Als die Welt vor ein paar Jahren aufgrund der Corona-Pandemie gefühlt kurzzeitig stillstand, da war auch mein Leben von einem Tag auf den anderen nicht mehr wiederzuerkennen. Plötzlich machten wir uns alle Sorgen, wollten unseren vertrauten Alltag wiederhaben. Es herrschte die Hoffnung vor, dass das Leben nach dem Ende der Pandemie wieder ‚leichter‘, wieder einfacher sein würde. Auch bei mir.
Nun wissen wir, diese Hoffnung hat sich nicht erfüllt. Ganz im Gegenteil!
Als jemand der bereits 1996 aus der Katholischen Kirche ausgetreten ist, weil ich mich schon damals nicht länger mit der Organisation verbunden fühlte, in der ich seit Kindesbeinen an war und in deren Sinne ich von meinen Eltern über Jahre hinweg erzogen wurde, könnte es mir eigentlich ziemlich egal sein, was Papst Franziskus in diesen Tagen so von sich gibt. Als politisch interessierter Mensch ist mir das, was sich das Kirchenoberhaupt da aktuell leistet, aber schon ein paar kritische Zeilen hier im Blog wert.
Wie der Spiegel heute berichtet, will eine Mehrheit der Deutschen Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland. Ich will das auch! Und ich habe sogar eine sehr genaue Vorstellung davon, wie diese aussehen sollen…
Nadja Tolokonnikowa, geboren 1989, wuchs im sibirischen Norilsk auf. Nach dem Punk-Gebet, mit dem Pussy Riot die enge Verflechtung von Staat und Kirche in Russland kritisierten, wurde sie zu zwei Jahren im Straflager verurteilt. Seit ihrer Freilassung engagiert sich die Polit-Aktivistin für menschlichere Bedingungen im russischen Strafvollzug. In ihrem Buch „Anleitung für eine Revolution“ (2016) schreibt sie unter Punkt 73.:
„Der eine besäuft sich tagtäglich, schießt sich völlig ab, der andere treibt viel Sport, isst Ananas und widmet sich der Gesichtsreinigung. Beide werden denken, dass der andere was falsch macht. Und wenn sie sterben und zu Gott auffahren, wird der beide streng ermahnen: ‚Ein ganzes Leben stand euch zur Verfügung, und Putin hockt immer noch im Kreml. Nur Scheiße habt ihr im Kopf. IST DAS OKAY, FRAGE ICH EUCH?‘
Habt keine Scheiße im Kopf. Stürzt Diktatoren!“
Nicht nur, dass sich seit der Veröffentlichung der Anleitung für eine Revolution nichts im Kreml geändert hat, vor einem Jahr hat Putin mit seinem Überfall auf die Ukraine bewiesen, dass er seinen Traum vom neuen Sowjetreich nicht begraben hat, sondern bereit ist,
Offensichtliche Freude herrschte am letzten Freitag bei der CDU Duisburg über die Veranstaltung mit Dennis Radtke (MdEP), das erste öffentliche Event – in einem geschlossenen Raum – der Christdemokraten seit Beginn der Corona-Pandemie. Thema der Veranstaltung waren der Ukrainekrieg und die Folgen für die Menschen in Duisburg.
Etwas verspätet, der Parkplatzsituation rund um den Weihnachtsmarkt im Epizentrum von Duisburg geschuldet, traf Dennis Radtke, Mitglied des europäischen Parlments aus Bochum, im großen Saal des Wyndham Hotels in Duisburg ein. Die öffentliche Veranstaltung der CDU Duisburg ist an diesem Abend gut besucht: Circa 40 Interessenten waren am letzten Freitagabend vor Ort versammelt.
Auch im Urlaub, wenn man eigentlich negative Dinge ausblenden möchte, ist der russische Angriffskrieg Thema für Gespräche und Diskussionen. Auf Mallorca ist das nicht anders: Die völkerrechtswidrige Annexionen in der Ukraine und das Pseudo-Referendum des russischen Despoten Wladimir Putin sorgen für Gesprächsstoff.
Nicht anders war das in den letzten Tagen in unserer mallorquinischen Stammbar Ute aus Duisburg, in der in erster Linie deutsches – speziell: duisburger – Publikum verkehrt.
Längere Gespräche zur aktuellen Lage – und zur Rolle des Ex-Kanzlers Gerhard Schröder – hatte ich mit Hermann N., der früher als Finanzbeamter tätig und lange Zeit Mitglied der SPD war. Grund seines Austrittes nach der verlorenen Bundestagswahl 2005 und dem Rückzug von Gerhard Schröder aus der Bundespolitik: Sein Engagement für Gazprom und Wladimir Putin.
Ich hatte ein paar Fragen über seine Sicht – mit seiner kritischen Sicht auf das Wirken des Kanzlers,war und ist der ehemalige Genosse seiner Partei voraus – auf die Lobbyarbeit des Ex-Kanzlers für Russland.
Mit dem Slogan „Unser Land zuerst!“ startet die „AfD“ in den – vor ihr herbeigesehnten – heißen Herbst. Ehrlicher wäre der Slogan „Russland zuerst!“ – im Kreisverband Landkreis Leipzig wird, über den sächsischen Landtagsabgeordneten Jörg Dornau, seit Beginn des russischen Angriffskrieges unverblümt Kreml-Propaganda verbreitet.
Dass der aktuelle Schwung der ukrainischen Gegenoffensive nicht allen gefällt, dürfte klar sein: Die AfD ist bedrückt, Teile von DIE LINKE – allen voran ihr Putin-Groupie Sahra Wagenknecht – sind traurig, die sogenannte Querdenker-Bewegung ist bedröppelt, weil die erwartete Befreiung der Deutschland GmbH durch Putins Truppen aktuell in weite Ferne gerückt ist.
Der russlandtreuen Truppe von „Die Linke“ in Duisburg scheint die erfolgreiche Verteidigung der Ukraine und eine Niederlage der russischen Armee ebenfalls nicht zu schmecken: Und fordert in einer Resolution, die der Rat der Stadt Duisburg am Montag verabschieden soll, „dass der Export von Waffen sofort eingestellt wird.“
Seit Beginn des Ukraine-Krieges fällt die AfD im Landkreis Leipzig und ihr stellvertretender Vorsitzender, Jörg Dornau (Mitglied des sächsischen Landtages), auf Facebook durch extrem viel Verständnis für Russlands „Spezialoperation“ auf: Die bevorzugten Quellen bei den Postings sind Russia Today und die Website „Anti-Spiegel“, die von Thomas Röper aus St. Petersburg aus betrieben wird. Beide Quellen fallen unter die Kategorie „Russische Fake-News-Schleudern“.
Jetzt haben Jörg Dornau und der AfD-Kreisverband Landkreis Leipzig wieder etwas auf Facebook rausgehauen – um den Europäern die Furcht vor einem kalten Winter zu nehmen.
Gestern liefen die tapferen Widerstandskämpfer, die sich aufopferungsvoll gegen das sinistre Corona-Regime auflehnen, wieder durch das Zentrum von Duisburg.
Es wird wohl vorerst der letzte Besuch bei einem Spaziergang der Duisburger Querdenkergruppe gewesen sein: Das Organisationsteam in Duisburg ist, selbst für Querdenkerverhältnisse, überraschend unfähig.
Ich habe schon Beerdigungen mit mehr Besuchern und positiverer Stimmung erlebt.
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