„Ich befürchte, dass der Turn-Around auf Schalke auch mit Trainer Gross nicht gelingen wird“

Viel Schatten aktuell auf Schalke. Archiv-Foto: Michael Kamps

Weihnachtspause? Mitnichten! Zwar ruht der Spielbetrieb in der Fußball-Bundesliga aktuell für ein paar Tage, doch an Themen mangelt es rund um den Profifußball auch in diesen Stunden wahrlich nicht. Ein weiterer Trainerwechsel auf Schalke, Paris trennt sich von Ex-BVB-Coach Thomas Tuchel, der Pyro-Irrsinn in Essen, etliche Überraschungen im DFB-Pokal.

Die Ruhrbarone-Autoren Peter Hesse und Robin Patzwaldt haben sich über all diese Themen auch über die Feiertage hinweg kurz ausgetauscht. Herausgekommen ist einmal mehr ein launiger, kurzangebundener Ritt durch die aktuellen Fußballthemen

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Eine Rückkehr von Trainer Thomas Tuchel zum BVB wäre derzeit kaum Risiko, aber viel Chance

Thomas Tuchel (Mitte) bei seiner Vorstellung in Dortmund 2015. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

Es war zweifelsohne die sportlich alles überragende Schlagzeile an Heiligabend: Nach einem 4:0-Sieg (!!!) in der französischen Liga hat sich Paris SG nach übereinstimmenden Medienberichten von seinem Trainer Thomas Tuchel getrennt. Und das auf Platz drei im Meisterschaftskampf liegend, nachdem der Deutsche mit dem Team im Vorjahr insgesamt ungefährdet Meister und Pokalsieger wurde, sogar in das Finale der UEFA Champions League einzog.

Auf den ersten Blick ist das nicht zu verstehen. Es kursieren dazu Gerüchte über in Paris vorherrschende Probleme, die Tuchel im Umgang mit seinen Bossen und auch der Mannschaft gehabt hätte. Das sind vertraute Töne, die den heute 47-Jährigen schon durch seine gesamte Trainer-Karriere begleiten. Einfach scheint er im Umgang also tastsächlich nicht zu sein. Dafür aber erfolgreich.

Jetzt bietet sich also tatsächlich unerwartet kurzfristig die Möglichkeit Tuchel zum BVB zurückzuholen. Eine Gelegenheit, die Borussia Dortmund nutzen sollte.

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Mit Nuri Sahin verlässt ein Spieler den BVB, der zuletzt für viele Negativschlagzeilen sorgte

Nuri Sahin. Foto: Robin Patzwaldt

Es war der vielleicht spektakulärste Spielerwechsel des gestrigen ‚Deadline Days‘ , dem letzten Tag der Sommer-Wechselperiode, in der Fußball-Bundesliga: Nuri Sahin verließ Borussia Dortmund und kickt zukünftig für den SV Werder Bremen.

Knapp eine Millionen Euro kassierten die Dortmunder dem Vernehmen nach nur noch für den Mittelfeldstrategen, der einst als eines der größten Talente Europas galt und eine äußerst bewegte Vergangenheit beim BVB vorzuweisen hat.

Kaum ein Spieler der Schwarz-Gelben produzierte im Laufe der letzten Jahre so viele positive wie negative Erinnerungen beim Anhang der Schwarz-Gelben.

Seinen fulminanten Start als Jugendlicher in der ersten Mannschaft der Borussen, mit nicht einmal 17 Jahren haben, viele Fans inzwischen wohl schon fast vergessen. Noch immer ist Sahin der jüngste Bundesliga-Torschütze aller Zeiten.

Höhepunkt einer durch starke Leistungsschwankungen geprägten ersten Karrierephase war die Deutsche Meisterschaft mit dem BVB im Jahre 2011. Unter Trainer Jürgen Klopp entwickelte sich der Türke zum Führungsspieler, wurde parallel zum echten Fan-Liebling.

Als einer der ersten Leistungsträger der damals gerade frisch aufblühenden Profitruppe der Dortmunder entschied er sich jedoch zum großen Entsetzen der Anhänger und seines damaligen Coaches den Verein direkt nach der ersten Meisterschaft seit der Fast-Insolvenz wenige Jahre zuvor in Richtung Real Madrid zu verlassen.

