Auch in Deutschland werden mittlerweile viele Patienten wegen Covid-19 auf einer Intensivstation behandelt. Die Deutsche interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) verzeichnet in ihrem Intensivregister mit dem Stand vom 13.04.2020 um 8:15Uhr 2447 intensivmedizinisch behandelte „Corona-Patienten“. Da nicht alle Kliniken in Deutschland an dieses Register melden, ist diese Zahl nicht absolut.
Doch was bedeutet das überhaupt? Warum müssen Covid-19-Patienten auf die Intensivstation? Was ist maschinelle Beatmung? Wie funktioniert ein Beatmungsgerät? Wie sieht die Behandlung eines Covid-19-Patienten auf einer Intensivstation aus? Warum liegen die Patienten alle auf dem Bauch? Wer arbeitet auf einer Intensivstation?
Diese und weitere Fragen wollen wir in unserer neuen Rubrik „intensiv erklärt“ für Laien verständlich beantworten.
SARS-CoV-2: Wie reagiert ein Krankenhaus?
Die deutschen Krankenhäuser sind gut auf SARS-CoV-2 bzw. Covid-19 vorbereitet. So die durchaus steile These aus der Politik. Mitarbeiter im Gesundheitswesen, sowie medizinische und pflegerische Fachgesellschaften schätzen die Situation mitunter anders ein: das System läuft bereits ohne eine zusätzliche Belastung in Form der Covid-19-Epidemie – also einer hochinfektiösen, durchaus bedrohlichen Atemwegserkrankgung – am Limit. Gesperrte Intensivbetten, unterschrittene Pflegepersonaluntergrenzen, unzählbare (und unbezahlte) Überstunden, europaweit eine der schlechtesten Personal-Patient-Quoten: all das ist bereits an der Tagesordnung. Die Behauptung, das deutsche Gesundheitswesen sei gut vorbereitet, ist demnach ziemlich gewagt. Gleichwohl müssen sich die Kliniken mit dem Thema befassen, sie tun dies auch bereits seit Wochen und Vorbereitungen werden und sind getroffen. Aber wie bereitet sich so eine Klinik überhaupt auf eine Epidemie vor? Das haben wir uns auch gefragt und unsere Fragen von Hygieneexperten aus dem Krankenhaus – quasi direkt von der Front – beantworten lassen.