Lange wurde emotional und kontrovers um das neue ‚Trianel‘-Steinkohlekraftwerk am Lüner Stummhafen (im Kreis Unna) gestritten. Und auch jetzt, Anfang 2015, ist der juristische Streit mit dem BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) noch nicht wirklich abgeschlossen.
Doch inzwischen liegt bereits das erste komplette Betriebsjahr des Meilers hinter allen Beteiligten. Zeit also, um mal eine erste Zwischen-Bilanz zu ziehen. Diese wurde heute Vormittag in Lünen vorgestellt, und sie fällt, wie es wohl auch nicht wirklich anders zu erwarten war, recht gemischt aus.
Dabei klingt die reine Leistungsbilanz des Kraftwerks zunächst einmal sehr positiv: Zwischen Januar und Dezember 2014 wurden demnach bei Trianel in Lünen im regulären Betrieb 5,1 Millionen Kilowattstunden Strom produziert, was rechnerisch für die Versorgung von 1,5 Mio. 2-Personen-Haushalten ausreicht.
Kraftwerk Lünen: Trianel widerspricht Stilllegungsaussagen von Reiner Priggen
Ein Bericht des WDR-Magazins ‚Westpol‘ vom Sonntag, in dem Reiner Priggen von den NRW-Grünen im Landtag bei einem Interview verlautbarte, dass Trianel sein erst kürzlich in Betrieb gegangenes Kraftwerk in Lünen nun wieder ‚einmotten‘ bzw. stilllegen würde, sorgte seither für Diskussionen in der betroffenen Region.
Priggen, seit Jahren ein engagierter und lautstarker Gegner der Kohleverstromung in NRW, hatte in dem Bericht zudem betont, dass niemand die Kohle jetzt mehr stützen könne. Die Betreiber von Kohlekraftwerken, welche erst 2007 in Planung bzw. Bau gegangen seien, würden nun den eigenen Fehler bitter beklagen, so Priggen in Düsseldorf.
Trianel-Kraftwerk in Lünen ausgezeichnet
Vor Ort ist es seit Jahren umstritten. Erst kürzlich hatte der Umweltverband BUND eine erneute Klage dagegen angekündigt. In der Fachwelt wird es dagegen offenbar sehr wohlwollend beurteilt.
Das Trianel-Kohlekraftwerk in Lünen wurde nun durch das „POWER magazine“ gewürdigt und zum „2014 Top Plant“, dem Kraftwerk des Jahres, gekürt.
Mit diesem Titel zeichnet die in Branchenkreisen renommierte US-amerikanische Fachzeitschrift für Energiewirtschaft jährlich weltweit Kraftwerke aus, die mit modernster und hocheffizienter Technik ihren Betrieb aufnehmen.
Unverhofft ins Bürgermeisteramt – Waltrop wählt überraschend den Wechsel
Nicht nur in einigen großen Städten unseres Landes kam es am gestrigen Sonntag zu den entscheidenden Stichwahlen um das Bürgermeisteramt. Auch in kleineren Städten des Ruhrgebiets wurde gewählt, u.a. auch bei mir hier vor der Haustür, in Waltrop, im Kreis Recklinghausen. Und dabei ging es diesmal sogar selten emotional und am Ende dann auch völlig überraschend zu.
Waltrop ist eigentlich seit Jahren eine klassische SPD-Stadt. Seit 1975 stellten die Sozialdemokraten, mit Ausnahme der fünf Jahre nach der ‚Protestwahl‘ im Jahre 1999, als viele Ruhrgebietsstädte an die CDU gingen, die SPD für den Ärger über die Bundespolitik der Schröder-Regierung mit abgestraft wurden, permanent die größte Ratsfraktion und bekleidete auch das Bürgermeisteramt.
Das hat sich nun gestern geändert, sehr zur Überraschung der Genossen hier vor Ort, und wohl auch zu der von Amtsinhaberin Anne Heck-Guthe, welche seit 2004 als Bürgermeisterin in der ‚Stadt der Schiffshebewerke‘ fungierte.
Als Anne Heck-Guthe ihre Entscheidung bekanntgab freiwillig auf das letzte Jahr ihrer eigentlich bis 2015 laufenden Amtszeit zu verzichten, damit Bürgermeister- und Kommunalwahl zusammen würden stattfinden können, da tat sie dies offiziell um der Gemeinde die drohenden Mehrkosten zu ersparen. Insgeheim dürfte aber auch ihre scheinbar komfortable Ausgangslage dabei eine Rolle gespielt haben. Mit einem Amtsverlust dürfte sie noch im Vorjahr niemals gerechnet haben.
Trianel Kraftwerk Lünen: BUND begründet seine angekündigte Klage
Seit Ende des Jahres 2013 war es relativ ruhig um den neuen Trianel-Kohlemeiler in Lünen. Damals hatte der Umweltverband BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) angekündigt erneut Klage gegen den Betrieb des seit Ende 2013 auch offiziell laufenden Kohlekraftwerks im Kreis Unna einreichen zu wollen.
Dies ist nun offenbar geschehen. Wie der BUND am gestrigen Freitag per Pressemeldung vermeldete, hat man dort nun, in zwei insgesamt etwa 450 Seiten starken Schriftsätzen, zahlreiche aus seiner Sicht bestehende Rechtsverstöße dargelegt und offiziell beantragt, die von der zuständigen Bezirksregierung in Arnsberg erteilten Genehmigungen wieder aufzuheben.
