„Corona-Widerstand“ – eine Querfront des Irrsinns und Extremismus

YouTube-Kanal Heilpraktikerausbildung Nordheide: Krude Verschwörungstheorien; Screenshot
YouTube-Kanal Heilpraktikerausbildung Nordheide: Krude Verschwörungstheorien; Screenshot

In allen möglichen Facebook-Gruppen wird aktuell für die Demonstration am 29.08.2020 mobilisiert: Die Fans der „AfD“ trommeln ebenso wie Reichsbürger und Anhänger der QAnon-Verschwörungstheorie für die Demo in Berlin.

In den beiden Facebook-Gruppen „Corona Rebellen“ und „Corona-Widerstand“ ist in dieser Zeit eine Radikalisierung festzustellen. Bisher wurden dort vor allem Inhalte der sogenannten „Alternative für Deutschland“ geteilt. Nun finden sich dort zunehmend auch Inhalte von Reichsbürgern und Neonazis. Die Anti-Corona-Querfront aus Nazis, Reichsbürgern und Verschwörungstheoretikern besticht durch eine Vorliebe zu bizarren Videos von „Heilpraktikern“ und Antisemiten.

Kein gutes Zeichen für die Demo am 29.08.2020.

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Beschlagnahme von „Nazis töten.“-Plakaten der PARTEI war illegal

Demonstration gegen Nazi-Aufmarsch in Bielefeld am 08.11.2019; Foto: DiIE PARTEI Bielefeld
Demonstration gegen Nazi-Aufmarsch in Bielefeld am 08.11.2019; Foto: DiIE PARTEI Bielefeld

Seit dem 9. Mai 2018 sitzt, die wiederholt wegen Volksverhetzung verurteilte Holocaustleugnerin, Ursula Haverbeck ihre Haftstrafe in der JVA Bielefeld-Brackwede ab. Seitdem kommt es immer wieder zu Aufmärschen in der ostwestfälischen Metropole durch die Nazi-Splitterpartei Die Rechte und ihrem neonazistischen Umfeld.

Auch für den 9. November 2019, es jährte sich der 79. Jahrestag der Reichspogromnacht, hatten die Nazis eine Kundgebung unter dem Motto „Freiheit für Ursula Haverbeck“ angemeldet. Die inhaftierte Revisionistin hat am 8. November 1928 Geburtstag. Die Polizei Bielefeld hatte, aus Respekt vor den Opfern der Reichspogromnacht, versucht die Demonstration an diesem Tag zu verbieten:

Dieses Demonstrationsverbot wurde durch das Verwaltungsgericht Minden im September 2019 aufgehoben, weil es keinen Zusammenhang zwischen der rechtsextremen Demonstration und dem Gedenktag sehen konnte.

Ein breites Bündnis von demokratischen Parteien, darunter auch die Partei DIE PARTEI,  und Initiativen mobilisierte daraufhin für den 9. November 2019 zu einer Gegendemonstration.

Im Vorfeld der Demonstration kam es zu einem Zwischenfall: Mehrere Plakate der Partei DIE PARTEI, die entlang der Wegstrecke des Nazimarsches installiert waren – Motive: „Nazis töten“ und „Hier könnte ein Nazi hängen“ – wurden durch die Polizei beschlagnahmt.

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Die Rechte: Trotz offenem Antisemitismus, Hitler und Nazi-Mumie immer weniger Anhänger

Die Rechte-Funktionär Michael Brück hält vor Anhängern in Duisburg eine Rede Foto: Jennifer Marken.

Für Nazi-Partei „Die Rechte“ läuft es nicht gut: Nur 80 ihrer Anhänger liefen auf einer Aufmarsch am 20. April, Hitlers Geburtstag, durch Wuppertal. Gerade einmal gut 200 gestern am 1. Mai auf einer Demo durch Duisburg. Die Zeiten, in denen die Nazis in Dortmund innerhalb von ein paar Stunden 150 ihrer Anhänger mobilisieren konnten, sind lange vorbei.

