Tönnies, Dickel & Owomoyela: In der Realität keine klare Kante gegen Rassismus bei S04 und BVB

Der BVB positioniert sich gegen Rassismus. Archiv-Foto: BVB

Es war wohl so ähnlich zu befürchten, und ist am Ende dann doch enttäuschend: Sowohl der S04 als auch der BVB verpassten am gestrigen Dienstag die Chance ihren starken Sprüchen gegen Rassismus und für Weltoffenheit in der Praxis entsprechend entschlossene Taten und echte, harte Konsequenzen folgen zu lassen.

In beiden großen Ruhrgebietsvereinen fanden die jüngsten Rassismus-Skandale der vergangenen Tage in einem eher ‚lauen Kompromiss‘ ein (zumindest vorläufiges) Ende.

Der Ehrenrat des FC Schalke 04, der am Dienstagabend über das ‚Schicksal‘ des Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Tönnies zu befinden hatte, hält den Vorwurf des Rassismus gegen diesen für unbegründet. Die butterweiche Kompromiss-Formulierung: Der Aufsichtsratsvorsitzende habe aber gegen das Diskriminierungsverbot verstoßen. Tönnies lässt daher sein Amt für drei Monate ruhen.

Das tut niemandem wirklich weh. Der Verein bewahrt sein Gesicht, hat nach außen hin Konsequenzen gezogen. Für Tönnies hingegen ist die Lösung keine wirkliche Strafe, wäre er für medienwirksame Auftritte in der Öffentlichkeit durch die aktuellen Debatten in den nächsten Wochen doch ohnehin ‚verbrannt‘ gewesen.

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FC Schalke 04: Aufsichtsratsboss Clemens Tönnies ist mit seinem ‚Ausrutscher‘ nicht alleine

Schalker Fans zeigen Flagge. Foto: Michael Kamps

Manchmal erlebt man Dinge, die hält man zunächst fast gar nicht für möglich. So auch am gestrigen Freitag, als der Aufsichtsratsvorsitzende des FC Schalke 04, Clemens Tönnies, mit Aussagen in die Schlagzeilen geriet, die einen als Beobachter der Szene nur verstört und ungläubig zurücklassen können.

Beim Tag des Handwerks in Paderborn hat der erfolgreiche Fleischfabrikant aus Ostwestfalen für einen handfesten Skandal gesorgt. Der 63-Jährige hat bei der Veranstaltung am Donnerstagabend als Reaktion auf den fortschreitenden Klimawandel nämlich gefordert, man solle lieber zwanzig Kraftwerke in Afrika finanzieren und nicht etwa höhere Steuern einführen. „Dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn es dunkel ist, Kinder zu produzieren.“

Unverständlicher Weise bekam er für diesen unglaublichen Beitrag von den rund 1600 Anwesenden offenbar auch noch zögerlichen Beifall. Das berichtete so zumindest die ‚Neue Westfälische‘, die mit ihrer Berichterstattung über den Vorfall in der östwestfälischen Provinz eine Welle der Empörung lostrat, die am Freitag bundesweit durch die Medien schwappte.

Mich persönlich erinnerte diese Geschichte ganz spontan an einen ähnlichen Vorfall aus dem Jahre 2017

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Scherbenhaufen Schalke? Pressekonferenz der neuen Führung lässt dramatische Rückschlüsse zu!

Nebulöse Stimmung aktuell auf Schalke. Foto: Franz-Christian Müller

Große Pressekonferenz heute Mittag beim FC Schalke 04. In einem Rundumschlag präsentierte der Klub seine komplette neue Führungsriege den versammelten Medienvertretern in der heimischen Arena. Der neue Koordinator der Lizenzspielerabteilung Sascha Riether, Sportvorstand Jochen Schneider, Technischer Direktor Michael Reschke und Cheftrainer David Wagner, sie alle standen dabei Rede und Antwort.

Eine wahre Mammutrunde mit vielen neuen Gesichtern , wie sie in diesen Kreisen selten sind, die jedermann noch einmal bewies, wie sehr Schalke in diesen Tagen im Wandel ist. Das Bemerkenswerteste nach rund einer Stunde Präsentation: Konkretes gab es eigentlich gar nichts zu vermelden.

