Das ‚Deutsche Fußballmuseum‘ in Dortmund wurde heute offiziell den Medien vorgestellt

Sebastian Schweinsteiger als 'Hologramm' im Fußballmuseum. Foto(s): Robin Patzwaldt
Bastian Schweinsteiger als ‚Hologramm‘ im Fußballmuseum. Foto(s): Robin Patzwaldt

Ob das prominent, direkt am Dortmunder Hauptbahnhof errichtete Gebäude letztendlich so wirklich schön ist? Da gehen die Meinungen bekanntlich doch arg auseinander. Ob der Eintrittspreis von immerhin bis zu 17 Euro pro Person am Ende denn tatsächlich gerechtfertigt ist? Wer will das schon beurteilen? Geschmäcker und Wertschätzungen sind halt sehr individuell und somit natürlich auch unterschiedlich.

Wenn der DFB ein nationales Museum des Fußballs errichtet, dann dürfte es ohnehin nur sehr schwer möglich sein dabei allen Erwartungen und allen Geschmäckern gerecht zu werden. Dass das Museum nun ausgerechnet in Dortmund errichtet wurde war ebenfalls lange in der Diskussion. Auch hierfür lassen sich sowohl das Pro als auch das Contra relativ leicht und gut begründen. Aber diese Diskussionen aus der Vergangenheit über das Projekt sind ohnehin alle recht müßig. Denn wenn am nächsten Sonntag das DFB-Museum in Dortmund nun auch offiziell eröffnet wird, dann ist all dies eben längst so wie es nun letztendlich vor Ort errichtet und aufgebaut wurde. DSC05462 (600x450)

Gründe genug also, sich dieses direkt vom Anfang der Planungen an, ganz und gar nicht unumstrittene Projekt nun einmal persönlich vor Ort anzusehen, kurz bevor es am Sonntag dann auch für die Massen seine Pforten öffnet.
An diesem Montag hatten die Medienvertreter vorab schon einmal die Möglichkeit sich das frisch fertiggestellte Projekt in Dortmund, kurz vor seiner offiziellen Eröffnung, einmal in Ruhe anzusehen. Auch wir Ruhrbarone standen dabei mit auf der Gästeliste.

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Asyl: Dortmunder Jusos sind erschüttert über den Brandbrief der SPD-Oberbürgermeister

Refugess welcome, Foto: Ulrike Märkel
Refugess welcome, Foto: Ulrike Märkel

Die Oberbürgermeister im Ruhrgebiet forderten im März in einem Brief an Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, die Einzelfallprüfung bei Flüchtlingen aufzugeben. Der Erlass, der aus humanitären Gründen das Auseinanderreissen von Familien und das Abschieben kranker Menschen verhindert, soll nach dem Wunsch der OBs aufgegeben werden. Die Bochumer Linken stellten letzte Woche einen Dringlichkeitsantrag im Rat, um sich gemeinsam gegen die Forderungen auszusprechen. Sie scheiterten damit. Der Vorstoss der Ruhrgebiets-Oberbürgermeister für leichtere Abschiebungen im Zack-Zack-Modus hat für breite Empörung gesorgt. Auch in den eigenen Reihen.

Die Dortmunder Jusos übten am Montag ebenfalls scharfe Kritik an dem Brandbrief, den auch der Dortmunder Oberbürgermeister Ullrich Sierau unterzeichnet hatte. Sie seien erschüttert über das Schreiben, so Maximilian Schulz, Vorsitzender der Dortmunder Jusos: „Einzelfallprüfungen sind wichtig, um die Situation der Geflohenen differenziert beurteilen zu können“. Nur durch die genaue Überprüfung könne man die Notsituation verfolgter Minderheiten nachvollziehen. Eine humanitäre Asylpolitik war auch beim letzten Unterbezirksparteitag ein Thema. Die Jugendorganisation der SPD ist empört: „Das ist keine sozialdemokratische Flüchtlingspolitik!“

Neben Ullrich Sierau unterzeichneten auch die SPD-Bürgermeister Ottilie Scholz (Bochum), Frank Baranowski (Gelsenkirchen), Reinhard Paß (Essen) und Sören Link (Duisburg) den Brief, mit der Forderung die ministeriellen Erlasse aufzugeben. Die Anordnungen aus dem Innenministerium sollen vor allem die Angehörige der Volksgruppe der Roma schützen. Sie waren in der Vergangenheit in ihren Heimatländern zum Teil progromartigen Ausschreitungen ausgesetzt. Der Erlass gilt besonders für schutzbedürftige Gruppen – Alleinerziehende mit minderjährigen Kindern, Kranke und Pflegebedürftige.

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UPDATE: Dortmunder Stadt-Broschüre „Aktiv gegen Rechtsextremismus“ lässt Bündnis BlockaDO weg

BlockaDO demonstriert gegen Rechts, Foto: 2014 Ulrike Märkel
BlockaDO demonstriert gegen Rechts, Foto Demo 2014

UPDATE: Dass das Bündnis BlockaDO in der Dortmunder Broschüre „Dortmund aktiv gegen Rechtsextremismus“ nicht genannt wurde, war vor allem ein zeitliches Koordinierungsproblem. Die Koordinierungsstelle für Vielfalt, Toleranz und Demokratie hatte zugesagt, BlockaDO in das Heft 2015 aufzunehmen. Man kann daher sicher davon ausgehen, dass das Blockadebündnis im Jahr 2016 als Teil des Dortmunder Widerstandes gegen Rechts genannt werden wird. Eine gute Nachricht!

