Was will Signal-Iduna-Chef Leitermann mit seiner Kritik an den BVB-Fans erreichen?

Das Stadion in Dortmund. Foto: Robin Patzwaldt

Manchmal wundert man sich ja, wie ungeschickt angebliche Wirtschafts- und Medienprofis sich in der Öffentlichkeit präsentieren. Jüngstes Beispiel: Signal-Iduna-Chef Ulrich Leitermann, der eine Choreographie der BVB-Fans beim letzten Heimspiel von Borussia Dortmund öffentlichkeitswirksam kritisiert, und eine vermeintliche Randnotiz der Fußball-Bundesliga damit erst so richtig aufgeblasen hat.

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Beim BVB droht ein Trauerspiel. Mal wieder.

Mats Hummels. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

In einem aktuellen Werbespott auf dem Pay-TV-Anbieter Sky wird BVB-Spieler Mats Hummels im Vorfeld der Begegnung von Borussia Dortmund gegen Union Berlin mit den Worten zitiert „Wir sind bereit! Du auch?“.

Doch nach den jüngsten beiden Pleiten der Schwarzgelben gegen den FC Bayern München (2:4) und im DFB-Pokal gegen RB Leipzig (0:2), müssen einem als BVB-Anhänger an dieser Aussage erhebliche Zweifel kommen.

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Der Sieg des VfL Bochum gegen Union Berlin war auch ein Zeichen für die aktuelle Schwäche der Bundesliga

Das Ruhrstadion in Bochum. Foto: Roland W. Waniek

Die Ansetzung hatte eine gänzlich andere Ausstrahlung, doch das Duell des VfL Bochum gegen Union Berlin war am Sonntag tatsächlich das Spiel des Tabellenletzten gegen den Spitzenreiter der Fußball-Bundesliga. Wer diese Konstellation vor Saisonbeginn im August für den elften Spieltag so vorhergesagt hätte, der wäre wohl nur ausgelacht worden.

Dass dem aber wirklich so wahr, sagt viel über die Liga in diese bisher so kuriose Spielzeit aus.

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So verspielt der BVB jede Sympathie bei seiner Anhängerschaft!

Unser Autor im Jahre 1978. Foto: privat

Der BVB macht es seinen Anhängern gerade schwer. Das spüre ich selber, bin ich doch schon seit den 1970er-Jahren ein Anhänger dieses Vereins. Meine Leidenschaft war zwischenzeitlich sogar so groß, dass ich in den 1990er-Jahren nach Niederlagen der Mannschaft an dem entsprechenden Wochenende nicht mehr ausgegangen bin, weil ich so sauer war. Ganz schön bekloppt, würde ich dazu im Nachhinein sagen. Aber es war wirklich so.

Derzeit ist meine Begeisterung für den BVB längst nicht mehr so groß. Und das, obwohl die Mannschaft in Summe immer noch deutlich erfolgreicher spielt als das in meinen frühen Jahren als Fan der Fall war. Ja, ok, derzeit läuft es nicht so, wie gewünscht. Trotzdem reden wir hier immer noch über eine der bestbestückten Teams des Landes, das den Anspruch hat Deutschland in der UEFA Champions League, als der sogenannten Königsklasse, zu vertreten. Das war in meinen ersten Jahren mit diesem Verein anders.

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Verspielt der FC Schalke 04 in dieser frühen Saisonphase schon den Klassenerhalt?

Schalke empfängt Union Berlin. Foto(s): Michael Kamps

Der Auftakt des FC Schalke 04 in die Saison 2022/23 der 1. Fußball-Bundesliga verlief durchaus ermutigend. Eine unglückliche Niederlage in Köln, ein beherzter Auftritt im ersten Heimspiel in Gelsenkirchen gegen Borussia Mönchengladbach und ein respektables Unentschieden in Wolfsburg. Zwar bedeuten bereits die dafür insgesamt gutgeschriebenen zwei  Zähler in der Tabelle nicht viel, fand sich der Klub durch sie doch schon zum Saisonstart auf einem Platz im hinteren Tabellendrittel wieder, doch entsprachen die gezeigten Leistungen in den in den ersten Wochen der Spielzeit absolvierten Begegnungen bis hierhin noch dem, was man sich von einem engagierten Aufsteiger erhoffen darf. Kampf und Leidenschaft, sogar ein gewisser Grad an Euphorie. All das war vorhanden.

