Viel wurde über eine Impfpflicht diskutiert. Das moralische, ethische, verfassungstheoretische Für und Wider abgewogen. Es wurde überlegt, wie ein entsprechender Antrag in den Bundestag eingebracht werden sollte, ob als Antrag der Regierung, von einzelnen Abgeordneten, und welche Rolle das Bundesgesundheitsministerium mit dem aktuellen Lockerungsminister Lauterbach dabei spielen solle, kann, muss. Nun greift die normative Kraft des Faktischen: Papiermangel.
Es wäre eine wunderbare Satire, wenn es nicht eben die Realität wäre: Die Gesetzlichen Krankenkassen halten eine Impfpflicht für nicht durchführbar, weil es an Papier mangelt. An Papier mangelt. Im Jahr 2022. Dazu fällt einem eigentlich nicht viel zu ein. Zurecht hagelt es im Netz Häme und Unverständnis. Selten wurde deutlicher wie abgehängt Deutschland ist.