Habe gestern im Zug zwischen Osnabrück und Berlin ein Extra-Heft der Zeitschrift „Aktiv Radfahren“ zum Thema Elektro-Rad gelesen und bin aus dem Staunen nicht mehr rausgekommen.
Das Angebot an Hybrid-Bikes, das heißt von Körper- und Batteriepower gleichzeitig angetriebener Zweiräder ist mittlerweile so vielfältig und serientechnisch ausgereift, dass man mit Fug und Recht von einem Quantensprung in der ökologischen Mobilität reden kann.
Das Fahrrad der Zukunft ist mit Sonnen/Wind- und Muskelkraft angetrieben und schafft damit Entfernungen und Steigungen die auch den untrainierten oder älteren BikerInnen einen täglichen Aktionsradius ermöglichen, der dem Auto gleich kommt. Obendrein bleibt ihr Fahrzeug nicht stehen, wenn der Strom aus geht, sondern kann bis zur nächsten Stromtankstelle nur mit Muskelkraft weiter gefahren werden. Die neusten Antriebstechniken erlauben sogar beim Freilauf oder beim Bremsen die Rückspeisung der dort gewonnenen Lauf- oder Bremsenergie in die Fahrradbatterie.
Für disperse und eher flache Stadtregionen wie das Ruhrgebiet ist ein solches „Pedelec“, also per Pedal und Elektrik durch zweifach regenerierbare Energiezufuhr angetriebenes Fahrzeug, das ökologisch ideale Fortbewegungsmittel. Im Gegensatz zum Elektroauto verbraucht es obendrein fahrend und stehend viel weniger Platz, fördert systematisch die Gesundheit des Fahrenden und ist mit Bus und Bahn kombinierbar.
Diese Ökospeedies kommen aber auch gut ohne die Kombination mit dem ÖPNV aus, weil 40- 70 km pro Stromladung dank zusätzlicher Pedalpower fast immer drin sind. Wenn Fahrpausen obendrein zum „Nachladen“ benutzt werden, können es auch locker 100 km sein. Das ist einmal von Unna bis Duisburg und zurück.
Zwischenstädtische Fahrten zur Arbeit, in der Ruhrstadt eher normal, sind also mit diesen Rädern, zumindest bei regen- und schneefreiem Wetter, kein Problem mehr. Man kommt dabei nicht mal richtig ins Schwitzen, und genau diese ohne Elektrozufuhr unvermeidliche Transpiration hat bislang viele Büroleute, auch wenn sie eher grün angehaucht waren, vom Fahrrad als Dienstfahrzeug abgehalten.
Längere Einkaufsfahrten mit zwei großen Packtaschen am Gepäckträger, in die auch die Verpflegung für mehrere Tage, zu zweit sogar für eine ganze Familie reingeht, sind mit diesen Bikes nicht mehr kräftezehrend und ein Parkplatz sowieso kein Problem. Längere Freizeitfahrten mit kompletter Picknickausrüstung auch nicht.
Ein Kind auf dem Rück- oder Vordersitz wird von der Last zum Reisebegleiter. Das gilt, mit etwas mehr Stromverbrauch, auch für die/den zufällig getroffenen Freund/Freundin die/der ein Stück auf dem Gepäckträger mit fährt.
Noch kriege ich das alles ohne Elektrohilfe hin. Aber es wird nicht mehr lang dauern, dann werde ich mir so ein Ding kaufen und es wird mir eine Menge Spaß bereiten damit an der Ruhr und an der Spree entlang zu gondeln. Die Preise sind allerdings noch zu hoch um massentauglich zu sein. Aber mit der Menge der Käufer sinkt ja in der Regel auch