Rechtepoker um die Bundesliga: Fans zahlen die Zeche

Die Sky-Zentrale in München. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

Fußballfans in diesem Land beschäftigte in dieser Woche die Vergabe der Übertragungsrechte an der Bundesliga ab dem kommenden Sommer bis 2029. Dabei gab es im Vergleich zur bisherigen Aufteilung einige Änderungen. So wechselte die beliebte Konferenz der Samstagnachmittagsspiele von Sky zu DAZN. Sky sicherte sich hingegen die Rechte an den Freitagabendspielen, die bisher DAZN besaß. Das Top-Spiel der 2. Bundesliga am Samstagabend im Free-TV wechselte von Sport1 zu RTL.

Ansonsten blieb vieles beim Alten. Wer alle Spiele sehen möchte, braucht weiterhin Abonnements bei Sky und DAZN. Die Vertreter der beteiligten Sender präsentierten sich nach der offiziellen Bekanntgabe der neuen Regelungen wenig überraschend allesamt als Sieger. Auch die DFL betonte, dass sie mit dem Ausgang sehr zufrieden sei, da dieser finanziell höhere Einnahmen als die bisherigen Verträge bringt. Nur eine Gruppe wurde dabei offenbar vergessen: die Fußballfans im Land.

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Der TV-Kommentator Frank Buschmann nimmt sich einfach zu wichtig

Ein Football. Quelle: Wikipedia, Lizenz: gemeinfrei

Da isser ja wieder! Nachdem sein Name in den vergangenen Tagen ausnahmsweise einmal nicht groß öffentlich diskutiert wurde, drängt sich Kommentator Frank Buschmann jetzt offenbar wieder mit aller Macht zurück in die Schlagzeilen.

Gegenüber ‚Bild‘ bestätigte der 59-Jährige offenbar, dass er seine Tätigkeit als NFL-Kommentator von RTL nach nur einer Saison wieder beenden werde. Wie auch dwdl.de heute zu berichten weiß, wird es keine weiteren Einsätze Buschmanns mehr als RTL-Football-Reporter geben, wenn im Herbst 2024 die neue Saison in der nordamerikanischen Vorzeige-Liga ansteht.

„Ich habe in den letzten Wochen und Monaten viel nachgedacht, in mich hineingehört und mich letztlich dazu entschieden, meinen Vertrag bei RTL NFL nicht mehr zu verlängern“, wird Buschmann, der im Februar schon darauf verzichtet hatte, den Super Bowl zu kommentieren, dort zitiert.

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Was muss eigentlich noch passieren, dass sich der DFB endlich von Oliver Bierhoff trennt?

Foto: Robin Patzwaldt

Die Außendarstellung des DFB in Sachen Fußball-WM in Katar ist und bleibt ein großes Ärgernis. Seit Jahren schon stören sich viele Fußballfreunde an der Tatsache, dass das Turnier, das im Herbst 2022 über die Bühne gehen soll, überhaupt in den Wüstenstaat vergeben wurde. Das Klima, die Arbeitsbedingungen für die Arbeiter an den Stadien, die fehlende Fußballkultur, die Menschenrechtsthematik insgesamt usw.. Die Liste der kritikwürdigen Punkte an der Entscheidung der FIFA ist schier endlos. Auch hier im Blog haben wir darüber ja schon häufiger diskutiert.

Aktuell darf sich die Öffentlichkeit einmal wieder über das Verhalten von Oliver Bierhoff ärgern. Die Kollegen von RTL/ntv konfrontierten den DFB-Geschäftsführer jüngst mit ihren Recherchen über den Umgang mit Mitgliedern der LGBTIQ+-Gemeinschaft in Katar und filmten dessen Reaktion darauf.

Bierhoff gab sich ihnen gegenüber entsetzt und offenkundig völlig überrascht über das ihm gezeigte Film- und Ton-Material, in dem Menschen vom entwürdigenden Umgang mit ihnen vor Ort berichten und über Repressalien und Bedrohungen berichten. Der DFB-Geschäftsführer Nationalmannschaften und Akademie Oliver Bierhoff reagierte damit, wie es von ihm hierzulande von der großen Mehrheit der Menschen  auf den ersten Blick sicherlich erwartet wird, zeigte sich erschrocken und hat den Zuschlag für Katar für die Fußball-Weltmeisterschaft grundsätzlich kritisiert.

