Wer sich mit der Entwicklung der Deutschen Mannschaft in den vergangenen Monaten und der umstrittenen Terminwahl, nach dem Ende der laufenden Saison, auch nur ein paar Minuten beschäftigt hatte, der konnte von dem mauen Auftritt der Deutschen gegen einen international nicht erstklassigen Gegner, der zudem durch den Krieg in seinem Land nicht gerade in sportlicher Bestform sein kann, nicht überrascht sein.
So langsam kommt man an dem Thema Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar endgültig nicht mehr vorbei. Die Fußball-Bunddesliga geht am kommenden Wochenende in eine gut zweimonatige Pause zu völlig ungewohnter Zeit, da die bei fast allen Fans ungeliebte Winter-WM ins Haus steht. Spätestens dann wird es allen klar werden.
Konnte man sich als Sportfreund bisher noch mit so einer Art Verdrängungstaktik behelfen, lag das Turnier der Weltbesten doch gefühlt noch in relativer Ferne, steht für jeden Fußball-Fan jetzt in wenigen Tagen die Entscheidung an, wie man persönlich mit diesem Turnier umgehen möchte und es dann eben auch wird.
So richtig weiß man auch am Morgen danach noch nicht, wie man das 3:3-Unentschieden der DFB-Auswahl am Montagabend gegen die Auswahl Englands im Wembley-Stadion einordnen soll. Es war ein zunächst eher langweiliges Gekicke, das folgerichtig beim Spielstand von 0:0 in die Pause ging. Was sich dann in der zweiten Spielhälfte in London entwickelte, kann wohl nur als ‚wilder Ritt‘ bezeichnet werden. Erst führte Deutschland etwas überraschend mit 2:0, geriet dann innerhalb kurzer Zeit mit 2:3 ins Hintertreffen, bevor am Ende dann zumindest doch noch die Niederlage durch den späten Ausgleich zum 3:3 verhindert werden konnte.
Ein Remis in England ist sicherlich erst einmal kein schlechtes Ergebnis, die vielen Fragezeichnen, die der Abend hinterließ, stimmen einen kurz vor der anstehenden Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar trotzdem eher skeptisch in Bezug auf die großen Ambitionen der DFB-Elf. Um bei der WM wirklich ernsthaft um den Titel spielen zu können, offenbart diese Mannschaft derzeit einfach (noch) viel zu viele Schwächen, die sich von der Abwehr bis in den Sturm erstrecken. Es scheint jede Menge Arbeit vonnöten zu sein, für die schlicht kaum noch Zeit bleibt. Ausgerechnet kurz vor einem großen Turnier präsentiert sich Deutschland anfällig für sportliche Ausrutscher, wie wohl schon lange nicht mehr. Ein Flick-Effekt, er ist bisher schlicht nicht zu erkennen.
Wer sich am Freitag auf einen vergnüglichen Fußballabend mit der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft gefreut hatte, der sah sich am Ende bitter enttäuscht. Mit 0:1 verloren die DFB-Kicker in Leipzig ihr Heimspiel gegen Ungarn und setzten damit eine der letzten Möglichkeiten frisches Selbstvertrauen zu sammeln vor der Ende des Jahres anstehenden Fußball-WM in Katar gründlich in den Sand.
Dass sie dabei auch alle theoretischen Chancen auf den Gruppensieg in der Nations League verspielten, mag aus Sicht vieler Fans dabei schon ärgerlich genug gewesen sein, viel betrüblicher dürfte jedoch die Art und Weise gewesen sein, in der die Nationalmannschaft bei der ersten Niederlage unter Bundestrainer Hansi Flick über weite Phasen der Begegnung hinweg auftrat. Kein Schwung, kein Kampfgeist, keine Eingespieltheit. Und das rund zwei Monate vor der WM. Der Abend weckte so unschöne Erinnerungen an die finale Phase der Amtszeit von Flick-Vorgänger Jogi Löw. Und das ausgerechnet jetzt, wo der DFB durch den Trainerwechsel doch eine neue, wieder deutlich erfolgreichere Ära einleiten wollte.
Dietrich Schulze-Marmeling ist für klare Worte und scharfe Analysen bekannt. Der 65-Jährige Journalist und Buchautor stand diesem Blog in der Vergangenheit schon häufiger in Interviews Rede und Antwort.
Auch mit einigen seiner Bücher haben wir uns hier bei den Ruhrbaronen schon einige Male beschäftigt. Zuletzt stellten wir im Frühjahr sein Buch „Tradition schießt keine Tore“ aus dem Verlag ‚Die werkstatt‘ vor, in dem er gemeinsam mit Marco Bode einen Blick auf den SV Werder Bremen wirft. Im Oktober dieses Jahres wird Schulze-Marmeling mit „1990 – Eine WM, die alles veränderte“ ein weiteres Werk herausbringen, das uns dann hier an dieser Stelle mit Sicherheit auch wieder eine Vorstellung wert sein wird.
Bis es soweit ist, hat sich Ruhrbarone-Autor Robin Patzwaldt aber zunächst einmal mit dem engagierten Fußballfan über den nahenden Bundesligastart und den Stand der Dinge beim Kampf gegen die bei vielen Fans ungeliebte WM in Katar ausgetauscht, bei dem Schulze-Marmeling ebenfalls sehr meinungsstark als einer der Wortführer vertreten ist.
