Das Saallicht im Wuppertaler Opernhaus ist noch an, als ein Arm einen schwarzen Stuhl durch die Seitentür hereinreicht und abstellt. Dann tritt von einem nicht sichtbaren Stuhl aus der erste Tänzer auf die Sitzfläche, ein weiterer Stuhl wird hereingereicht, abgestellt, eine Tänzerin folgt. Nach und nach wächst eine Brücke aus schwarzen Stühlen an der Rampe entlang, die Mitglieder staksen hintereinander über die Sitzflächen und langsam geht auch das Saallicht aus. Immer wieder gibt es einen unsicheren Blick in das Publikum: Sind alle da? Der Bühnenboden scheint nicht geheuer zu sein, eine Terra Incognita, da bleibt man zunächst lieber bei dem, was man kennt, den Stühlen aus dem Café Müller.
Als im vergangenen Jahr Adolphe Binder die Leitung des Wuppertaler Tanztheaters übernahm und das einzig mögliche tat, nämlich neue Choreographien für das Ensemble ankündigte,