Manchmal wundert man sich ja auch als langjähriger Fußballfan noch über Aussagen von im Profisport längst etablierten Führungskräften. Am Wochenende lieferte Ralph Hasenhüttl, der inzwischen immerhin auch schon 57-jährige Trainer des VfL Wolfsburg, Aussagen, die bei Leuten, die sich in der Fußball-Bundesliga auch nur einigermaßen auskennen, heftiges Stirnrunzeln oder sogar ein klammheimlichen Schmunzeln hervorgerufen haben dürften. Je nach eigenem Standpunkt.
Die Fans sind es, die den FC Schalke 04 zu etwas ganz Besonderem machen
Das letzte Heimspiel der Saison 2023/24 hat einem selbst als BVB-Anhänger mal wieder eindrucksvoll gezeigt, was den FC Schalke 04 zu etwas ganz Besonderem macht. Obwohl eine Spielzeit zum Vergessen hinter den Gelsenkirchener Profikickern liegt, der Klassenerhalt in Liga 2 erst unter der Woche durch einen 4:0-Auswärtssueg bei bereits als Absteiger feststehenden VfL Osnabrück gelang, war die Hütte auf Schalke auch am Samstag gegen Kellerkind Hansa Rostock wieder einmal rammelvoll.
Und auch wenn sich die Darbietungen der Spieler auf dem Rasen erneut als alles andere als unterhaltsam, geschweige denn ambitioniert und/oder hochklassig darstellten, war die Stimmung auf den Rängen wieder einmal grandios. Zumindest stimmte am Ende aus der Sicht der meisten Anwesenden dann auch noch einmal das Ergebnis. Schalke setzte sich nach hartem Kampf und viel Krampf mit 2:1 knapp gegen die Ostdeutschen durch und verabschiedete sich dadurch zumindest mit den drei Punkten aus diesem Duell versöhnlich von den eigenen Fans und auch von Torjäger Simon Terodde, der seine Profilaufbahn im Sommer beenden wird.
Wer sich, wie ich, einen großen Teil der Spiele der Königsblauen in dieser Zweitligasaison in voller Länge angeschaut hat, der
Auf Schalke ist die Stimmung viel besser als die Lage!
Wie herrlich verrückt die Fußball-Bundesliga sein kann, das konnten die Fans am vergangenen Wochenende wieder einmal auf beeindruckende Art und Weise miterleben. Während in Dortmund der große Frust um sich griff, als der BVB nach dem unglücklichen 1:1 beim VfL Bochum vom Freitag wieder auf Rang zwei in der Tabelle zurückfiel, herrschte auf Schalke nach dem Last-Minute-2:1 gegen den SV Werder Bremen am Samstag Feiertagsstimmung.
Und das, obwohl die Gelsenkirchener Profikicker vier Spiele vor dem Ende der Saison 2022/23 mit mageren 27 Punkten auf der Habenseite noch immer auf einem direkten Abstiegsplatz liegen. Was stimmt da nicht?
Der FC Schalke 04 kann auf das bisher Erreichte stolz sein!
Das war echt beeindruckend! Mit 5:2 gewann der FC Schalke 04 das im Vorfeld als Endspiel ausgerufene Kräftemessen mit Hertha BSC. Gegen die Berliner führten die Gelsenkirchener schon nach einer Viertelstunde mit 2:0 und dominierten die Gäste über die gesamten 90 Minuten hinweg.
Der Lohn: Erstmalig seit rund sechs Monaten verließen die Königsblauen durch diesen Erfolg zum Auftakt des 28. Spieltags der Saison 2022/23 die direkten Abstiegsränge und belegen, zumindest bis zum heutigen Auftritt des VfB Stuttgart Relegationsrang 16. Beeindruckender noch als das Ergebnis, war dabei die engagierte Leistung der Schützlinge von Trainer Thomas Reis.
Entscheidet am Ende die Stimmungslage bei den Fans des VfL Bochum und des FC Schalke 04 über das Wohl und Wehe der Klubs?
Die Ruhrgebietsvertreter VfL Bochum und Schalke 04 gehörten am vergangenen Wochenende beide zu den großen Verlieren des 26. Spieltags der Saison 2022/23 in der Fußball-Bundesliga. Die Bochumer unterlagen im heimischen Ruhrstadion dem VfB Stuttgart mit 2:3, während die Schalker beim 0:2 in Hoffenheim den Kürzeren zogen. Nach Abschluss des Spieltages rangiert der VfL in der Tabelle nun auf Platz 15, also noch immer knapp über dem Strich, der die Abstiegsränge markiert, während die Gelsenkirchener wieder die Rote Laterne des Tabellenletzten mit sich herumschleppen müssen.
Eigentlich müsste die Stimmung im Umfeld der Klubs in Gelsenkirchen dementsprechend schlecht sein, während man an der Castroper Straße in Bochum, nur wenige Kilometer weiter, noch vergleichsweise entspannt in Richtung Zukunft blicken könnte. Eigentlich wohlgemerkt, denn in der Realität ist es erstaunlicher Weise genau umgekehrt!
Schalker Jubel: Im Keller brennt noch Licht!
