Lautsprecher Trump und Johnson: Droht Deutschland bald ein ähnlicher Regierungschef?

Der Bundestag in Berlin. Foto: Robin Patzwaldt

Wer sich in den vergangenen Tagen einige Aussagen von Boris Johnson, dem neuen Britischen Premierminister angehört hat, der war höchstwahrscheinlich über deren scheinbare Kompromisslosigkeit erstaunt. Auch das jüngste Verhalten von US-Präsident Donald Trump und seiner Getreuen scheint eine klare Tendenz zu mehr Härte und Radikalität zu bestätigen.

Damit folgt die Politik in wichtigen Schlüsselpositionen einer Entwicklung, die sich auch in der Gesellschaft insgesamt beobachten lässt. Die Interessen des Einzelnen, so radikal sie in gewissen Punkten auch sein mögen, rücken (wieder) vermehrt in den Mittelpunkt des eigenen Handelns.

Ähnliche Tendenzen sind schon seit längerem auch vor der Haustür eines jeden von uns zu sehen. Wenn man denn will. Nicht umsonst ist die AfD in Deutschland inzwischen ja auch dort angekommen, wo sie aktuell steht.

Für mich als politischen Laien stellt sich da die Frage, wie konnte es soweit kommen? Warum ist es aktuell offenkundig so unpopulär geworden eine Position des Ausgleichs, des Kompromisses einzunehmen?

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Ruhrbarone-Autoren erinnern sich an den verstorbenen US-Präsidenten George Bush Senior

Der verstorbene George Bush Senior im Jahre 1989. Quelle: Wikipedia, Lizenz: gemeinfrei

Am gestrigen 30. November 2018 verstarb George Herbert Walker Bush. Er amtierte von 1989 bis 1993 als 41. Präsident der Vereinigten Staaten und war der Vater des ehemaligen US-Präsidenten George W. Bush.

Nachdem sich Bush Senior 1980 zunächst vergeblich um die Präsidentschaftskandidatur seiner Partei, der Republikaner, bemüht hatte, amtierte er von 1981 bis 1989 unter Ronald Reagan als dessen Vizepräsident. Die Präsidentschaftswahl 1988 gewann er dann und wurde Reagans Nachfolger im Weißen Haus.

Vier Jahre später musste er sich bei der Präsidentschaftswahl 1992 dem Demokraten Bill Clinton geschlagen geben, womit er 1993 nach einer Amtsperiode abgelöst wurde. Er wurde 94 Jahre alt und war damit bei seinem Tode der älteste aller US-Präsidenten.

Autoren der Ruhrbarone erinnern sich heute an den verstorbenen Politiker, der auch für die Geschichte Deutschlands durch seine wohlwollende Rolle im Prozess der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten nicht unerheblich war

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Wie gefährlich ist Donald Trump?

Foto: Psychosozial-Verlag

In Amerika war das Buch „The dangerous case of Donald Trump“ ein New-York-Times-Bestseller. Die deutsche Übersetzung („Wie gefährlich ist Donald Trump? 27 Stellungnahmen aus Psychiatrie und Psychologie“), die kürzlich erschienen ist, hat noch nicht so großes Medien-Echo verursacht. Das könnte auch daran liegen, dass sie bei einem Fachverlag erschienen ist. Dabei ist das Buch durchaus auch an Laien gerichtet.

Als Psychiater lese ich die 27 Aufsätze natürlich besonders interessiert, aber auch kritisch.

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Didis bizarrster Sketch

Didi „Palimm-Palimm“ Hallervorden wäre gerne wieder prominent. Seine besten und lustigsten Tage hat der 82jährige hinter sich. Die letzten Jahre waren hart. Wenig Zuspruch, wenig Beachtung. 2014 stand er sogar für Til „The Brain“ Schweiger für „Honig im Kopf“ vor der Kamera, und tourte zwei Jahre später mit für die FDP von Ich-verschenke-die-Krim-Lindner durch Sachsen-Anhalt. Vielleicht sammelte er dort die Inspirationen für seinen vielleicht letzten großen Sketch. Eine Ansprache zum Jahrestag von 9/11 – wohl in der Rolle als antiwestlicher Aluhut, im Duktus von Querfront und Bandbreite.

Wir finden: Die Wanne ist leer, Didi. Die Wanne ist leer.

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Kim droht Donald, Donald droht Kim, doch was droht uns?

„What I did on my summer vacation“ by Donald J. Trump… (Foto-Illustration von Lorie Schaull/ CC-BY-SA 2.0)

Es gibt Bedrohungsszenarien, die eine Generation geprägt haben, während die Nächste augenscheinlich nichts mehr davon weiß. Menschen, die den Kalten Krieg in seiner heißen Phase miterlebt haben, erinnern sich vielleicht noch lebhaft an die Zivilschutzübungen und die Ratgeber zum Überleben, wenn die Atombomben fallen. Das Jahr 1989 markiert das Ende des Kalten Krieges, und obwohl ich bereits 3 Jahre später das Licht der Welt erblickte, ist die damals allgegenwärtige Bedrohung für mich heute nicht mehr, als ein weiteres Kapitel der Geschichte.

Allerdings wird diese Geschichte wieder sehr lebendig, wenn man einen Blick auf die USA, ihren amtierenden Präsidenten und den nordkoreanischen Diktator wirft. Eine Einschätzung von Gastautor Sebastian Schmalz.

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Warum USA-Solidarität in Zeiten des Trumpismus so wichtig ist

Die Solidarität bröckelt. Foto: Flickr/Gage Skidmore, (Montage: mnd)
Die Solidarität bröckelt. Foto: Flickr/Gage Skidmore, (Montage: mnd)

Donald Trump hat paradoxerweise gerade unter USA-Hassern viele Fans. Um den Westen vor einem Abdriften in den Trumpismus zu bewahren, braucht es eine neue Solidarität mit stars and stripes.

