3 FÜR 7 – Drei Veranstaltungen der Woche

Kulturhauptstadt demnächst mit Ministerpräsidentin? Müssen dann alle Kataloge und so neu gedruckt werden? Und all die Terminabstimmungen!! Diesmal: Drei Bands im zakk, drei Monate Ungarn in Dortmund und sieben Stücke in Mülheim.

– Ganz schlimmer Legendenabend in Düsseldorf. Punk und so. Nichts wurde von Michael Clauss vom KFC quasi als New Wave Kapelle gegründet (und war natürlich viel zu neudeutschwellig, um an The Raincoats, Au Pairs oder The Slits – Gruß an Malcolm – heranzureichen). Jetzt also großes Hallo und Ratinger Hof Wiederbelebung zum gefühlten neunten Mal in den letzten Jahren, natürlich wegen eines anstehenden neuen Albums. Mit einem von den Hosen und einem von den Godfathers sowie einer neuen Sängerin aus dem äh engen Bandumfeld. Dazu im zakk tatsächlich die Bollock Brothers und Band zum Buch, wo tatsächlich-aber-auch-noch-einmal Peter Hein und Pyrolator mitspielen.

Ganz langer Kulturaustausch in Dortmund. Unter dem U wird es mal voll, während es drinnen noch hapert: Am Freitag und Samstag sorgt die Audiodigitale für das niedrigschwellige Party-Angebot, anderes von „scene ungarn in nrw“ ist auch gut. So z.B. am Freitag kurz vorher die Eröffnung von „Agents & Provocateurs“. Das ganze Programm hier.

Deutschsprachige Gegenwartsdramatik in Mülheim. Wien, Hamburg, Düsseldorf, Dresden, Köln, Berlin und Stuttgart schicken schicke Stücke von u.a. Elfriede Jelinek (Szenenfoto von David Baltzer aus „Die Kontakte des Kaufmanns„), Roland Schimmelpfennig und Dea Loher. Das ganze Programm von „Stücke“ hier.

Nichts, Bollock Brothers, Band zum Buch am Mittwoch.
scene ungarn noch bis in den Juli hinein.
„Stücke“ von Samstag bis zum 3. Juni.

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Der Ruhrpilot

NRW: Rüttgers will kein Schwarz-Grün…Hamburger Abendblatt

NRW II: Lammert überprüft jetzt auch Parteifinanzierung der SPD…Der Westen

NRW III: Pfeiff-Konzert für Merkel und Rüttgers…Zeit

NRW IV: FDP ist an die Union gekettet…Welt

NRW V: Grüne können auch mit der CDU…Pottblog

NRW VI: Richtungswahl an Rhein und Ruhr…Telepolis

NRW VII: Politische Beben in Nordrhein-Westfalen…Stern

Debatte: André Glucksmann über die deutsch-französischen Beziehungen…Welt

Ruhrgebiet: Schluss mit dem Budenzauber…Spiegel

Duisburg: Polster statt Foster?…Der Westen

Wirtschaft: Der doppelte Cromme…FAZ

Ruhr2010: Brecht-Revue im Bahnhof Langendreer…Bo Alternativ

Ruhr2010 II: Kunst trifft Kohle…Hometwon Glory

Unis: Tausende Studenten demonstrieren vor NRW-Wahl…Ruhr Nachrichten

Sprache: Seid gegrüßt, Euer Diskurshoheit…Kontextschmiede

Umland: Biker sterben im Sauerland…Zoom

Rechte: Komplexe Rechtslage im Dortmunder „Nazi-Fall Schäfer“…Der Westen

Rechte II: Einstweilige Verfügung gegen „Pro NRW“…Solinger Tageblatt

Der Ruhrpilot

NRW: Deutschland – heimliche schwarz-grüne Republik…Welt

NRW II: Die Königsmacherin…Spiegel

NRW III: „Arbeiterführer“ in Not…Südwest Presse

NRW IV: Pro NRW Wahlk(r)ampftour, zweiter Tag…Indymedia

NRW V: Laschet sieht die Gefahr  griechischer Verhältnisse in NRW…Der Westen

NRW VI: Was (leider) zählt im NRW-Wahlkampf…Carta

NRW VII: Ergebnisse im Internet…Zoom

Wirtschaft: Neuer Thyssen-Krupp-Chef…FAZ

Ruhr2010: Erster Jazz-Echo wird in Bochum verliehen…Ruhr Nachrichten

Ruhr2010 II: Planetarium Bochum nach Umbau wieder eröffnet…Der Westen

Ruhrgebiet: „Hattingen gibt es 2020 nicht mehr“…Der Westen

Internet: Konstituierung Enquete-Kommission “Internet und digitale Gesellschaft”…Netzpolitik