Sie haben sich dann doch noch dazu durchgerungen. Der spätestens nach der gescheiterten Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland beim DFB in der Diskussion stehende Werbeclaim ‚Die Mannschaft‘, der symbolisch für die schleichende Entfremdung zwischen der deutschen Nationalmannschaft der Männer und deren Fans steht, wird nun doch noch abgeschafft.
Doch ganz typisch für den vielfach sehr träge wirkenden und häufig geradezu aus der Zeit gefallen zu scheinenden Verband, wird die endlich getroffene Entscheidung nicht sofort umgesetzt.
Die Fußball Weltmeisterschaft 2018 in Russland hat nach knapp vier Wochen Turnierverlauf inzwischen also ihr großes Finale gefunden. Frankreich gegen Kroatien lautet das Endspiel, das am Sonntag weltweit die sportinteressierte Öffentlichkeit in ihren Bann ziehen wird.
Sicherlich grundsätzlich eine durchaus würdige Begegnung, doch mit Belgien und England sind, zum Bedauern vieler Fußballfreunde, die beiden attraktiver spielenden Teams in den beiden Halbfinalspielen jeweils auf der Strecke geblieben. Garantiert kein Zufall!
Sandro Wagner sorgt aktuell einmal wieder für Negativschlagzeilen. Gut zwei Jahre nachdem der stets äußerst selbstbewusst auftretende Kicker sich mit Äußerungen über das seiner Meinung nach noch nicht ausreichende Gehalt von Profifußballern öffentlich in die Nesseln setzte, fiel es ihm offensichtlich diesmal übermäßig schwer seine jüngste Ausbootung aus dem vorläufigen WM-Kader des DFB mit der wünschenswerten Souveränität zu ertragen.
Einmal mehr macht der Stürmer der Fußballnation damit überdeutlich, dass Bescheidenheit und Zurückhaltung wohl nicht gerade zwei seiner herausragenden Stärken sind. Genauer gesagt macht er das Nichtvorhandensein dieser für einen Profisportler nicht immer wünschenswerten Eigenschaften sogar für sein aus seiner Sicht schlechtes Standing bei Bundestrainer Jogi Löw verantwortlich.
Am Mittwochabend polterte der Aushilfstürmer von Bayern München nämlich gegenüber der Bild-Zeitung: „Ich trete hiermit sofort aus der Nationalmannschaft zurück. Für mich ist klar, dass ich mit meiner Art, immer offen, ehrlich und direkt Dinge anzusprechen, anscheinend nicht mit dem Trainerteam zusammenpasse….“
Inwieweit das tatsächlich der Grund für seine Nichtberücksichtigung ist, das wird sich vermutlich niemals wirklich aufklären lassen. Fest steht hingegen jedoch, dass Wagner wohl besser geschwiegen hätte, was diese unglücklichen Aussagen betrifft, da dieses Nachtreten seine ohnehin niemals besonders großen Sympathiewerte in der Öffentlichkeit so sicherlich eher noch weiter absinken lassen werden.
Im Zuge der Benennung des vorläufigen WM-Kaders des DFB heute im Fußballmuseum in Dortmund, die in der Nichtnominierung des BVB-Kickers Mario Götze und des Bayern-Stürmers Sandro Wagner wohl die größten Überraschungen offenbarte, ging eine Nachricht fast unter, mit der an diesem Tage kaum jemand gerechnet hatte, da sich das Interesse der Fußballnation in erster Linie auf die Kaderdiskussionen konzentrierte:
DFB-Präsident Dr. Reinhard Grindel gab fast beiläufig bekannt, dass die Verträge mit dem Trainerteam um Joachim Löw vorzeitig bis zum Jahre 2022 verlängert wurden.
Eine logische Begründung für diese Entscheidungen, gerade auch zu diesem merkwürdigen Zeitpunkt zu finden, das fällt schwer. Was mag den DFB wohl geritten haben dies trotzdem zu tun?
Lust sich noch kurz etwas aufzuregen heute? Die Fußball-WM mit 48 Mannschaften kommt. Die Qualität der dort dargebotenen Spiele droht damit weiter zu sinken. Dieses wurde heute von der FIFA in Zürich so beschlossen. Trotz der hierzulande zuletzt laut und deutlich geäußerten Bedenken in Bezug auf die damit endgültig ab dem Jahre 2026 drohenden Verwässerung der sportlichen Qualität einer solchen Endrunde.
Am heutigen Dienstag hat die FIFA die WM mit zukünftig dann 48 Teilnehmerländern offiziell und endgültig verabschiedet, nicht aber, wie die zusätzlichen 16 Startplätze verteilt werden. Da dürfte nun das übliche ‚Hauen und Stechen‘ beginnen. Aber sei es drum.
Der eigentliche Knackpunkt der von FIFA-Boss Gianni Infantino bereits bei seiner Wahl zugesagten Reform ist nämlich die Ausweitung des Teilnehmerfeldes auf nun zukünftig 16 Gruppen a drei Teams für die Endrunden der Turniere. Fast egal, welche Kontinente dabei wie viele Startplätze bekommen wird. Bedeutet im Klartext also zukünftig nun 48 Teilnehmer, die zuerst in den jeweils drei Gruppenspielen die 32 Teilnehmer des Sechzehntel-Finales ausspielen. Nur die jeweiligen Gruppenletzten werden nach dieser kurzen Gruppenphase in Zukunft aus dem Wettbewerb ausscheiden.
Und, mal ganz ehrlich: Wer hierzulande will sich diese Spiele, die vor den KO-Spielen, dann eigentlich noch anschauen?
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