Trotz der Verbesserungen im zweiten Genehmigungsanlauf hält der BUND das Vorhaben auch weiterhin für so umweltschädlich, dass auch die geänderten Genehmigungen rechtswidrig seien.
Trianel-Kraftwerk Lünen: BUND will erneut klagen
Kurz vor Ablauf der vierwöchigen Frist hat der ‚Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland‘ (BUND) erneut Klage gegen das Land NRW in Sachen des Trianel-Kraftwerks in Lünen eingereicht.
Wie das Medienhaus Bauer aus Marl in seinen heutigen Printausgaben berichtet, hat das Oberverwaltungsgericht (OVG) in Münster dies auf Nachfrage bestätigt. Die Klage sei dort am 30. Dezember 2013 eingereicht worden. Nähere Details sind aktuell noch nicht bekannt.
Zuletzt war bereits spekuliert worden
Kraftwerk Lünen: Trianel feiert – Aber was eigentlich genau?
Ziemlich still ist es zuletzt geworden rund um das seit Jahren umstrittene Trianel-Kohlekraftwerk in Lünen. Dabei haben die Betreiber heute erst einmal einen Grund zu feiern. Nach Erteilung der neuen Genehmigungsbescheide durch die Bezirksregierung Arnsberg geht der Meiler nun, nachdem er bereits seit Ende 2012 im ‚Probebetrieb‘ lief, auch offiziell ans Netz.
Kraftwerkskritiker, unter der Federführung des BUND, hatten im Laufe der letzten Jahre zwar etliche Nachbesserungen an den ursprünglich von den Planern vorgesehenen Plänen erreichen können, die jetzt anstehende Inbetriebnahme der Anlage konnten sie schlussendlich jedoch nicht verhindern. Daher dürfte die Inbetriebnahme im Hause ‚Trianel‘ eigentlich auch keine großen Jubelfeiern auslösen, zu groß war der heraufbeschworene Ärger und die Mehrkosten rund um das Kraftwerk.
Lünen: Trianel-Kraftwerk verkauft auch ohne Vorbescheid bereits Strom
Es gibt Dinge, die kann man als Beobachter einfach schlecht nachvollziehen. Da steht ein frisch errichtetes Kohlekraftwerk in Lünen nach jahrelangen juristischen Auseinandersetzungen plötzlich wieder ohne Vorbescheid da, geht dann aber trotzdem bereits in einen offenbar unbefristeten Probebetrieb und verkauft den darin produzierten Strom auch bereits auf dem Markt.
Gibt es nicht? Gibt es doch! Denn genau dies läuft derzeit beim Trianel-Kraftwerk am Lüner Stummhafen ab. Als Nicht-Jurist ist das wohl nur sehr schwer mit dem eigenen Rechtsempfinden zu vereinbaren…
Das neue Kraftwerk in Lünen läuft nun, nachdem ihm der erste Vorbescheid bereits Ende 2011 vom 8. Senat des Oberverwaltungsgerichts in Münster entzogen worden war, schon seit Ende 2012 im ‚Probebetrieb‘ und verkauft auch bereits den dabei produzierten Strom. Überraschender Weise gibt es für den Probebetrieb offenbar auch gar keine zeitliche Befristung. Und wie ein Unternehmenssprecher unlängst bestätigte, läuft das Kraftwerk, zumindest zeitweise, auch bereits unter Volllast.
Kraftwerkskritiker: ‚ReclaimPower Tour‘ macht am 17.08.13 Station in Dortmund
Sie sind bereits seit Mitte Juli unterwegs, die radelnden Kraftwerkskritiker der ‚ReclaimPower Tour‘. Das eigentliche Ziel ihrer Radtour ist das Klimacamp im Rheinland (23.08.-01.09), das daran anschließende ‚Reclaim the Fields’ Camp (28.08-05.09).
Am Samstag, den 17. August 2013, machen die Aktivisten Station in Dortmund, auf dem Friedensplatz.
Unterstützt werden sie bei ihrem Stopp in Dortmund auch von einer Abordnung der engagierten Kritiker von ‚E.On Datteln 4‘ aus der Umgebung.
Nun, was ist am Samstag in Dortmund konkret geplant?
Ab 16 Uhr findet auf dem Friedensplatz vor dem Dortmunder Rathaus eine Kundgebung zum Thema „Unnütze Großkraftwerke“ statt.
Trianel Lünen: Blauer Himmel über der Ruhr, aber Waltrop unter Wolken
Ah, endlich mal ein fast wolkenloser Himmel! Doch was ist das? Ach Du Schreck! Eine mächtige Rauchsäule am Horizont! Ein tragisches Unglück? Ein Großbrand?
Nein, es ist ‚nur‘ das neue Trianel-Kraftwerk in Lünen im Probebetrieb!
Juristisch gibt es für das Trianel Kohlekraftwerk in Lünen noch so einige Klippen zu meistern, bevor an einen regulären Betrieb dort zu denken ist.
Im derzeitigen ‚Probebetrieb‘ stochert man die Feuer dort aber wohl schon einmal ziemlich kräftig an, wie ein Foto von heute Vormittag (in der Waltroper Vogelsiedlung fotografiert) zeigt.
Bei den benachbarten E.On-Kollegen in Datteln, direkt um die Ecke sozusagen, in der entgegengesetzten Blickrichtung, ist man da derzeit allerdings noch nicht so weit. Dort ist an einen solchen Probebetrieb aktuell noch nicht zu denken. Da gibt es zumindest noch etwas mehr zeitlichen Aufschub in Sachen der dortigen Rauchsäule…