Mit der Wahl von Donald Trump, den „Zeit“-Herausgeber Josef Joffe kürzlich treffend den ersten „Punkrock-Präsidenten“ der USA genannt hat, kommen überzeugte Transatlantiker in ideologische Bedrängnis.

Hatte man bis vor kurzem noch tapfer die Fahne hochgehalten gegen all jene, die sich dem kopflosen anti-amerikanischen Furor hingaben, so ist es nun still geworden um die (post-)linke und liberale USA-Solidarität.

Unter George W. Bush war es noch vergleichsweise einfach: Du sagst „no blood for oil“, ich sage „pro war on terror“. Du sagst „9/11 – inside job“, ich breche das Gespräch ab, hole mir einen Doppel Whopper und gucke die Star Wars–Triologie. Du bist antimodern und ein Komplize der Barbarei, ich unterstütze die multikulturellste Nation der Erde und habe auch noch den geileren Soundtrack dazu.

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Breitbart: Alt.Right im Weißen Haus

breitbartDonald Trump zieht im Januar ins Weiße Haus, und für eine Minderheit hier in Deutschland ist das ein Grund zur Freude. Interessanter als deren Triumphgeheul sind derzeit allerdings die Reaktionen derer, deren Welt letzten Dienstagabend kollabiert ist. Manche sehen (aus nicht völlig haltlosen Gründen) das Ende der freien Welt gekommen, andere verlassen sich auf mäßigende Einflüsse von außen.

Ein guter Grund dafür, sich der Apokalypse-Fraktion anzuschließen, ist Stephen Bannon. Bis zum vergangenen Sommer war Bannon nur eine dieser Existenzen, die sonntags bei Oma mit freundlichem Lächeln den Kuchen anschneiden und wochentags als Hauptberufung im Internet gegen Systemmedien und Minderheiten auskeilen. Im August 2016 aber stieg Bannon, der bis dahin diesseits des Atlantik nur intimen Kennern der amerikanischen Politikszene ein Begriff

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It´s the end of the left as we know it

Der Trump-Sieg leitet einen Zeitenwende ein
Der Trump-Sieg leitet eine Zeitenwende ein


Donald Trumps Sieg über Hillary Clinton bedeutet auch das Ende der aus der Neuen Linken hervorgegangen politischen Bewegungen, die sich in den 60er und 70er Jahren gebildet hatten. Die postmaterialistische und auf Identitätspolitik fixierte Linke hat der Bedrohung von rechts wenig entgegenzusetzen.

Die Wahl Trumps markiert aus vielen Gründen eine Zeitenwende: Die USA wollen nicht mehr Führungsmacht des Westens sein und vor allem die Kosten, die damit verbunden waren, nicht mehr tragen. Trump ist bereit, Syrien, die Ukraine und vielleicht auch das Baltikum zu opfern, um die für seine innenpolitischen Pläne nötigen wirtschaftlichen Freiräume zu erhalten. Für Trump sind die USA nicht die ideelle Führungsmacht des Westens. Ihm sind Menschen und Staaten, die sich den westlichen Werten verpflichtet fühlen, egal, ein Putin ist für ihn ebenso ein Partner wie Bundeskanzlerin Merkel oder Präsident Hollande. Für die Demokratien, die sich unter dem Schutz der USA entwickelt haben, und zu ihnen zählen die Staaten Osteuropas, Taiwan und Korea, ist das eine ebenso schlechte Nachricht wie für alle Oppositionsgruppen in der Welt, die für ein Leben in Demokratie und Freiheit kämpfen. Macht Trump seine Ankündigungen wahr, könnte der Westen als Wertegemeinschaft zerbrechen – ob das geschieht, hängt auch davon ab, ob andere Staaten und Gesellschaften bereit sind, das zivilisatorische Projekt, das er darstellt, auch in einer Phase US-Amerikanischer Abstinenz weiter zu führen.

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Das Ruhrbarone-US-Wahl-Orakel

Dazu weiter unten mehr vom Kollegen Weiermann. ("Zeichnung": Sebastian Weiermann)
Dazu weiter unten mehr vom Kollegen Weiermann. („Zeichnung“: Sebastian Weiermann)

Ein neuer Commander in Chief für die USA wird gewählt. Vier Männer und zwei Frauen treten für dieses Amt an, das sicherlich eines der wichtigsten Ämter des gesamten Erdenrundes ist. Als aussichtsreichste Kandidaten gelten – und jeder Ruhrbarone-Leser weiß dies natürlich, und merkt spätestens jetzt, dass hier eine Einleitung aufgebläht werden soll – Hillary Clinton und Donald Trump.

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Ab Mittwoch im NHL-Finale: Chicago Blackhawks gegen die Tampa Bay Lightning

Während hierzulande die Sportfans jahreszeitlich längst im Sommer angekommen sind, wohl sämtliche Eisflächen der Republik längst abgetaut sein dürften, die Kufencracks der DEL und des unterklassigen Eishockeys jeweils schon seit Wochen ihrem Sommertrainingsprogramm frönen, steht das große Saisonfinale in der nordamerikanischen NHL, der wohl besten Eishockeyliga der Welt, nun erst noch bevor.
Ab kommenden Mittwoch werden sich dabei diesmal die Chicago Blackhawks und die Tampa Bay Lightning gegenüberstehen.
Wer zuerst vier Spiele gewonnen hat, darf dann in rund zwei Wochen den ‚Stanley Cup‘ in die Höhe stemmen, danach die Namen der aktiv daran beteiligten Spieler direkt in die Trophäe eingravieren lassen.

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