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Ohne Thomas Tuchel fehlt dem BVB inzwischen offenbar jede internationale Klasse

Ex-BVB-Trainer Thomas Tuchel. Foto: Robin Patzwaldt

Das peinliche 1:2 der Dortmunder Borussia gegen die Gäste von RB Salzburg am Donnerstag bildete, obwohl offiziell erst die erste Niederlage der Schwarzgelben im Kalenderjahr 2018, vorerst den negativen Höhepunkt eines seit Monaten andauernden schleichenden Niedergangs des selbsternannten ‚zweiten Leutchtturms‘ im bundesdeutschen Profifußball.

Längst schon ist nichts mehr zu sehen von der früheren Spielfreude und der technischen Brillianz vergangener Jahre. Daran kann auch die nahezu alternativlose Verpflichtung von Peter Stöger, der im Dezember als sprichwörtlicher ‚Notnagel‘, den ursprünglichen Wunschtrainer Peter Bosz erlösen musste, offenkundig nicht wirklich etwas ändern. Ganz im Gegenteil!

Spielerisch scheint es beim BVB aktuell von Woche zu Woche wieder erkennbar abwärts zu gehen. Inzwischen ist auch die ehemalige Heimstärke fast völlig verschwunden, muss man sich gegen einen international höchstens zweitklassigen Gegner aus Österreich in der ungeliebten Europaliga geschlagen geben. Und das nicht einmal unverdient.

Während sich viele Ultras dabei parallel an ihren Feindbildern DFB und Red Bull abarbeiten, Spiele immer häufiger boykottieren, scheinen inzwischen auch Coach Stöger die Argumente auszugehen, warum es auch ihm seit Wochen nicht gelingt aus dem Kader das herauszukitzeln, was in der Meinung vieler Beobachter eigentlich in ihm stecken müsste.

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BVB-Fans: ‚Wir entlassen Trainer nur nach einem Pokalerfolg und einer guten Saison!‘

Ex-BVB-Trainer Thomas Tuchel. Foto: Robin Patzwaldt

War das nun ein Erfolg, oder doch nur eine weitere Enttäuschung? Beim BVB gingen die Meinungen nach dem 1:1-Unentschieden bei den zuletzt wiedererstarkten Jungs von Bayer 04 Leverkusen arg auseinander. Während die Verantwortlichen des Clubs nach dem Spiel versuchten die positiven Ansätze in den Mittelpunkt zu stellen, blieb die Stimmung bei Fans und im Umfeld unverändert frostig.

Über 45 Minuten lang in Überzahl zu agieren, da war vielen Anhängern der Auswärtspunkt in der BayArena nicht genug. Zudem war einmal mehr unübersehbar, wie verunsichert und weiterhin konfus das Team der Schwarzgelben bei der Werkself des Chemiekonzerns vom Rhein wirkte.

Die Diskussionen rund um Trainer Peter Bosz werden in Dortmund so auch garantiert nicht enden. Ein Befreiungsschlag der Schwarzgelben, wie er sich zuletzt bei der 4:0-Halbzeitführung gegen Schalke angedeutet hatte, blieb einmal mehr am Ende aus. Und das ausgerechnet vor einer Woche, die ein Auswärtsspiel bei Real Madrid in der UEFA Champions League für die Westfalen beinhaltet.

Vielleicht ist auch das klammheimlich ein Grund für das scheinbar unbeirrte Festhalten von Michael Zorc und Aki Watzke am 54-jährigen Übungsleiter, der mit seiner durchaus hochkarätig bestückten Elf seit Wochen aus unerklärlichen Gründen schon nicht mehr gewinnen kann. Denn wer will schon mit einem solchen Kracher die neue Aufgabe in Dortmund angehen, und womöglich gleich eine krachende Niederlage in der spanischen Hauptstadt kassieren?

Das nächste Heimspiel in der Fußball-Bundesliga ist dann am nächsten Samstag übrigens gegen Werder Bremen. Spätestens dann muss ein Sieg für die Dortmunder her. Daran dürfte es keinen Zweifel geben, wenn man die Saison nicht nach den gestern schon zynisch in einem Fanforum geäußerten Satz beenden will: „Wir entlassen Trainer grundsätzlich nur nach einem Pokalerfolg  und einer guten Saison!!!“

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Felix Magath auf dem Markt – Ob Nuri Sahin, Marcel Schmelzer & Co beim BVB schon zittern?

BVB-Spieler Nuri Sahin. Foto: Robin Patzwaldt

Spannende Personalie heute im Weltfußball: Der inzwischen 64-jährige ehemalige Bundesligatrainer Felix Magath ist nicht länger Trainer beim chinesischen Erstligisten Shandong Luneng Taishan. Das bestätigte inzwischen auch sein ehemaliger Club in Asien ganz offiziell. Dies dürfte auch rasch Auswirkungen auf die Bundesliga, womöglich sogar auf uns hier im Ruhrgebiet haben.

