Alles außer Pop – Sind Schallplatten Lebewesen?

Na klar. Platten sind Individuen, mit einer Geschichte, einem Charakter, Stärken und Schwächen. Das gilt ganz besonders für gebrauchte Platten. Ich habe zwei große Strömungen in meiner Sammlung: Neues Vinyl mit Gitarrenmusik und gebrauchte Jazz-Platten. Natürlich gibt es auch Ausreißer. Aber zumeist kaufe ich Musik aus dem Metal-, Hardcore- und Etcetera-Bereich frisch beim Mailorder. Ich bin sowieso kein systematischer Sammler, der unbedingt alte Lücken füllen muss und dafür bei Discogs und Ebay Archäologe spielt. Aber neben den neuen Gitarrenalben kaufe ich Jazzplatten und da am liebsten Second-Hand.

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Die Regierung – heute so wichtig wie immer

Copyright: Die Regierung
Copyright: Die Regierung

Essen ist keine Hochburg der Popmusikgeschichte. Martin Kippenbergers GRUGAS haben einen Platz in der Historie, Klaus Nomi hieß noch Sperber mit Nachnamen als er bei seiner Großmutter in Altenessen wohnte, lange bevor er in New York zur außerirdischen New-Wave-Ikone wurde, am bekanntesten und prestigeträchtigsten sind noch Mille Petrozza und Kreator. Und dann ist da natürlich Die Regierung. Jene Band um Sänger Tilmann Rossmy, die zwischen 1984 und 1994 nur vier Alben veröffentlichte und nun am Samstag im Essener Grend wieder auf der Bühne stehen wird.

Der Legende nach beginnt die Geschichte bereits 1982. Tilmann Rossmy startete Die Regierung als Soloprojekt, mit Rhythmusmaschine, Korg-Syntheziser und Gesang nahm er Stücke auf Kassette auf. Alleine ging es aber nicht weiter und Rossmy suchte sich Mitstreiter. 1984 erschien das erste Album „Supermüll“. Kommerziell völlig erfolglos, aber von Michael Ruff in der Spex als beste Platte der 80er Jahre bezeichnet. Sechs Jahre später kam das von Alfred Hilsberg

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