An diesem Wochenende holte die Königsblauen aber dann die traurige Realität ein. Und das mit aller Brutalität des Fußballs. Nach dem indiskutablen 1:6 (1:3) gegen Union Berlin dürfte wohl auch dem letzten Schalker klar geworden sein, dass der Kampf um den Klassenerhalt für die Gelsenkirchener hart werden wird.

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Ex-BVB-Profi Neven Subotic zeigt, dass manche Fußballer mehr drauf haben, als viele glauben!

Ex-BVB-Profi Neven Subotic hat dem Profi-Fußball den Rücken gekehrt. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

Fußballprofis gelten in den Augen vieler im Lande ja als eher schlichte Gemüter, die außer ihrem praktizierten Sport häufig nicht wirklich viel drauf haben. In Anbetracht der endlos erscheinenden Aneinanderreihung von Negativbeispielen, die in den vergangenen Jahren die Schlagzeilen in der Medienlandschaft bestimmt haben, verwundert das auch nicht.

Dabei ist das schlechte Image, das den Kickern anhaftet, in dieser Pauschalität ungerecht. Berufsfußballer bilden, wie jede andere Berufsgruppe auch, eine bunte Sammlung an Charakteren und Persönlichkeiten ab. Neben den zahlreichen eher schlicht gestrickten Gemütern, findet man dort auch durchaus intellektuell begabte und clevere Zeitgenossen.

Ein Vertreter dieser überdurchschnittlich reflektierten und schon seit vielen Jahren durchaus Verantwortung in der Gesellschaft übernehmenden Sportler ist der Ex-BVB-Profi Neven Subotic, dessen soziales Engagement wir hier im Blog in den vergangenen Jahren schon häufiger gewürdigt haben.

Und genau dieser Neven Subotic hat jetzt, zum Ende seiner aktiven Karriere, ein Buch unter dem Namen ‚Alles geben: Warum der Weg zu einer gerechteren Welt bei uns selbst anfängt‘, veröffentlicht, das diesen positiven Ruf einmal mehr bestätigt.

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Marco Rose wandelt beim BVB erfolgreich auf den Spuren eines Jürgen Klopp

Dortmund-Trainer Marco Rose hat derzeit viel zu lachen. Foto: BVB

Als der Trainer Jürgen Klopp im Jahre 2008 vom FSV Mainz 05 zu Borussia Dortmund wechselte, da sagte er bei seiner Vorstellung einen Satz, der beim BVB-Anhang mit viel Wohlwollen aufgenommen wurde. Klopp kündigte seinerzeit an, dass es sein großes Ziel in Dortmund sei, zukünftig im Westfalenstadion mit seiner neuen Mannschaft die eine oder andere Vollgasveranstaltung abliefern zu wollen.

Diese Aussicht reichte damals schon aus, um die Herzen der Fans zu packen und für sich zu gewinnen. Zumal der neue Trainer, der bis zu diesem Zeitpunkt noch keine nationale Spitzenmannschaft trainiert hatte, jahrelang im Grenzbereich zwischen erster und zweiter Liga arbeitete, Wort hielt und aus dem damals eher mittelmäßigen BVB in seinen sieben Jahren mit dem Klub eine europäische Spitzenmannschaft formte, mit der unter den Trainern Bert van Marwijk und Thomas Doll häufig nur irgendwie im Ligamittelfeld vor sich hin dümpelnden Truppe zwei deutsche Meisterschaften (2011 und 2012) holte, zudem den DFB-Pokal gewann (2012) und etliche Finalspiele (u.a. UEFA Champions League 2013) erreichte.

Nach Klopps eher unglücklichen Abgang im Sommer 2015, konnte dann kein Trainer mehr an diese begeisternden Tage unter dem inzwischen zum gefeierten Weltstar gereiften Übungsleiter mehr anknüpfen. Der BVB, sprich Klub-Boss Aki Watzke, insbesondere vergriff sich häufig in der Wahl der Klopp-Nachfolger.

In dieser Saison gibt es jetzt erstmals wieder eine realistische Hoffnung, dass es einem Coach gelingen könnte den langen Schatten vom Dortmunder Lieblingstrainer endgültig hinter sich zu lassen. Unter Neu-Trainer Marco Rose bietet der BVB endlich wieder regelmäßig das, was Klopp einst versprach und so beliebt im Umfeld und bei den Fans machte: Vollgasfußball!

