Energiesparen? Warum die Debatte rund um die Beleuchtung von öffentlichen Gebäuden scheinheilig ist

Auch bei der nächtlichen Beleuchtung für das Reichstagsgebäude in Berlin soll der Stromverbrauch reduziert werden. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

Die laufenden Diskussionen rund um das Thema Energiesparen tragen inzwischen schon recht irre Züge. Da wird seit Tagen lautstark darüber gestritten, ob die Sehenswürdigkeiten und öffentlichen Gebäude in vielen Städten zukünftig denn noch im vertrauten Maße beleuchtet werden sollten, oder aber ob die Warmwasserversorgung in bestimmten Bereichen reduziert werden könnte. In vielen Fällen handelt es sich dabei jedoch schon offensichtlich um reine Symbolik, ist das Sparpotenzial in diesen Bereichen doch im Vergleich zur sich anbahnenden Größe des Problems eher gering.

Man kann schnell den Eindruck gewinnen, dass, trotz aller grundsätzlichen Sinnhaftigkeit des Energiesparens (übrigens auch schon deutlich vor der aktuellen Krise), damit von den eigentlichen Problemen abgelenkt werden soll.

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Das Dilemma mit den ‚Besentagen‘

Na, alles im Sack? Quelle: Wikipedia, Lizenz: gemeinfrei
Na, alles im Sack? Quelle: Wikipedia, Lizenz: gemeinfrei

Der Frühling ist da! Zeit für den Frühjahrsputz!

Das denkt man sich wohl aktuell auch in vielen Städten der Region und ruft zum inzwischen schon fast traditionellen ‚Besentag‘ in der jeweiligen Kommune auf.
Und tatsächlich finden sich doch überall, mal mehr, mal weniger, freiwillige Putzhelfer, die die ursprünglich vor Jahren mal der jeweiligen Gemeindeverwaltung bzw. dem örtlichen Ver- und Entsorgungsbetrieb einer Stadt zugedachte Grundreinigung des Stadtgebietes zumindest ein kleines Stück weit mit zu übernehmen und die tatkräftig dabei mithelfen ihrer Heimatgemeinde wieder ein wenig mehr Sauberkeit zu verleihen.
Und das ist in vielen Städten ja aktuell auch dringend nötig, wenn man sich mal kritisch in der Region umschaut.
Zu sehr haben die Stadtverwaltungen in den letzten Jahren vielerorts schon an genau diesen Dienstleistungen gespart. Teils den großen finanziellen Nöten, teils aber auch einer in den letzten Jahren extremen Ausweitung der regelmäßig zu reinigenden und zu pflegenden Infrastruktur, einer schier explodierten Anzahl von Grünflächen und Verkehrsinseln geschuldet, der man nun nicht mehr Herr zu werden scheint. Und das alles bei einem inzwischen überall stark steigendem Kostendruck auf Grünflächenpflege und Stadtreinigung. Das Ergebnis sieht man jetzt.
Aktuell daher besonders häufig in den Lokalzeitungen zu finden: Vermeintlich besonders engagierte Bürger, die zusammen mit dem jeweiligen Bürgermeister und/oder ein paar Parteien- bzw. Vereinsvertretern öffentlichkeitswirksam posieren und jeweils ein paar Kilo Abfall vor den Augen der verbliebenen Lokalreporter wieder aus der Umgebung ihres Wohnortes verschwinden lassen. Ein gutes Gewissen im Nachgang der Veranstaltung natürlich bei allen Beteiligten inklusive! Auch an vielen Schulen findet eine solche Aktion derzeit unzählige Nachahmer. Besentage quasi überall!

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