Der Rücktritt von Max Eberl bei Borussia Mönchengladbach offenbart ein großes Dilemma

Foto: Robin Patzwaldt

Fußball-Deutschland beschäftig aktuell die emotionale Pressekonferenz vom Freitag, bei der der Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach, Max Eberl, seinen sofortigen Rücktritt erklärt hat, weil er schlicht keine Kraft mehr hat um seinen Job auszuüben. Seine Offenheit wird gerade allseits gelobt. Der Respekt aller scheint im sicher. Das ist natürlich auch gut so, obwohl man sicherlich auch durchaus einige kritische Anmerkungen zum Verlauf seiner Amtszeit (insbesondere der letzten gut zwölf Monate) machen, Eberl jetzt nicht nur mit Lob und positiven Worten in seine angedachte und offenbar dringend nötige Auszeit verabschieden könnte.

Aber das erschiene mir an dieser Stelle hier jetzt ebenso unpassend, wie eine große Analyse der gestrigen Pressekonferenz. Mich erinnerte die Veranstaltung am Freitag und das Miterlebte in den vergangenen Wochen und Monaten nämlich stark an Abläufe und Beobachtungen, die wir, die wir den Fußball seit Jahren verfolgen, schon lange machen müssen, und die auch im Falle Eberls wieder vergleichbar ablaufen dürften. Leider, muss ich dazu sagen.

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Nehmt Meghans Suizidgedanken verdammt nochmal Ernst!

Das Gitter an der Aussichtsterrasse des Empire State Buildings soll Personen vom Suizid abhalten. (Quelle: Boris Dzhingarov/ Flickr/ cc by 2.0)

In einem öffentlich breit rezipierten Interview äußern sich Herzogin Meghan und Prinz Harry zu ihrer Zeit als Teil des britischen Königshauses. Dabei stechen vor allem Meghans Aussagen zu Suizidgedanken und die Ausführungen Harrys zu rassistischen Ressentiments auf Seiten der Königsfamilie hervor.

Die Kommentarspalten der Sozialen Medien sind nun voll von Häme und Abwertungen der Beiden. Gerade auch Meghans Suizidgedanken werden verlacht, relativiert und als Show eingeordnet. Weil das Ganze doch eine TV-Inszenierung ist, die man nicht Ernst nehmen könne. Und überhaupt: wer hatte noch keine suizidalen Gedanken?

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„Das Ausmaß des Liebeskummers variiert“

Im zweiten Teil ihrer Gesprächsreihe über psychologische Probleme sprechen Sebastian Bartoschek und Stefan Laurin über Liebeskummer.

Stefan Laurin: Okay. Liebeskummer kennen alle. Wie schwer ist das, welche Bedeutung hat das für die Menschen, wie schwer sind solche Krisen?

Sebastian Bartoschek: Liebeskummer ist erstmal eine Krise, wie du sagtest, die eigentlich fast jeder mindestens einmal in seinem Leben durchläuft. Und spannenderweise weiß man, dass das Ausmaß des Liebeskummers total weit variieren kann. Also von: ja, das ist eine Krise, die man durchschreitet und dann ist alles wieder gut. Aber, und das hat mich auch nochmal in der Vorbereitung überrascht, es gibt tatsächlich auch einen Zusammenhang von Liebeskummer bis hin zu Suizid und Mord. Was eigentlich, wenn man dann darüber nachdenkt, auch wieder logisch erscheint.

Laurin: Na, der Suizid ist klar. Goethes Werther.

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Wieso soll dein Mitmensch sterben?

Dieses Bild ist Clickbaiting. Weil ich möglichst viele Menschen erreichen will. (Foto: Mr.lugosi / Flickr / cc-by-sa)
Dieses Bild ist Clickbaiting. Weil ich möglichst viele Menschen erreichen will. (Foto:
Mr.lugosi / Flickr / cc-by-sa)

Heute ist der Internationale Tag der Selbstmord-Prävention der WHO. Internationale Irgendwas-Tage sind scheiße? Ja. Versteh ich. Aber Selbstmord ist mir dann doch ein wichtiges Anliegen. So wie anderen vielleicht Feminismus, Fußball oder Netflix.

Ich bin Psychologe – und gebe regelmäßig Schulungen für Fachkräfte zur Erkennung von selbstmordgefährdeten Personen, und zu der Frage: kann ich den Tod eines Menschen verhindern?

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