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Deutschland hätte auf eine Fußballmannschaft bei den Olympischen Spielen besser verzichten sollen!

Olympische Ringe. Quelle: Wikipedia; Lizenz: gemeinfrei

Olympische Spiele in Zeiten einer Pandemie durchzuführen, das erscheint an sich schon mehr als diskutabel. Unnötige Reisen und Kontakte sind bekanntlich nach wie vor zu vermeiden. Ein Sportfest von Weltrang erscheint unter diesen Voraussetzungen zumindest entbehrlich. Dass die Spiele von Tokio in wenigen Tagen trotz aller Bedenken stattfinden werden, wird daher von vielen Seiten heftig kritisiert.

Denkt man an olympische Spiele, kommt einem das dabei veranstaltete Fußballturnier zudem wohl nur selten mit in den Sinn. Für Sportfans gehört Fußball nicht zu den Kernveranstaltungen bei Olympischen Spielen. Das wird auch im Jahre 2021 nicht anders sein. Trotzdem diskutiert Fußballdeutschland in diesen Tagen in diesem Zusammenhang leidenschaftlich über Begriffe wie ‚Ehre‘, ‚Egoismus‘ und ‚mangelnde Unterstützung‘.  Höchste Zeit für eine kurze, persönliche Einordnung.

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Subotic-Heimkehr macht deutlich: Dem BVB fehlen inzwischen solche Identifikationsfiguren!

Neven Subotic. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

Nach einer sportlich ziemlich enttäuschenden Hinrunde verbessert sich die Stimmung rund um Borussia Dortmund seit ein paar Wochen gefühlt von Tag zu Tag ein Stück weit. Drei gespielte Begegnungen nach der Winterpause, die in drei Siegen mündeten. Besser geht es kaum.

War die Art und Weiser dabei auch nicht immer meisterlich, die erzielten 15 Tore sind schon ein beeindruckendes Statement. Sieben der 15 Treffer gingen dabei auf das Konto von Neuzugang Erling Haaland, der gerade alle Statistiken von Liganeulingen neu zu definieren scheint.

Dazu auch noch die gute Nachricht von der Transferfront, dass Nationalspieler Emre Can den BVB in Zukunft verstärken wird. Klar, Wehrmutstropfen gab es auch. Das Schicksal von Paco Alcacer in Dortmund stimmt nachdenklich, und auch der Abgang von Eigengewächs Jacob Bruun Larsen in Richtung Hoffenheim entspricht sicher nicht dem, was sich ein Dortmund-Fan in Bezug auf den jungen Dänen erträumt hätte.

Und doch war es eine scheinbar beiläufige, herzerwärmende Aktion vom Samstag, die den Anhang der Schwarzgelben so richtig emotional stimmte: Der Besuch von Neven Subotic an alter Wirkungsstätte machte deutlich, woran es dem BVB aktuell fehlt, an echten Identifikationsfiguren.

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#gedENKEminute: Andreas Biermann – Im Schatten von Robert Enke

Andreas Biermann. Quelle: Wikipedia, Foto: Northside, Lizenz: CC BY-SA 3.0

Zu Robert Enkes Gedenken ist an diesem Wochenende in vielen Fußball-Stadien des Landes eine sogenannte „gedENKEminute“ abgehalten worden. Der an Depressionen erkrankte Torwart hatte sich am 10. November 2009 das Leben genommen.

Sicherlich grundsätzlich eine löbliche und äußerst sinnvolle Aktion, schließlich kann das Thema Depression nicht häufig genug in die Öffentlichkeit und damit in eine Debatte eingebracht, Hemmungen und Tabus rund um das Schicksal Betroffener somit zumindest ein Stück weit genommen werden.

Etwas fand ich in diesem Zusammenhang jedoch bedauerlich, was ich hier und heute einmal kurz ansprechen möchte, ohne dafür wirklich eine Patentlösung zu haben:

Enkes Witwe Theresa richtete emotionale Appelle an die Fans im Lande, warb in diesem Zusammenhang für die Robert-Enke-Stiftung. Und auch wenn die Aktion quer durch die Republik sicherlich nicht alleine auf das Schicksal von Robert Enke gemünzt war, stand sein trauriges Schicksal eben am Ende doch stellvertretend für viele Betroffene im Mittelpunkt.

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