Ob Hitler-Verehrung, offen antisemitische Parolen oder der Kult um die inhaftierte 91jährige Holocaust-Leugnerin und Nazi-Mumie Ursula Haverbeck als Spitzenkandidatin – nichts zieht in diesem Europawahlkampf. 

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Am Tag der Arbeit: Nazis in Duisburg die Stirn bieten

Die neonazistische Splitterpartei DIE RECHTE veranstaltet am Tag der Arbeit eine Kundgebung in Duisburg.

Die Ruhrbarone haben mehrmals dazu berichtet.

Stand der Dinge: Die Nazis laufen am 1. Mai 2019 vom S-Bahnhof Duisburg-Schlenk nach Hochfeld.

Am vergangenen Mittwoch fand in den Räumen des Djäzz in Duisburg eine weitere Informationsveranstaltung des Jugendbündnisses RiseUp statt.

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„Volkslehrer“ wieder auf YouTube erreichbar

Antisemitische Videos: YouTube sperrt den Kanal des "Volkslehrers" nicht mehr...
Antisemitische Videos: YouTube sperrt den Kanal des "Volkslehrers" nicht mehr...
Antisemitische Videos: YouTube sperrt den Kanal des „Volkslehrers“ nicht mehr…

Der Matrosenanzug – die britische Königin Victoria schenkte ihrem Neffen Wilhelm, dem späteren deutschen Kaiser Wilhelm II einen solchen – war Ende des 19. Jahrunderts sehr beliebt: Konnte man damit, als deutscher Bub, ja auch prima seine Begeisterung für die kaiserliche Kriegsmarine zum Ausdruck bringen.

An diese stolzen Zeiten anknüpfend, hat sich der Rechtsextremist Nikolai Nerling am Samstag – mit einem feschen Matrosenanzug bekleidet – an seine rechtsextreme Fangemeinde gewandt:

Um über seinen gesperrten YouTube-Kanal (Die Ruhrbarone haben berichtet!) zu informieren und um Tipps zu geben wie die Sperre zu umgehen ist.

Über den Aufruf von YouTube.ru,  YouTube.fr oder YouTube.es ließen sich die Videos des „Volkslehrers“ immer noch ansehen…

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„Volkslehrer“ Nikolai Nerling: Tango down!

Trotz "Volkskraftwochen": Der YouTube-Kanal und das Konto von "Volkslehrer" Nikolai Nerling sind gesperrt!
Trotz „Volkskraftwochen“: YouTube-Kanal und Konto von Nikolai Nerling sind gesperrt!

Er unterhält sich liebend gerne mit durchgeknallten Reichsbürgern, Nazis, Holocaustleugnern und anderen (irren) Verschwörungstheoretikern: Über seinen YouTube-Kanal verbreitete Nikolai Nerling, der bisher im Internet als „Volkslehrer“ auftrat, Fake-News und rechtsextreme Propaganda.

Der ehemalige Grundschullehrer – eine Klage gegen seinen Rausschmiss aus dem Staatsdienst hatte er im Jänner verloren – ist als rechtsextremer Aktivist auf sämtlichen Veranstaltungen (Das „Schild und Schwert Festival“ in Ostritz und dem Treffen der antisemitisch-germanischen Ludendorffer z.B.) anzutreffen, auf denen sich auch Antisemiten, Reichsbürger und Nazis tummeln.

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Nazi-Partei „Die Rechte“ wählt Holocaust-Leugnerin Haverbeck zur Spitzenkandidatin

Auf Twitter wird die Wahl Haverbecks von den Nazis gefeiert.

Angeblich zu krank für den Knast, aber munter genug um sich auf dem Bundesparteitag der Nazi-Partei „Die Rechte“ zur Spitzenkandidatin wählen zu lassen: Die 89jährige Rechtsradikale Ursula Haverbeck, mehrfach wegen Holocaust-Leugnung verurteilt, will 2019 ins Brüsseler Europaparlament.

Auch zwei neue Bundesvorsitzender wählte Die Rechte: Das Dortmunder Ratsmitglied Michael Brück und Sascha Krolzig führen von nun an die Kleinstpartei, die dann und wann zu Wahlen antreten muss, um das Parteienprivileg zu behalten.