Die Verunsicherung beim BVB, sie hat am Samstag einen neuen Höhepunkt erreicht. Mit 1:2 unterlag die Dortmunder Borussia auswärts beim FC Augsburg und setzte den schon länger zu beobachtenden Abwärtstrend wenige Tage nach dem 2:5 bei Real Madrid damit auch in der Fußball-Bundesliga nahtlos fort.
Nach vier Auswärtsspielen in der Fußball-Bundesliga in der Saison 2024/25 nur einen Punkt auf den Plätzen der Kontrahenten geholt zu haben, das kann und darf nicht der Anspruch einer selbsternannten Spitzenmannschaft sein.
Soll man sich darüber als BVB-Fan eigentlich jetzt noch ärgern, oder ist das längst Routine? Die Dortmunder Profikicker verloren am Dienstag nach 2:0-Halbzeitführung ihr Auswärtsspiel in der UEFA Champions League gegen Real Madrid am Ende noch deutlich mit 2:5.
Dabei zeigten die Schwarzgelben, wie zuletzt so häufig, ihre zwei Gesichter innerhalb weniger Minuten. In den ersten rund 50 Minuten noch stark und konzentriert, baute der BVB nach personellen Wechseln und Taktikumstellung in den finalen 40 Minuten zusehends ab und unterlag den Spaniern am Ende deutlich. Nichts war es mit dem erhofften Punkt, von einem Sieg einmal ganz zu schweigen.
Eine positive Entwicklung, sie ist bei den Dortmundern nach dem Trainerwechsel von Edin Terzic hin zu Nuri Sahin weiterhin also nicht zu erkennen. Ganz im Gegenteil!
Lange hat der Zauber von Neu-Trainer Nuri Sahin beim BVB ja nicht angehalten. Nachdem die Borussia in der ersten Wochen der Saison schon nicht gerade geglänzt hatte, aber zumindest ungeschlagen durch das vergleichsweise leichte Startprogramm des neuen Fußballjahres kam, setzte es am Sonntag direkt bei der ersten namhafteren Hürde auch gleich die erste Niederlage. Und was für eine!
Mit 1:5 (0:2) war Dortmund gegen den VfB Stuttgart auswärts chancenlos und enttäuschte auf der ganzen Linie. Musste man für das Spiel beim Vizemeister im Vorfeld im Hinterkopf insgeheim vielleicht auch eine Niederlage einkalkulieren, kam diese in dieser Heftigkeit dann doch überraschend und wirft viele alte Fragen beim BVB auf. Was stimmt mit diesem Team nicht, dass es schon seit Jahren in unschöner Regelmäßigkeit solche bitteren Rückschläge setzt?
Große Aufregung herrschte am Freitag rund um den FC Schalke 04. Die Gelsenkirchener standen vor dem Spiel gegen den SV Darmstadt 98 unter enormem Druck. Nachdem das Team von Trainer Karel Geraerts in der Tabelle zuletzt bedrohlich abgerutscht war, musste gegen die ebenfalls kriselnden Hessen unbedingt ein Sieg in der heimischen Arena her.
Und der Beginn des Spiels war auch vielversprechend. Bis zur 38. Minute führten die Hausherren scheinbar komfortabel mit 3:0. Die Fans im Stadion waren entzückt. Was dann jedoch folgte, das hatte historische Dimensionen, sehr zum Ärger der treuen Anhängerschaft, der am Ende der Geduldsfaden riss.
Obwohl aktuell Länderspielpause in der Fußball-Bundesliga ist, werden sich die Augen von Millionen BVB-Fans aus aller Welt heute auf das Westfalenstadion in Dortmund richten. Dort findet am späten Nachmittag vor über 80.000 Zuschauern das offizielle Abschiedsspiel der Ex-BVB-Spieler Lukasz Piszczek und Jakub „Kuba“ Blaszczykowski statt.
Und trotz zahlreicher Legenden und Ex-BVB-Spieler, die extra den Weg ins Ruhrgebiet auf sich nahmen, wird eine Persönlichkeit dabei im Mittelpunkt stehen, die selber gar nicht aktiv gegen den Ball treten wird: BVB-Trainerlegende Jürgen Klopp!
Klopp, der den BVB zwischen 2008 und 2015 als hauptverantwortlicher Trainer betreute, und in dieser Phase von einem Durchschnittsteam der Fußball-Bundesliga unter anderem zu zwei Meisterschaften (2011, 2012), einem DFB-Pokalsieg (2012) und ins Finale der UEFA Champions League (2013) führte, ist auch neun Jahre nach seinem Rückzug aus Dortmund, noch immer der absolute Liebling der Schwarzgelben.
