Bei der Deutschen Telekom kreist der Hammer. Am Wochenende hatte der "Focus" noch berichtet, dass die Hälfte der rund 60 Callcenter Standorte dicht gemacht werden sollen. Es kommt aber dicker.
Callcenter. Foto: Flickr/tantek
Wie ich aus Kreisen der betroffenen Kommunen erfahren habe, stehen bis zu zwei Drittel aller Callcenter vor dem Aus. Den betroffenen Mitarbeitern sollen neue Jobs in den verbliebenen Standorten angeboten werden. Aber nicht nur Gewerkschaftler erwarten, dass einige Hundert Beschäftigte auf der Strecken bleiben werden. Denn für eine Teilzeitkraft – und davon arbeiten viele in den Callcentern – lohnt sich eine Fahrt etwa von Mönchengladbach nach Düsseldorf zur besten Stauzeit nicht.
Aus Sicht des Unternehmen machen die Schließungen Sinn. Die Kosten sind hoch und einige Standorte werden nur betrieben, weil sie schon immer dort betrieben wurden. Manchmal sitzen nur eine Handvoll Telekom-Bewohner in einer 60ger-Jahre Büro-Ausstattung um ein Telefon und warten auf Anrufe. Diese organisch gewachsene Struktur ist teuer.
Die Frage bleibt natürlich, ob der Bonner Konzern sich mit dem Umbau nicht selbst ins Knie schießt. Denn die Callcenter-Arbeiter sind ein wichtiger Kontakt zum Kunden – und die will Konzernchef René Obermann eigentlich auf jeden Fall halten. Stellen wir uns nun mal den Fall vor, bei einem DSL-Kunden hakt die schnelle Internetverbindung. Er ruft nun bei der Telekom an und landet bei einem der Callcenter-Agents, der sich Sorgen über seine Stelle machen muss. Wie wird er den Kunden wohl behandeln?