Und dabei kann man den Protagonisten rückblickend nicht einmal vorwerfen, dass sie nicht redselig gewesen wären. Doch muss man nach der ersten öffentlichen Vorstellung des neuen Führungskreises in Gelsenkirchen trotzdem etwas überrascht feststellen, dass (noch) nichts von Substanz gesagt wurde. Alles kann, nichts muss. So lässt sich die Rede- und Antwort-Runde vielleicht am einfachsten Zusammenfassen.

Neuzugänge? Nichts konkretes. Abgänge? Nichts konkretes. Saisonziel? Nichts konkretes!

Alle Anwesenden auf dem Podium bemühten sich stattdessen gebetsmühlenartig immer wieder zu betonen, wie viel Arbeit jetzt vor ihnen liegt. In allen Bereichen. Ein Statement, das kein gutes Licht auf ihre jeweiligen Vorgänger wirft. Und damit gab es dann vielleicht doch eine dramatische Aussage

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Keine nennenswerten Proteste gegen Ex-BVB-Coach David Wagner bei den Fans von Schalke 04?

David Wagner. Archiv-Foto: BVB

Fußball ist gelegentlich so herrlich inkonsequent. Da wurde doch vor wenigen Wochen der ehemalige Schalke-Profi Christoph Metzelder, aktuell noch bis zum Saisonende als Sky-Experte unter Vertrag, als möglicher zukünftiger Sportdirektor beim FC Schalke 04 gehandelt und ein vielbeachteter Fan-Protest wurde durch einige Extremisten auf der Gelsenkirchener Nordkurve initiiert, weil Metzelder auch eine Dortmunder Vergangenheit hat, sich früher aus Sicht einiger Königsblauer zu häufig öffentlich sichtbar zum großen Rivalen, dem BVB, bekannt hat.

In diesen Tagen, wo die Trainerkandidaten für die Nachfolge des zum Saisonende scheidenden Huub Stevens medial diskutiert werden, da gilt neben dem aktuellen Gladbach-Coach Dieter Hecking ausgerechnet der 47-jährige David Wagner als einer der Top-Kandidaten für den Job bei den Königsblauen.

Schon ein kurzer Blick in das Ruhrbarone-Fotoarchiv zeigt, dass hier jetzt auch in Sachen Wagner eigentlich ein vergleichbar emotionaler Konflikt drohen müsste. Doch gelten in Sachen Trainerkandidaten offenbar plötzlich aus irgendwelchen Gründen andere Regeln als für Sportdirektoren. Denn zu hören ist hier aktuell nichts von Widerständen gegen den Kandidaten, der früher über Jahre hinweg die zweite Mannschaft des Nachbarn trainiert hatte, dort ebenfalls stets große Leidenschaft für den schwarz-gelben Erzrivalen zeigte.

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Schalke 04 nimmt Rache für 2007 und dürfte dem BVB die Meisterschaft 2019 verdorben haben

Mario Götze traf am Samstag zum zwischenzeitlichen 1:0 für den BVB. Foto: Robin Patzwaldt

Es hat sich einmal mehr bewahrheitet: Das große Revierderby ist ein Spiel, bei dem Formkurven und Tabellenstände völlig unerheblich sind. Wenn Borussia Dortmund und der FC Schalke 04 aufeinandertreffen, dann ist immer alles möglich, der Spielausgang nicht wirklich seriös vorherzusagen.

So auch am heutigen Samstagnachmittag. Der im Abstiegskampf befindliche Gast aus Gelsenkirchen düpierte die Dortmunder im eigenen Stadion und siegte mit 4:2 Toren. Damit nahmen die Königsblauen nicht nur Revanche für die enttäuschende 1:2-Niederlage in der Hinrunde auf eigenen Geläuf, sie verdarben den Borussen mit hoher Wahrscheinlichkeit auch die letzten Chancen auf die Meisterschaft des Jahres 2019, die nun vermutlich an den FC Bayern München gehen wird, der am Sonntag die Gelegenheit haben wird seinen Vorsprung auf den BVB vorentscheidend auszubauen.

Besonders süß für die Schalker auch die Tatsache, dass sich die eigene Mannschaft zugleich erfolgreich für eine umgekehrte Situation aus dem Jahre 2007 revanchieren konnte. Seinerzeit verdarben nämlich die Schwarzgelben den Schalkern am vorletzten Spieltag der Saison durch einen 2:0-erfolg eine mögliche Meisterschaft im Westfalenstadion, obwohl es für den BVB damals sportlich eigentlich um gar nichts mehr ging.