Dortmund hat eine bunte Broschüre mehr. In diesen Tagen erschien die dritte Auflage von „Dortmund aktiv gegen Rechtsextremismus“. Das eine städtische Broschüre beschreibt, welche Aktivitäten gegen Rechts unternommen werden – gut so! Dass die Koordinierungsstelle für Vielfalt, Toleranz und Demokratie als Herausgeberin ihre eigenen Aktivitäten hervorhebt – geschenkt. Dass aber bei den zivilgesellschaftlichen Bündnissen mit ‚BlockaDO‘ ein Bündnis mit großer Wirkung und Relevanz einfach weggelassen wird, ist erstaunlich. Man kann dahinter Ignoranz, möglicherweise aber auch eine gewisse Boshaftigkeit erkennen. Durch das Weglassen gibt die Broschüre ein unvollständiges Bild des Widerstandes gegen Rechts in Dortmund wieder. Die Lücke fällt ins Auge.

Dass in der Vergangenheit die unterschiedlichen Dortmunder Bündnisse im Kampf gegen Rechts in einer gewissen Konkurrenz zueinander standen, ist kein Geheimnis. Dass sich viele Menschen in Dortmund auf ganz unterschiedliche Weise gehen Nazis engagieren, ist gut. Dass sich die Bündnisse in ihrer Ausrichtung und Zielsetzung unterscheiden, muss in einer pluralistischen Gesellschaft niemanden verwundern. Auch wenn mehr Kooperation an einigen Stellen sicher wünschenswert wäre – Protest darf verschieden sein. Nicht jeder hat Interesse am „Bratwurstessen gegen Rechts“, andere wiederum sehen das Blockieren rechtsextremer Aufmärsche nicht als die richtige Lösung an.

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Karfreitag: 10. Heinrich Czerkus-Gedächtnislauf

Am Mahnmal Bittermark. Quelle: Wikipedia, Foto: Tbachner Lizenz: cc
Am Mahnmal Bittermark. Quelle: Wikipedia, Foto: Tbachner Lizenz: CC-BY-SA-3.0-migrated

Am morgigen Karfreitag findet in Dortmund wieder der namhafte Heinrich Czerkus-Gedächtnislauf statt.

Heinrich Czerkus, ehemaliger Platzwart von Borussia Dortmund und Widerstandskämpfer gegen Hitler, wurde im April 1945 von den Nazis ermordet. Gemeinsam mit etwa 300 Fremdarbeitern und Nazi-Gegnern wurde er in der Bittermark begraben.

„Die Verbrechen an der Menschheit niemals vergessen, der Opfer des Nazi-Regimes immer gedenken“. Unter diesem Motto laden das Fan-Projekt Dortmund, die Fan- und Förderabteilung des BVB, der Fanclub Heinrich Czerkus und die Naturfreunde Dortmund-Kreuzviertel an Karfreitag einmal mehr zum ‚Heinrich Czerkus-Gedächtnislauf‘ ein.

In diesem Jahr geben Oberbürgermeister Ullrich Sierau und BVB-Ikone Siggi Held am Stadioneingang Rote Erde um 13 Uhr den Startschuss für alle Fußgänger.

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Antifacamp: Sierau-Rede gestört / Slime-Konzert zur Not im Exil

Auch wenn sich die Stadt Dortmund weiter quer stellt, werden die für diese Woche geplanten Veranstaltungen des Antifacamp soweit möglich durchgeführt. Das gilt auch für das für morgen geplante Konzert mit Slime, Guts Pie Earshot und Refpolk. Sollte sich nicht noch kurzfristig ein geeigneter Ort in Dortmund finden, wird das Konzert nach Mülheim verlegt.

Slime schreiben dazu auf ihrer Facebook-Seite:

Das Konzert mit Slime, Guts Pie Earshot und Refpolk am Dienstag findet wohl zu 99% im AZ Mühlheim statt, da die Stadt DO das Antifa Camp ja verboten hat, damit die Nazis nicht provoziert werden, was ja wohl einer der schlechtesten Witze aller Zeiten ist…

Veranstalter und Teilnehmer des Antifacamp protestierten derweil heute auf dem Friedensfestival vorm Hauptbahnhof gegen das Camp-Verbot und hinderten Oberbürgermeister Ullrich Sierau, der sich weiterhin strikt gegen die Durchführung des Camp stellt, sich als lupenreiner Vorkämpfer gegen Rechts zu profilieren.

Antifacamp-Pressesprecherin Anna Potzetzki:

„Nachdem Sierau seit dem faktischen Verbot des Antifacamps am vergangenen Donnerstag alle Gesprächsangebote verweigerte, wurde ihm heute deutlich gemacht, dass die Versuche von Stadtführung und Polizei, jeglichen antifaschistischen Protest zu unterdrücken, nicht akzeptiert werden. Wir werden unsere Proteste auch an den kommenden Tagen in Dortmund fortsetzen.“