Puh, was für ein Abschluss des Kalenderjahres für die DFB-Auswahl! Mit 0:2 unterlag die deutsche Fußball-Nationalmannschaft der Männer am Dienstag in Wien völlig verdient gegen Österreich. Dabei sollte drei Tage nach dem enttäuschenden 2:3 gegen die Türkei in Berlin gegen die Alpenrepublik eigentlich alles besser werden. Wurde es aber nicht. Ganz im Gegenteil! Die Chance zur Rehabilitierung, sie wurde für den Weltmeister von 2014 zum sportlichen Desaster!
Die Metaphysik des Heimatbegriffs. Eine Annäherung
Es gibt für den sesshaften Menschen nur ein ernstes philosophisches Problem: die Heimat. Die Entscheidung, ob und wo das Leben in Sesshaftigkeit sich lohne oder nicht, beantwortet die Grundfrage der Moderne. Alles andere – ob die Welt drei Dimensionen oder der Geist neun oder zwölf Kategorien habe – kommt erst später. Das sind Spielereien; zunächst heißt es Antwort geben. Und wenn es wahr ist, dass – nach Nietzsche – ein Philosoph, der ernst genommen werden will, mit gutem Beispiel vorangehen müsse, dann begreift man die Wichtigkeit dieser Antwort, da ihr dann die endgültige Tat folgen muss.
Die Banalität des Blöden
Die Südtiroler Rechtsrockband Frei.Wild bringt es in ihrem Song „Heimat“ folgendermaßen auf den eindimensionalen Punkt:
Und wieder war’s ein polizeibekannter Gefährder: Wieso können solche Leute bei uns noch frei herumlaufen?
Der Terroranschlag von Wien ist ein Déja-vu: Ein Ereignis, das wir so schon viel zu oft erlebt haben in Deutschland, in Frankreich, in Belgien, in Großbritannien und jetzt in Österreich. Islamistische Terroristen morden auf unseren Straßen und Plätzen, schießen und stechen beliebige Menschen ab. Und fast jedes Mal erfahren wir danach: Das war ein polizeibekannter Gefährder. Wer soll das bitte noch verstehen?
Wien: Der Tod auf der Insel der Seligen
In Wien hat in der Nacht ein islamistischer Attentäter vier Menschen erschossen. Die Polizei fahndet nach möglichen Mittätern. Es ist der erste tödliche terroristische Anschlag in Österreich seit Jahrzehnten.
Bierpartei – Yes, we can´t
Wien wählt am 11. Oktober einen neuen Landtag und Gemeinderat. Es treten viele Parteien, darunter auch einige Spaßparteien, an. Eine neue ernstzunehmende Kraft in der Alpenrepublik ist die Bierpartei. Ich, als Mann des Glaubens, muss mich ja politisch nicht zu sehr exponieren, kann aber, bei diesem heiligen Programm, nicht ganz still bleiben. Am 19.9., dem Speak-Like-A-Pirate-Day, fand, wohl terminlich durch Astrologen und Energetiker gut beraten, der Spatenstich für den ersten Bierbrunnen Wiens statt. Als Vertreter der offiziellen Medien durfte ich exklusiv in erster Reihe über das Zeremoniell berichten.
Srebrenica: Die Wunde, die nicht verheilt
Es ist das schlimmste Verbrechen in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg. Der Völkermord in Srebrenica. Im Juli 1995 ermordeten Soldaten der Armee der Republika Srpska 8.372 Muslime. Der Opfer haben am Jahrestag des Völkermords weltweit zahlreiche Menschen gedacht. Auch in Wien.
Vučjak: Stadt verweigert Flüchtlingen Nahrung
Der Bürgermeister von Bihać in Bosnien droht, den mittlerweile wohl mehr als 2.000 Flüchtlingen im Lager Vučjak auf einer ehemaligen Mülldeponie keine Nahrung und kein Wasser mehr zu geben. Die Versorgung werde am Montag eingestellt, sagte Šuhret Fazlić am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Sarajevo. Damit setzt er die Menschen bewusst als Druckmittel gegen die bosnische Regierung ein.
An der schönen blauen Spießigkeit
Eine manipulierte Online-Befragung. Ein paar beleidigte Bürgernäschen. Eine Stadträtin, die sich hinter nicht existenten Mehrheiten versteckt. Warum das Essensverbot in Wiener U-Bahnen demokratisch bedenklich ist. Und warum es auch sonst Unsinn ist.
Die populistische Zwickmühle
Zum gegebenen Zeitpunkt sind in zehn europäischen Ländern Rechtspopulistinnen und Rechtspopulisten an den Regierungen beteiligt. Damit nehmen diese gleichzeitig und zwangsweise auch eine Rolle ein, die eigentlich nicht zu ihrem Selbstverständnis passt.
Am 5. Juli 2018 hielt der Politikwissenschafter Dr. Stijn van Kessel an der Universität Wien einen Vortrag mit dem Titel „Populist Parties in Europe: Supply and Demand“. Der Vortrag war für mich als „fachfremde“ Person in vielerlei Hinsicht aufschlussreich, unter anderem deshalb, da es meine erste wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Thematik sein sollte. Ein Gastbeitrag von Thomas Unger.
Apokalypse im Kuhniversum
Im dritten Roman der österreichischen Autorin Isabella Straub lernen wir die Straßen der Stadt Wien aus der Perspektive des temporär obdachlosen Protagonisten kennen und erfahren, dass eine Metropole ein Kaleidoskop aus unzähligen sozialen Milieus ist.
Philipp Kuhn hat die Zelte hinter sich radikal abgebrochen; ein paar Kisten mit seinen persönlichen Sachen, sein Laptop und seine Kontobücher schon vor Tagen aus der Villa seiner Ex-Freundin in die Wohnung seiner neuen Freundin Myriam geschafft, noch eben Schluss mit der Ex gemacht und ist jetzt bereit für den neuen Lebensabschnitt und die neue Lebensabschnittsgefährtin. Irritierend ist dabei nur, dass diese von einem Tag auf den anderen gar nicht mehr in ihrer Wohnung wohnt und auch an ihrem Arbeitsplatz im Hotel, in dem sie arbeitet, nicht aufzufinden ist, sehr zum Leidwesen der Polizei, die sie genauso fieberhaft zu suchen scheint, wie Kuhn.