Rund 8000 Fans waren am gestrigen Abend in die Lanxess Arena nach Köln gekommen, jeder einzelne in froher Erwartung auf sein ganz besonderes „a-ha“ – Erlebnis.
Als Frontmann Morton Harket Punkt 21 Uhr mit Flieger-Sonnenbrille, Lederjacke und Fetzenjeans auf die Bühne kommt, geht ein Kreischen durch die Menge. Vom ersten Song „I’ve Been Losing You“ an jubeln die 8000 Fans auf, tanzen, singen mit. Feiern Morten Harket, Pål Waaktaar-Savoy und Magne Furuholmen, als wären sie nie weg gewesen. Und A-ha spielen das „Best-Of“ einer großen Karriere, eine Art Rückschau auf die letzten 30 Jahre, die sie als das erfolgreichste Pop-Phänomen Norwegens zu einem Zeitpunkt beenden, in denen sie noch immer die großen Arenen füllen. Mehr als 80 Millionen Platten haben A-ha verkauft und auch ihr aktuelles Album „Cast In Steel“, im September 2015 erschienen, knüpft an den typischen Sound der Band an.
So verwandeln sie also die Köln Arena ganz stilecht in eine 80-er Jahre Disco und schnell sind Künstler und Publikum spürbar vereint in bittersüßer Erinnerung an die eigene Jugend. Musikalische Unterstützung erhält das Trio durch drei Gastmusikern am Schlagzeug, am Bass und am zweiten Keyboard und durch die Background-Sängerin Anneli Drecker. Auf überdimensionalen Leinwänden im Hintergrund lassen sie sich abwechselnd allesamt in Szene setzen, zwischendurch gibt es Einspieler atmosphärischer Landschaften und Tieraufnahmen (Cry Wolf), immer passend zum jeweiligen Song. Diese zeichnen sich auch nach 30 Jahren immer noch durch Mortens wunderbare und glasklare Stimme aus, die vor allem beim vierten Song „Stay on these roads“ wieder gänzlich zur Geltung kommt.
Auch sein Image als cooles Nordlicht hat er sich bewahrt. A-ha waren ja nie eine Gute-Laune-Band mit Rampensau-Charakter und auch das Tanzen haben sie nicht erfunden und manchmal könnte man die Distanziertheit auch falsch verstehen. Aber gestern Abend sprang der Funke über, es war ein hochemotionaler und nostalgischer Abend. Das Trio aus Norwegen hat es mit ihren Songs geschafft, eine Verbundenheit untereinander zu schaffen in Erinnerung an vergangene Zeiten.