdem fühlen immer mehr Menschen, dass unser politisches System an Leistungsfähigkeit eingebüßt hat, dass politische Entscheidungen unbefriedigend sind, sich nur an kurzfristigen Vorteilen der einen oder anderen kleinteiligen Interessengruppe orientieren, dass das Große und Ganze aus dem Blick verschwunden ist. Kurzum, dass irgendwo, irgendwie der Wurm drinsteckt.

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