„Wie konnte die FIFA die Vergabe in dieses Land geben?“, fragt der 54-Jährige als Reaktion auf Recherchen von RTL/ntv im Zusammenhang mit dem Umgang mit Homosexuellen im Emirat. Doch als Zuschauer dieses Interviews fragt man sich als erstes: Wie lange kann und will sich der DFB eine solche Führungskraft wie Oliver Bierhoff eigentlich noch leisten?

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Absteiger des Jahres? Clemens Tönnies scheint noch immer nicht begriffen zu haben

Clemens Tönnies. Quelle: Wikipedia, Foto: Susanne Freitag (susi@fotodesignfreitag.de), Lizenz: CC BY-SA 3.0

Für Clemens Tönnies verlief das Jahr 2020, nun, nennen wir es einfach mal suboptimal. Sowohl in seiner Eigenschaft als Schalke-Boss als auch im Umfeld seines Schlachthofes in Ostwestfalen hagelte es monatelang massive Kritik an dem 64-Jährigen.

Seinen Job als Aufsichtsratsvorsitzender des FC Schalke 04 verlor er nach langem Ringen Mitte 2020. Als Eigentümer der Tönnies-Gruppe mit Sitz in Rheda-Wiedenbrück sah sich der Unternehmer über Monate hinweg ebenfalls mit massiver Kritik an seinem Verhalten als Geschäftsmann konfrontiert, tauchte in der Folge dessen über Wochen regelrecht aus der Öffentlichkeit ab. Das öffentliche Getöse zwang ihn in die Deckung, was für eine sich traditionell gerne und häufig darstellende Persönlichkeit wie Tönnies völlig ungewöhnlich war.

Nach monatelangem Schweigen äußerte sich Tönnies jetzt gegenüber RTL/n-tv-Reporterlegende Ulrich Klose erstmals wieder öffentlich, in einem in der heimischen Firmenzentrale geführten Interview. Wer hier nun einen verunsicherten, selbstkritischen und etwas kleinlauten Mann erwartet hatte, der sah sich getäuscht.

Tönnies scheint noch immer nicht in nennenswertem Umfang begriffen zu haben, dass er zuletzt zahlreiche, gravierende Fehler gemacht hat, die ihn in diese unerfreuliche Lage gebracht haben.

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RTL lässt bei Länderspielübertragungen gebotene Distanz zum DFB-Team vermissen

Am Freitag in Hamburg. Foto: Daniel Jentsch

Es ist vollbracht. Drei Tage nach der unrühmlichen 2:4-Niederlage gegen die Niederlande im Hamburger Volksparkstadion am Freitag siegte die DFB-Auswahl im Rahmen der EM-Qualifikation mit 2:0 in Nordirland. Obgleich auch das Spiel am Montagabend abermals keine sportliche Glanzleistung war, wurde die aufkommende Grundsatzdebatte bezüglich des Neuaufbaus nach der WM 2018 damit (zumindest vorerst) beruhigt. In Erinnerung bleiben wird uns allen der glanzlose Pflichtsieg im Windsor Park von Belfast jedoch vermutlich nicht besonders lange.

Widmen wir uns heute hier an dieser Stelle lieber einmal kurz einer scheinbar beiläufigen Beobachtung, die ich bei den jüngsten Übertragungen der Länderspiele mit Beteiligung der Auswahl Deutschlands gemacht habe, deren Auftreten mich ehrlich gesagt ziemlich irritiert: Wann ist aus der ‚DFB-Elf‘ bzw. der ‚Deutschen Mannschaft‘ bei den Reportern und TV-Experten eigentlich dieses unsägliche ‚wir‘ geworden?

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Euro 2016: Wenn die Qualifikation von ‚Qual‘ statt von ‚Qualität‘ zu kommen scheint

Gestern Abend in Leipzig. Foto: Daniel Jentsch
Gestern Abend in Leipzig. Foto: Daniel Jentsch

Es ist vollbracht! Auf den letzten Drücker machte auch die DFB-Auswahl durch das gestrige 2:1 gegen Georgien die Qualifikation für die Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich klar. Dass das ganze Unterfangen dabei bis zum letzten Spieltag dauerte, und das die Art und Weise der Qualifikation häufig mehr von ‚Qual‘ als vom Begriff ‚Qualität‘ abzustammen schien, das stimmt viele Fußballfreunde heute allerdings einmal mehr recht bedenklich.