Auch das Derby im April 2019 wird in die Fußball-Geschichtsbücher eingehen. Rote Karten, strittige Schiedsrichterentscheidungen, schöne Tore. Das Spiel hatte wirklich alles, was den Fußball so attraktiv macht.

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Vor dem Derby S04 gegen BVB: Kevin Großkreutz schlägt wieder zu

Kevin Großkreutz. Archiv-Foto: BVB

Er hat es tatsächlich schon wieder getan! Kevin Großkreutz, inzwischen in Liga 3 kickender Ex-BVB-Spieler, der Zeit seines Lebens gefühlt von einem Fettnapf in den nächsten tritt, hat einmal mehr zugeschlagen.

Im Zuge der Derby-Vorberichterstattung hatte ihn der TV-Sender Sky jetzt zu einem kleinen Interview gebeten. Vermutlich erhoffte sich der Kanal dadurch einige markante Statements und Schlagzeilen. Und Großkreutz enttäuschte die Herrschaften nicht. Einmal mehr steht er jetzt medial im Blickpunkt, trotz seiner seit Jahren schon sportlich immer mehr nachlassenden Leistungen auf dem Rasen.

Der 30-Jährige würde sich, so gab er bei Sky zu Protokoll, über einen Abstieg der Gelsenkirchener freuen. Auf eine entsprechende Frage im Interview antwortete Großkreutz mit einem einem Lachen: „Natürlich“.

Dann fuhr er fort: „Ja, ich würde mich freuen. Ein Jahr kann man schon mal auf die verzichten. Und da würde man sich in Dortmund drüber freuen.“

Während eine solche Aussage für einen extremen BVB-Fanatiker ja durchaus erwartbar ist, ist sie für jemanden der sein Geld mit diesem Sport verdient doch eine reichlich kurzsichtige Meinung.

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Schalker Fanliebling ohne Treuebekenntnis: Folgt Alexander Nübels einziges ‚großes‘ Revierderby?

Die Fans in Gelsenkirchen geben immer alles. Foto: Michael Kamps

‚Außer Nübel könnt ihr alle gehen‘, skandierten die Schalke-Fans in diesen für den Klub so schweren Zeiten bereits mehrfach, wenn ihr Team einmal wieder ein enttäuschendes Ergebnis auf dem grünen Rasen eingefahren hatte. Der Vizemeister des Vorjahres liegt in der Tabelle der Fußball-Bundesliga bekanntlich aktuell nur auf Rang 15, könnte mit ganz viel Pech sogar noch in akute Abstiegsgefahr geraten.

Die Kaderzusammenstellung von Manager Christian Heidel, der inzwischen entnervt das Handtuch geworfen hat, entpuppte sich als das Hauptproblem der Schalker in dieser Spielzeit. Zu viele ‚Söldner‘-Typen, zu wenige Spieler mit Charakter. Kaum noch jemand an Bord, mit dem sich die Fans wirklich identifizieren können, nachdem zuletzt einige Fanlieblinge von Ex-Trainer Domenico Tedesco ziemlich rüde aussortiert wurden.

Die Gelsenkirchener konnten in der Spielzeit 2018/19 bislang zu keiner Zeit die in sie gesetzten Erwartungen erfüllen, so dass die Anhängerschaft seit vergangenen August schrittweise das Vertrauen in den eigenen Kader verlor.

Ausgenommen von dieser inzwischen ausgesprochen schlechten Stimmung war zuletzt auf Spielerseite lediglich noch Torwarttalent Alexander Nübel, der, nachdem Ralf Fährmann vor der Winterpause noch zwischen den Pfosten stand, auf Schalke in den letzten Wochen als einer der wenigen jungen Hoffnungsträger auf eine wieder bessere sportliche Zukunft rund um die Arena gehandelt wurde.

Nun jedoch wird ausgerechnet der in den Augen der Fans einzige Hoffnungsträger, einer der sich ihrer Wertschätzung sicher sein kann, den Revierklub womöglich schon im Sommer verlassen

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ARD-Kommentator Steffen Simon droht das Revierderby für Sky-Abonnenten zu entwerten

Große Emotionen in Dortmund. Foto: Lena Dierich

Viele Fußballfans im Ruhrgebiet ohne Sky-Abo haben kürzlich sehr erfreut zur Kenntnis nehmen dürfen, dass das Revierderby zwischen Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04 am 27. April 2019 zusätzlich zur üblichen Pay-TV-Übertragung auf Sky auch für alle frei empfangbar live in der ARD übertragen werden wird.