Der seit Jahren als ‚harter Hund‘ bekannte Ex-Schalke-Trainer hatte das Amt in Asien im Juni 2016 übernommen und den Verein in der kürzlich zu Ende gegangenen Saison auf den sechsten Tabellenplatz der Chinese Super League geführt. Nun steht er dem Arbeitsmarkt wieder zur Verfügung und wird damit mit Sicherheit sehr rasch auch einer der meistgenannten Namen im aktuell Fahrt aufnehmenden Trainerkarussell im hiesigen Profifußball.

Legendär ist Magath vor allem für sein knallhartes Training. Viele Spieler beklagten sich im Laufe der Jahre immer wieder über seine fordernde Art. Andererseits ist Magath mit dieser Härte häufig sehr erfolgreich gewesen. Zumindest sportlich. Neben Titeln mit dem FC Bayern München konnte er im Jahre 2009 als Trainer auch mit dem VfL Wolfsburg eine Meisterschaft in der Bundesliga erringen. Auf Schalke lief es danach für ihn hingegen dann deutlich weniger erfolgreich. Viele in Gelsenkirchen waren letztendlich erleichtert, als man sich wieder von ihm getrennt hatte.

Eines war den von Magath trainierten Teams  jedoch immer gemein: Die herausragende körperliche Fitness. Eine Eigenschaft die den Dortmunder Profis in den Augen vieler aktuell abzugehen scheint.

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BVB-Krise ist hausgemacht – War es das schon für Peter Bosz in Dortmund?

Peter Bosz bei seiner Vorstellung in Dortmund. Foto: Robin Patzwaldt

Auf der Spieltags-Pressekonferenz vor der gestrigen Begegnung der Dortmunder Borussia beim VfB Stuttgart gab sich Coach Peter Bosz noch gewohnt sympathisch. Er erzählte entspannt von seiner Frau, seinem ersten Heimaturlaub in der Länderspielpause und gab sich auch in Hinblick auf seine zuletzt kriselnde Mannschaft weiterhin optimistisch.

Am Freitagabend sollte seine ambitionierte Truppe beim Bundesligaaufsteiger aus Stuttgart bestehen, die zuletzt schwachen Auftritte vergessen machen. Es kam jedoch ganz anders. Eine erschreckend schwache Mannschaft des BVB unterlag beim VfB mit 1:2, setzte damit ihre Erfolglos-Serie fort. Fortschritte durch die zweiwöchige Pause begünstigt zu erarbeiten, waren nicht zu erkennen. Erschreckend!

Wirft man einmal einen Blick auf die Situation in der Vorsaison, dann liegt die Bosz-Truppe in etwa auf dem Punktelevel, welches auch Thomas Tuchel im Vorjahr vorzuweisen hatte. Nur war man damals noch in der Champions League gut im Rennen und im DFB-Pokal nahm der Lauf in Richtung Berlin erst so richtig Fahrt auf.

In diesem Jahr sieht das grundlegend anders aus. Gegen die Tottenham Hotspurs geht es in der kommenden Woche auf internationalem Parket nur noch um Schadensbegrenzung, muss zumindest Platz Drei in der Gruppenphase irgendwie gerettet werden, um dann zumindest in der vergleichsweise unattraktiven Europa League noch etwas weiter an den Geldtöpfen Europas teilhaben zu dürfen. Im DFB-Pokal rechnet dem BVB aktuell in München wohl kaum eine Chance aus.

Die Bilanz des Niederländers ist aber vor allem auch deshalb so bitter, weil man, im Gegensatz zum Vorjahr, überaus brillant in die Liga startete, nun aber eine klare Negativtendenz zu erkennen ist. Eine Delle, wie man sie zuletzt im letzten Jahr von Jürgen Klopp miterleben musste, als man sich noch im Februar auf dem letzten Platz in der Bundesliga wiederfand.

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Peter Bosz: Testspiele sind nur Testspiele – Doch als neuer BVB-Trainer sollte man mehr liefern

Die Dortmunder Verantwortlichen bei der Vorstellung von Peter Bosz. Foto: Robin Patzwaldt

Dass Peter Bosz beim BVB als Cheftrainer nach Thomas Tuchel kein leichtes Erbe antreten würde, das war eigentlich vom Tag seiner Verpflichtung an klar. Denn schließlich hatte es der bei der Vereinsführung in Ungnade gefallene Tuchel mit den Schwarzgelben am Ende seiner Amtszeit noch geschafft, zum Abschluss zweier insgesamt sehr erfolgreichen Jahre, zur Krönung sozusagen, den DFB-Pokal mal wieder aus Berlin mit in das Ruhrgebiet zu bringen.