Und das, obwohl in dieser Qualifikation erstmals 24 EM-Teilnehmer (statt wie bisher lediglich 16) gesucht wurden bzw. werden und die Qualifikationsspiele in ihrem sportlichen Wert von vielen Beobachtern im Vorfeld bereits kritisch hinterfragt wurden.

Zu aufgebläht und sportlich wenig reizvoll schien das ganze Prozedere aus Sicht der Spitzenteams, deutlich zu unattraktiv viele der angesetzten Spiele. Wenn eine deutsche Auswahl dann trotzdem bis kurz vor Schluss um die Teilnahme am eigentlichen Turnier zittern muss, bei dem man sich vom Selbstverständnis her wie selbstverständlich zu den Titelanwärtern zählt, dann herrscht jedenfalls sicherlich anschließend nicht viel Grund zu Selbstzufriedenheit, auch wenn man sich letztendlich tatsächlich, wie imn Vorfeld erwartet, doch noch als Gruppenerster über die Ziellinie geschleppt hat.

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Boris Becker und Oliver Pocher auf RTL – Lächerlich? Peinlich? Vor allem überflüssig!

Im Tennissport war Boris Becker ein As, Quelle: Wikipedia; Foto: James Phelps; Lizenz:
Im Tennissport war Boris Becker ein As. Quelle: Wikipedia; Foto: James Phelps; Lizenz: CC-BY-2.0

Am Freitag lief auf RTL die Show „„Alle auf den Kleinen“ – Das Duell: Becker gegen Pocher“ über die Mattscheiben der Nation. Der mediale Aufschrei war bereits im Vorfeld groß. Das Echo im Anschluss ist vernichtend. Reine Unterhaltung, oder Peinlichkeit? Wie konnte Boris Becker nur so tief sinken? Vieles wurde und wird seither darüber diskutiert.

‚Nebenan‘, bei der Online-WAZ, bei ‚Der Westen.de‘, fragt man sich nun gerade, ob nicht sogar der Sender RTL vielleicht noch mehr ‚abgewrackt‘ ist als Boris Becker? 

Das Alles mag man natürlich diskutieren. Auch ich, der ich die Sendung am Freitagabend selber gar nicht gesehen habe, habe mich bei anschließender Ansicht der daraus veröffentlichten Bilder von Boris Becker und Oliver Pocher in den Medien gefragt, was wohl in die beiden Herren gefahren sein mag, sich diesen Peinlichkeiten freiwillig auszusetzen. Auch ich frage mich in dem Zusammenhang welche Programmdirektoren und ‚Fernsehmacher‘ eigentlich ein solches Programm zur Hauptsendezeit auf die Beine stellen?

Aber die eigentliche Frage die ich mir bei dieser Gelegenheit stelle ist: Was für Leute schauen sich eigentlich eine solche Sendung über die vollen 195 (!!!) Minuten freiwillig an?

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Zumwinkel Gezwitscher

Es ist jetzt nicht der ganz große Prozess, der da seit heute in Bochum gegen Klaus Zumwinkel aufgerollt wird. Dafür blieb die Schadenssumme plötzlich zu gering. Auch fehlt eine der Hauptpersonen, die nach vielen Wirren im Justizapparat nun ihren Dienst in Essen als Amtsrichterin versehen muss. Margrit Lichtinghagen sitzt dort übrigens auf der Planstelle einer erkrankten Ex-RTL-Jugendrichterin.

Am Essener Gericht munkelt man bereits, dass auch Lichtinghagen keinen einzigen Tag als Amtsrichterin arbeiten wird. Das NRW-Justizministerium soll gerade an einer auf die prominente Staatsanwältin zugeschnittenen Aufgabe arbeiten – etwa in Lehre und Ausbildung von Fahndungspersonal.

Doch auch ohne allzu hohe Strafen – Zumwinkel erklärte heute unter anderem, dass er Steuern hinterzogen ("größter Fehler meines Lebens!"), seine Steuerschuld aber beglichen habe und deshalb mit den Steuerbehörden im Reinen sei – ist es ein Prozess gegen einen bundesdeutschen Spitzenmanager. Und wer das Geschehen fast live mitverfolgen will, kann sich von Bernd Kiesewetter zutexten lassen klick. Der Bochumer WAZ-Gerichtsreporter twittert *fast* aus dem Gerichtssaal. Und das liest sich ziemlich putzig.

Abb.: flickr.com

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