Premiere in Dortmund: Nabucco von Giuseppe Verdi

Almerija Delic, Sangmin Lee, Fritz Steinbacher in Nabucco an der Oper Dortmund (Foto: Thomas Jauk / stagepictures)

Wenn ein Opernintendant geht, dann gönnt er sich noch mal was. Zumal, wenn er wie Jens Daniel Herzog, der die Dortmunder Oper in desolater Verfassung  übernahm und zu einem Haus in erstklassigem Zustand machte, auf eine überaus erfolgreiche Zeit zurück blickt. Bei ausreichendem Vorlauf wird zum Ende einer Intendanz gerne mal der „Ring“ gestemmt oder wenigstens Berlioz‘ „Trojaner“, manchmal ist die letzte Inszenierung aber auch einfach eine Herzensangelegenheit des Intendanten. Herzog entschied sich nun für Verdis „Nabucco“, immerhin der erste große Erfolg des Italieners.

Warum Herzog dieses – vorsichtig formuliert – nicht unproblematische Frühwerk Verdis wählt, wird erst im vierten Akt klar. Das Libretto

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Opern-Premiere in Dortmund: Otello von Giuseppe Verdi

Otello in Dortmund – Lance Ryan und Sangmin Lee (Foto: Thomas Jauk, Stage Picture)

Im Zuschauerraum ist es noch nicht ganz dunkel, die Freunde der italienischen Oper haben sich noch nicht ganz in die Sessel sinken lassen, da blitzt ihnen eine Batterie von Scheinwerfern ins Gesicht, im Orchestergraben bricht sich brachial Sturm und Seegefecht bahn und der Chor in den Gängen des Parketts verbreitet donnernde Kriegsstimmung. Jens-Daniel Herzog will in seiner Inszenierung von Giuseppe Verdis Otello gar nicht erst Wohlfühlstimmung aufkommen lassen. Im niedrigen schwarzen Bühnenkasten von Mathis Neidhardt flimmern grün-schwarze Datenbilder. Der Krieg wird längst nur noch am Bildschirm geführt. Otello wird nicht auf einem Schlachtfeld zum Kriegshelden, sondern nur durch die blinde Begeisterung des Volkes, das nach dem Heldentum giert.

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Rund 3.000 AWO-Demonstranten am Mittag in der Dortmunder Innenstadt

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Foto(s): Robin Patzwaldt

Unter Führung der Gewerkschaft Verdi demonstrierten am heutigen Mittag mehrere tausend Mitarbeiter/innen der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Dortmund.
Den Veranstaltern zufolge sollen es ca. 3000 mehr oder weniger engagierte Demonstranten gewesen sein, welche den Verkehr auf dem Dortmunder City-Wall in zeitweise erheblich einschränkten.
Die Teilnehmer wollten durch ihren Demonstrationszug den Druck auf die Tarifverhandlungen für die ca. 36.000 Beschäftigten der AWO erhöhen, in denen bisher, trotz immerhin schon fünf Verhandlungsrunden, noch immer kein Durchbruch erzielt werden konnte.

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In eigener Sache: Pro NRW/Pro Köln vs. Ruhrbarone: Wir unterschreiben die Unterlassungserklärung nicht!

Pro Köln Vorstand Markus Beisicht

In der vergangenen Woche erhielten wir von der extrem rechten Gruppierung Pro Köln die Aufforderung die von uns dokumentierte Postkartenaktion gegen den Euro und die gefälschten Postkarten, die Pro Köln schaden könnten, aus unserem Blog zu entfernen.

Der Hauptvorwurf von Pro Köln: Wir würden durch die Dokumentation gegen das Urheberrecht verstoßen. Wir indes sehen unser Vorgehen durch das Recht zu zitieren abgesichert.

Heute um 12.00 Uhr ist nun die zweite Frist, die Unterlassungserklärung zu unterzeichnen, abgelaufen. Sollte von Pro Köln eine dritte Frist gesetzt werden, werden wir auch diese verstreichen lassen.

Wenn Pro Köln tanzen will, können wir tanzen.

Stefan Laurin, dem Herausgeber dieses Blogs, wurde von Verdi in dieser Auseinandersetzung Rechtsschutz zugesichert. Wir fühlen uns von unserem Anwalt Christoph Domernicht gut vertreten und sehen einem eventuellen Gerichtsverfahren entspannt entgegen.

Die Autorinnen und Autoren des Blogs Ruhrbarone

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RWE im Streit mit der Gewerkschaft

RWE-Hauptsitz in Essen. Foto: Ruhrbarone

Der Stromriese RWE ringt nach wie vor mit Verdi um den richtigen Kurs. So zeigten die Gewerkschafter in einem internen Papier zwar Verständis dafür, dass nur die Vertreter der Anteilseigner im Konzernaufsichtsrat der von  Großmann geplanten Neustrukturierung des Stromriesen zustimmen müssen. Gleichzeitig werfen die Belegschaftsvertreter ihrem obersten Chef Großmann vor, die Unwahrheit gesagt zu haben. Anders als vom Konzernlenker behauptet seien sie nicht im Dezember über die Umstrukturierung detailliert unterrichtet worden. Das sei falsch und entbehre jeder Grundlage. "Eine solche Information ist nicht erfolgt."

Die Gewerkschafter fordern endlich konkrete Verhandlungen über ein Eckpunktepapier. Demnach soll der Vorstand ein Bekenntnis dazu ablegen, die Mitbestimmung im Konzern nicht zu schwächen. Betriebsbedingte Kündigungen sollen "bis 31.12.2018" ausgeschlossen werden. Zudem soll nach dem Prinzip "Eigenbeschäftigung vor Fremdbeschäftigung" die Anstellung von Leiharbeitern wie im Nokia-Werk unterbunden werden.

Mit ihrem Angriff kämpft die Gewerkschaft vor allem gegen Pläne, die Dienstleistungstochter RWE Systems zu zerschlagen, Teilgeschäfte des Unternehmens zu verkaufen und gleichzeitig Filetstücke aus den Sparten RWE Energy und RWE Power auf Innogy zu übertragen.

Der Konzern hat nun einen eigenen Beauftragten beschäftigt, der sich um die Kommunikation zwischen Konzernlenker Großmann und den Betriebsräten kümmern soll. Auf einer Versammlung der Arbeitnehmervertreter am Mittwoch stellte sich der Kommunikationsprofi vor. Er sagte, er würde sich bemühen das Denken des Unternehmers mit dem Denken der Konzern-Belegschaft zu verbinden.