Dass Tuchel dann trotzdem nicht als Cheftrainer beim Verein weitermachen durfte, das war vielen Fans und Beobachtern seinerzeit eben nur schwer bis gar nicht zu vermitteln. Der BVB entschied sich trotzdem zu diesem riskanten und damals sehr unpopulären Schritt, eiste als Tuchels Nachfolger auf der Bank im Juni den Niederländer Peter Bosz von Ajax Amsterdam los.

Und dieser präsentierte sich bei seinen ersten Auftritten in Dortmund dann auch durchaus sympathisch und tatendurstig. Sein offensiver Spielstil, seine kommunikative Art, sein Selbstvertrauen. Rasch hatte sich der Niederländer erste Pluspunkte im Umfeld erwirtschaftet, ohne je ein einziges Spiel mit dem Team abgeliefert zu haben.

In den letzten Tagen, da bröckelt der Kredit bei vielen Anhängern des Pokalsiegers jedoch schon wieder leicht. Die ersten Testspiele, welche Bosz mit den Schwarzgelben seit dem Trainingsbeginn Anfang Juli ablieferte, verliefen alles andere als ideal.

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Abläufe beim BVB rund um die Tuchel-Entmachtung lassen Schlimmes erahnen

BVB-Boss ‚Aki‘ Watzke. Foto: Robin Patzwaldt

Borussia Dortmund gibt aktuell wahrlich viele Rätsel auf. Trotz des Erreichens aller ausgegebenen sportlichen Saisonziele, sogar dem ersten Titelgewinn seit fünf Jahren, darf der punktbeste Trainer der Clubhistorie das Team nicht länger betreuen, wird dieser nur drei Tage nach dem Sieg im DFB-Pokal unfreiwillig aus seinem Amt entfernt.

Einer relativ nichtssagenden Pressemeldung folgt kurze Zeit später dann noch ein offener Brief des Geschäftsführers Aki Watzke auf der Homepage des Clubs, der dem Erfolgstrainer indirekt alle menschlichen, für diesen Job auch unzweifelhaft extrem wichtigen Fähigkeiten abspricht.

Wörtlich heisst es dort nämlich recht uncharmant:

„Es geht immer auch um grundlegende Werte wie Vertrauen, Respekt, Team- und Kommunikationsfähigkeit, um Authentizität und Identifikation. Es geht um Verlässlichkeit und Loyalität.

Wir haben in der gegenwärtigen personellen Konstellation leider keine Grundlage mehr für eine auf Vertrauen ausgelegte und perspektivisch erfolgreiche Zusammenarbeit gesehen.“

Eine Steilvorlage für eine Schlammschlacht. Und ein wahres Trauerspiel für einen Verein, der sich ja bekanntlich als zweiter ‚Leuchtturm‘ in Sachen Fußball im Lande hinter dem FC Bayern München etablieren möchte.

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Bundesligafinale: Es sind die kleinen Dinge, die zählen!

Am Samstag auf Schalke. Foto: Michael Kamps

Der vorletzte Bundesligaspieltag ist gespielt. Fast alle relevanten Entscheidungen sind bereits vor dem großen Finale am kommenden Samstag gefallen: Bayern ist mal wieder längst Meister, Leipzig seit Samstag auch offiziell Vizemeister. Neben Underdog Darmstadt muss nun auch Ligazwerg Ingolstadt absteigen. Wenig überraschend.

Und hätte Hamburg bei Schalke nicht noch in der letzten Minute den glücklichen Ausgleich geschafft, dann wäre auch der HSV quasi schon fix (abermals) in der Relegation gewesen. So aber verbleibt diesbezüglich zumindest dann doch noch ein wenig Restspannung für Spieltag 34.

Schafft der BVB die direkte Champions League-Qualifikation, oder am Ende dann doch etwa 1899 Hoffenheim? Wer läuft auf den Rängen Fünf bis Sieben ein und darf (böse Zungen sprechen ja auch schon von ‚muss‘) in die Europa League? Augsburg, Wolfsburg oder der HSV, wer geht in die Relegation gegen den Dritten der 2. Liga?

Das war es dann aber auch schon in Sachen Spannung für den letzten Spieltag. So wenig attraktiv war der Endspurt der Liga, bei allem gegenteiligen Getöse einiger Medien, wohl tatsächlich noch nie.

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