Sie können es doch noch! Nach vier torlosen Auftritten in der Fußball-Bundesliga traf der FC Schalke 04 beim 2:1-Sieg gegen den VfB Stuttgart endlich wieder ins Tor des Gegners und erntete dafür wertvolle drei Punkte im Kampf gegen den Abstieg.
Zwar liegen die Gelsenkirchener mit mageren 16 Punkten nach 22 Spielen auch nach dem Dreier vom Samstagabend noch immer ganz am Tabellenende, doch ist die zuletzt gerissene Lücke zu den Rängen davor wieder überschaubar. Drei Zähler beträgt aktuell der Rückstand auf den VfL Bochum (19), die TSG Hoffenheim (19) und den VfB Stuttgart (19). Und auch Hertha BSC (20) liegt nur einen Punkt besser und befindet sich plötzlich in Schlagdistanz für die Schalker. Da geht also doch noch was für die Königsblauen, die noch zum Jahresbeginn als abgeschlagen galten!
War es das schon für Schalke?
Puh, das war ernüchternd! Der FC Schalke 04 verlor am Sonntag sein Heimspiel in der Arena gegen den SC Freiburg mit 0:2 und bleibt damit am Tabellenende der Fußball-Bundesliga. Sechs Punkte aus zwölf Spielen sind eine Bilanz, die wenig Hoffnung auf einen Klassenverbleib nach der Rückkehr ins Fußballoberhaus im vergangenen Frühjahr macht.
Und noch schlimmer, der Klub hat alle Trümpfe, die einem als langjähriger Beobachter so einfallen, schon gezogen. Der erfolgte Trainerwechsel hin zu Thomas Reis blieb gegen Freiburg ebenso ohne Wirkung wie die tolle Choreographie, die die Fans zur Unterstützung der Elf auf dem Rasen organisiert hatten. War es das jetzt schon für die Gelsenkirchener?
Für weniger Kleinkariertheit und wieder mehr Miteinander in der Politik
Zu Beginn der Corona-Pandemie zeigten sich unsere Spitzenpolitiker überraschend durchweg lösungsorientiert und pragmatisch. Alle, oder sagen wir nahezu alle, waren in Anbetracht der zuvor so noch nie miterlebten Bedrohung durch das Virus bemüht gemeinsam an den bestmöglichen Lösungen und Auswegen zu arbeiten. Viele Menschen in diesem Land, darunter auch ich, haben das damals als sehr wohltuend empfunden.
Plötzlich war das kleinkarierte Gezänk, das einem den Spaß an der Politik schon einmal nehmen kann, fast vollständig verschwunden. Mehr Respekt und Anerkennung, auch für den politischen Gegner, waren an der Tagesordnung. Diese ungewohnte Sachlichkeit, das Bemühen um gemeinsame Entscheidungen, schwanden eigentlich erst mit Beginn des Bundestagswahlkampfs im Sommer 2021. Plötzlich wurde sich wieder vermehrt profiliert und abgegrenzt. Dennoch blieb ein gewisses Maß an Sachlichkeit und Respekt auch danach erst einmal erhalten.
Jetzt, noch einmal rund ein Jahr später, ist die Lage aber leider wieder eine völlig andere. Politisch, aber auch was den Umgang der Spitzenpolitiker untereinander betrifft. Spätestens mit Beginn des Überfalls Russlands auf die Ukraine im Februar, ist das altbekannte Gezänk, das viele lösungsorientierte Menschen abschreckt, wieder zurück.
Endlich ist das Glück zum FC Schalke 04 zurückgekehrt!
Es waren wahrlich begeisternde Bilder, die da am gestrigen Samstagabend in der Schalke Arena entstanden. Enthusiastische Fans im Stadion feierten ihre Mannschaft nach dem gelungenen Aufstieg. Der FC Schalke 04 schlug, nach zwischenzeitlichem 0:2-Rückstand, den FC St. Pauli am Ende glücklich aber verdient mit 3:2 und sicherte sich damit einen Spieltag vor Saisonende 2021/22 die direkte Rückkehr in die Fußball-Bundesliga.
Ein Jahr nach der wohl größten Schande in der Klubgeschichte, kehrte das Glück damit endgültig zurück nach Gelsenkirchen. Und das nicht nur an diesem rauschenden Fußballabend.
Eintracht Frankfurt hat sich vom Problemklub zum Aushängeschild entwickelt
Man muss kein ausgewiesener Fan von Eintracht Frankfurt sein um sich in diesen Tagen für den Klub aus Hessen zu begeistern. Am Donnerstag schlug die Eintracht im heimischen Waldstadion den englischen Vertreter West Ham in der UEFA Europa League im Rückspiel des Halbfinales mit 1:0 und zog nach dem 2:1-Erfolg im Hinspiel souverän in das Finale um den Cup ein. Für die Eintracht wird es das erste europäische Finale seit 1980 sein. Eine sporthistorische Leistung also.
Vorbildhafter noch als die Leistung der Mannschaft auf dem Platz war dabei wieder einmal der Auftritt der Anhängerschaft, die das Stadion in der Mainmetropole in eine gigantische Fußballparty verwandelte. Insbesondere diese Entwicklung begeistert einen als neutraler Beobachter, waren die Fans der Eintracht in den vergangenen Jahren häufig doch noch alles andere als vorbildlich.