Facebook: Die Mär von der Beziehungsinflation…2.0

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3 FÜR 7 – Festival-Special

Es war ja klar: Im Mai geht’s so sachte richtig los. Nein, nicht mit der Wahl zwischen ArbeiterführerInnen, sondern mit den großen Events zum Dauer-Großevent des Jahres. Gut, dass selbst beim Bäcker am Essener Hauptbahnhof zu bemerken ist, was eigentlich los ist: Es kommen Menschen in die Gegend, die anders sprechen und auftreten, Würde ausstrahlen und sich nicht sofort bei der Ankunft auf RWE-Niveau drücken lassen wollen – erst recht nicht wenn sie sogar nur Brötchen wollen. (Und S04 ist ja auch total was anderes als FCB, denn vor Arbeiterführern buckelt man hier gern, etc. Wahrscheinlich gibt es deshalb in Deutschland fast nur noch solche. Oder tun die teils nur so? Was, die alle tun nur so? Selbst die Gewerkschaften am 1. Mai? Hm.). Und damit zu: Ruhrfestspiele, Klavierfestival Ruhr, transindustriale.

Der Autor dieser Zeilen hatte sich irgendwann einmal „Für eine Literatur des Krieges, Kleist“ von Mathieu Carrière gekauft. Da war er noch ganz, ganz jung und dachte, diese Mischung aus Schauspieler und Hobbyphilosoph versus suspektem Klassiker könnte was haben. Hatte es aber nicht, schien aber eine nette Übung zu sein, frankophil gegen deutschen Ungeist anzuschreiben. Kein gutes Buch also, aber in Ehren gescheitert. (Wieso? Nein, das ist keine Schalke-Anspielung jetzt!) Und genau die Lesung ist natürlich bei den Ruhrfestspielen in Recklinghausen schon arg früh ausverkauft. Alles im Rahmen von „Kontinent Kleist im romantischen Meer“ natürlich. Da muss man erstmal drauf kommen, und es kam darauf: Frank Hoffmann. Neben Kleist (und Hölderlin, Eichendorff, Hoffmann, Novalis & Co.) gibt es aber auch noch das Fringe Festival, einiges an Kabarett, einige Aufführungen in Marl und mehr (Foto aus „Bombsong“ – wie eine Frau zur Terroristin wird. Hm.). Aber sich der Romantik über Kleist nähern (oder umgekehrt), so als Foucault-Schüler… Staun, staun, Themenwechsel.

„Hélèn Grimaud erkrankt – Alice Sara Ott spielt Programm mit Chopin-Schwerpunkt“ ist eine recht aktuelle News zum Klavierfestival. Eine weitere: Zum Eröffnungskonzert mit Jean-Yves Thibaudet und Semyon Bychkov samt dem WDR Sinfonieorchester Köln gibt es zur Stunde noch Karten. Ansonsten, eher willkürlich herausgepickt aus dem reichhaltigen Angebot: Die Goldberg-Variationen (in der Bearbeitung für zwei Klaviere von Josef Rheinberger und Max Reger) werden von Yaara Tal und Andreas Groethuysen gespielt. Es gibt seeehr viel Bach, Chopin und Schumann. Piotr Anderszewski ist da, Anne-Sophie Mutter, Helen Schneider (im Rahmen der JazzLine) und auch Chick Corea (ebenda).

Anders: Die transindustriale. Zunächst verblüfft es, dass da recht spärlich mit Informationen um sich gestreut wird. Dann fällt ein: So sind sie manchmal, die Dortmunder, wenn es um lose Reihen im Grünen geht, die sich durch den gesamten Sommer ziehen. Da heißt es zum einen „Die transindustriale soll zeigen: Dortmund ist ein Gesamtkunstwerk“ und zum anderen lakonisch „Westpark: Hippie, Multikulti“. „Live“ zu sehen, inklusive Einblicken in Interna, hier. Auch schön, mal nicht von Namen und Nummern erschlagen zu werden in dieser Aufmerksamkeit heischenden Zeit.

Ruhrfestspiele noch bis zum 13. Juni.
Klavierfestival Ruhr von Samstag bis zum 23. Juli.
transindustriale von Samstag bis September.