Wie jetzt dazu bekannt wurde, wird das Spiel auf beiden Kanälen interessanter Weise mit demselben Kommentator versehen werden. Hier wie dort sitzt etwas überraschend ARD-Kommentator Steffen Simon bei der Übertragung des Einzelspiels am Mikrofon.

Leider eine ziemlich schlechte Nachricht für alle Sky-Kunden, müssen sie damit doch diesmal auf den Einsatz der sonst üblichen Top-Fußballkommentatoren vom Schlage einen Wolff Fuß oder Kai Dittmann verzichten. Stattdessen bekommen sie es bei diesem Fußballhighlight gezwungenermaßen (zumindest im Einzelspiel) mit dem bei vielen umstrittenen Simon zu tun, obwohl dieser gar nicht zu den sonst üblichen Bundesliga-Live-Kommentatoren gehört.

Auf DWDL.de-Nachfrage bestätigte ein Sky-Sprecher die ungewöhnliche Personalie und nannte „lizenzrechtliche Vorgaben“ als den Grund dafür. Was für ein Tiefschlag!

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Schalke 04 blamiert sich gegen Hoffenheim, kann so im Derby gegen den BVB nur gewinnen!

Foto: Michael Kamps

Die Saison voller Pleiten, Pech und Pannen des FC Schalke 04 geht ungebremst weiter. Am Samstagabend unterlagen die Königsblauen einmal mehr im heimischen Stadion, kassierten gegen die TSG 1899 Hoffenheim eine 2:5-Packung. Sechs Torschüsse der Gäste führten zu fünf Gegentoren. Schlimmer geht es fast nicht mehr.

Doch die Schalker scheinen Glück zu haben. Zum einen beträgt der Vorsprung auf die Abstiegsplätze, vier Spiele vor Saisonende, noch immer sechs Punkte, zum anderen kommt es am kommenden Wochenende zum Derby bei Borussia Dortmund.

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Metzelder-Protest der Nordkurve auf Schalke zeigt, warum Schalke da steht, wo es steht!

Christoph Metzelder. Archiv-Foto: sky

Christoph Metzelder ist in diesen Tagen, so hört man, ein begehrter Mann. Der seit Jahren als TV-Experte bei ‚Sky‘ tätige Ex-Nationalspieler wird sowohl für einen führenden Posten beim DFB als auch beim FC Schalke 04 heiß gehandelt.

Wirklich erstaunlich ist das nicht. Mit seinem großen Fußballsachverstand und seiner eloquenten Art überzeugt der in Haltern lebende frühere Abwehrspieler offensichtlich nicht nur viele Fußball-Fans bei Sky, er beeindruckt offenbar auch wichtige Entscheider in der Szene.

Vor diesem Hintergrund überrascht es dann schon etwas, wenn Fans auf der Schalker Nordkurve, so wie am Samstag zu sehen war, sich in beleidigendem Ton gegen ein zukünftiges Engagement Metzelders in Gelsenkirchen aussprechen.

„Identität zählt bei unserem Verein.“ hieß es auf einem nicht zu übersehenden Banner vor dem Heimspiel der Königsblauen gegen die Frankfurter Eintracht (1:2). Es folgte die wenig schmeichelhafte Ergänzung Metzelder sei „ein Zeckenschwein“.

Dies war natürlich eine Anspielung auf die langjährige BVB-Vergangenheit des inzwischen 38-Jährigen. Zwischen 2000 und 2007 spielte der Vizeweltmeister von 2002 für den BVB. Später in seiner von Verletzungen geplagten Karriere war Metzelder allerdings auch für den FC Schalke 04 aktiv (2010-2013).

Nun kann man zu der Personalie Metzelder stehen wie man will, die Verbohrtheit mit der sich hier ein nicht zu übersehender Teil der Schalker Fanszene gegen einen ehemaligen Spieler ihres Klubs wendet, nur weil er auch einmal ein paar Jahre für den Erzrivalen aus Dortmund gespielt hat, die offenbart zugleich einen wichtigen Teil der Begründung dafür, warum es seit Jahren nicht so recht voran gehen will mit den Schalkern. Hier geht es häufig nicht um die Sache, die pure Emotion beherrscht vielfach die Debatten.

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