Logisch, dass der Kult-Trainer, der erst in diesem Sommer beim FC Liverpool als Coach zurücktrat und aktuell als ‚Privatier‘ an seine alte Wirkungsstätte im Ruhrgebiet zurückkehren wird, heute besonders gefeiert werden wird. Doch diese Tatsache zeigt zugleich auch ein bitteres Dilemma der Borussia.
Manchmal wundert man sich ja auch als langjähriger Fußballfan noch über Aussagen von im Profisport längst etablierten Führungskräften. Am Wochenende lieferte Ralph Hasenhüttl, der inzwischen immerhin auch schon 57-jährige Trainer des VfL Wolfsburg, Aussagen, die bei Leuten, die sich in der Fußball-Bundesliga auch nur einigermaßen auskennen, heftiges Stirnrunzeln oder sogar ein klammheimlichen Schmunzeln hervorgerufen haben dürften. Je nach eigenem Standpunkt.
Es war zwar kein Fußball-Fest, doch der BVB gewann am Samstag sein erstes Bundesligaspiel der Saison 2024/25 im heimischen Westfalenstadion gegen Eintracht Frankfurt mit Glück und Geschick am Ende mit 2:0 (0:0). Mundabwischen, weitermachen, sollte man meinen.
Und dennoch gab es neben dem Doppeltorschützen Jamie Gittens einen ganz klaren Matchwinner bei den Schwarzgelben, über den es sich zu sprechen lohnt: Neu-Trainer Nuri Sahin!
Wenn ein Verein den Trainer wechselt, dann erhofft er sich dadurch im Regelfall kurzfristig eine Aufbruchsstimmung, die in Zukunft mehr sportlichen Erfolg für den Klub bringen soll. Da bildet auch Borussia Dortmund keine Ausnahme.
Nachdem Coach Edin Terzic mit Platz fünf in der Fußball-Bundesliga die schlechteste Platzierung des BVB seit 2015 einfuhr, ist es nun die Aufgabe des unerfahrenen Nuri Sahin den Verein als Cheftrainer wieder näher an die nationale Spitze heranzuführen. Bisher sieht es diesbezüglich allerdings eher schlecht aus. Der Effekt des Trainerwechsels, er droht an den Dortmundern in diesen Tagen völlig vorbeizugehen.
Alles Entscheidungen, die jeweils heftige Diskussionen im Umfeld auslösten. Insbesondere die Beförderung von Sahin, der schon seit Jahresbeginn als Co-Trainer in Dortmund mit in der Verantwortung war, dürfte weitreichende Konsequenzen für den Verein haben, der mit Platz fünf in der Bundesliga zuletzt die selbst gesteckten Ziele deutlich verpasste. Auf den ersten Blick ist die Entscheidung, mit Ex-BVB-Spieler Nuri Sahin als dem neuen Hauptverantwortlichem auf der Trainerbank in die Zukunft zu gehen, eine durchaus sympathische. Aber ist sie auch klug?
Borussia Dortmund und Trainer Edin Terzic gehen ab sofort getrennte Wege. Das wurde heute Mittag offiziell bestätigt. Was für viele völlig überraschend kam, zeichnete sich bei näherer Betrachtung schon länger ab.
Nicht nur, dass der BVB spätestens seit der verpassten Meisterschaft im Vorjahr von einer Art Lähmung erfasst zu sein schien, von der er nur in den Spielen der UEFA Champions League zwischenzeitlich erwachen konnte, der selbsternannte Meisterschaftskandidat schloss in der Bundesliga auch nur auf einem indiskutablem Platz fünf ab.
Nachdem die Schwarzgelben sich in der Spielzeit 2017/18 nach Platz vier von Coach Peter Stöger trennten, weil ihnen das Ergebnis der Spielzeit nicht ausreichte, musste Terzic eigentlich damit rechnen, dass es auch für ihn spätestens bei der angekündigten Saisonanalyse 2023/24 ungemütlich werden könnte.
Das wurde es hinter den Kulissen dann wohl auch schon nach dem verlorenen Champions-League-Finale 2024 gegen Real Madrid (0:2). Nun hat man eine Darstellung für die Öffentlichkeit gefunden, die die Trennung für beide Seiten harmonisch, gesichtswahrend und einvernehmlich erscheinen lässt. Gut so.
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