Habbich doch gesacht, das war nach Ghana zur Abwechslung mal ein leichter Gegner. Und wer sich um die Schiri-Betreuung so weltklassemässig gekümmert hat, weiss ich auch nicht 😉
Sie wissen, liebe Fußballdesinteressierte, was das für Sie bedeutet? Es ist noch nicht zuende, im Gegenteil. Sie sollten kommenden Samstag das Haus nicht verlassen, am besten Sie erledigen die Wochenendeinkäufe schon am Freitag, wenn die anderen Niederlande oder Slowakei gegen Brasilien oder Chile gucken. Am Samstag besteht dann erhöhte Unfallgefahr auf allen Discounterparkplätzen und das Risiko von Schlägereien an Metzgertheken, denen das Grillgut auszugehen droht – die Menschen werden vor d e m Spiel gegen Diego Maradona und Lionel Messi sehr ungeduldig sein, denn sie fürchten, es wird ein Spiel gegen Gottvater und Gottsohn. Unsere Jungs haben nur eine Option auf den Heiligen Geist. Ob das reicht? Aber ich schweife wieder ab.
Ich mache heute wieder einen Doppeltipp, weil ich morgen wieder weg bin, aber auch, weil das Angebot heute sehr dicht und morgen sehr dünn ist. Sollte sich in Ihrem Haushalt eine Person mit Medienkompetenz befinden, das sind Personen, die z.B. einen Videorecorder programmieren können – so jemand brauchen Sie heute, um sich einen Guckvorrat für morgen anzulegen. Es sei denn Sie entschliessen sich doch, mal rauszugehen. Wie gesagt, Schland spielt ja erst Samstag wieder. Mittwoch und Donnerstag ist übrigens komplett spielfrei; da suchen Sie sich mal selbst was zum Gucken raus.
So weit die Vorrede. Nein, eins habe ich noch vergessen. Mittwoch kaufen Sie sich mal die taz, und zwar um auf der Seite Flimmern und Rauschen die Medienkolumne von Silke Burmester zu ergattern. Sie ist mein leuchtendes Vorbild, das ich doch nie erreichen werde. Ich habe Ihr schon 5 Euro überwiesen, nur um diese Art boshaften Kolumnismus am Leben zu erhalten.
So, jetzt gehts mit den Tipps aber wirklich los. Um 16 h ist Fußball, aber schon um 15.30 h ist Sherlock Holmes, und zwar in einer Version von 1939 mit Basil Rathbone. 3sat setzt diese Reihe auch an den nächsten Tagen fort. Wenn Sie so alt sind wie ich, erinnern Sie sich noch an diesen komischen Agenten Mini Max („Immer wenn er Pillen nahm“, lief in den 60/70ern im ZDF), den können Sie um 16.55 h auf Arte wiedersehen (USA 1968); wird ebenfalls die nächsten Tage fortgesetzt. Alternative weiterhin: 3 Engel für Charlie (17.10 h, EinsFestival).
Heute Abend 20.15 h gibt uns Arte Einblick in die jüngere Geschichte Südafrikas: Red Dust (UK/Südafrika 2004) mit Oscar-Preisträgerin Hilary Swank. Inhaltlich geht es um die politische Problematik der s.g. Wahrheitskommissionen. Eine sehr tragikomische Alternative ist um 21 h Mr. Shi und der Gesang der Zikaden (USA 2007, EinsFestival) – ein alter Chinese besucht seine ausgewanderte Tochter.
Wer leichte Unterhaltung bevorzugt, kann den Glotzabend mit Der Popolski Show (21 h, 3sat) beginnen und dann mit Vox-Serien fortsetzen, den Wiederholungen von Burn Notice (USA 2007, 21.55 h) und Boston Legal (USA 2004, 22.40 h).
Am späten Abend gibts noch mal ein vielfältiges Filmprogramm: die Virgin Suicides, das Regiedebüt von Sofia Coppola (USA 1999, 22 h WDR), Manderlay von Lars von Trier (DAN 2005, 23.30 h, SWR), und schliesslich Die Könige der Nutzholzgewinnung (D 2006, 1 h, ZDF) mit dem Star aus Stromberg und Der Kleine Mann Bjarne Mädel.
Morgen siehts mir dann dünner aus. Einige meiner Tipps werden fortgesetzt: Kir Royal (D 1986, 20.15 3sat) und The Killing (DAN 2007, 22 h Arte). Um 22.50 h kommt wieder Weeds (22.50 h ZDFneo, danach übrigens oldfashioned Miami Vice!). Ein Stern am sonst recht dunklen Himmel deutschen TV-Krimi-Schaffens ist der Polizeiruf 110 Totes Gleis (D 1994, 22.50 h MDR) mit Otto Sander und Sohnemann Ben Becker in schauspielerischer Hochform.
Also morgen noch durchhalten, dann kommen zwei spielfreie Tage. Freitag um 16 h gehts dann weiter, dann bin ich wieder für Sie da. Kommen Sie gut durch die heisse Woche!